14. K A P I T E L

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Isabels Pov:
Die Tür fiel ins Schloss und ich ließ mich daran runtergleiten. Es war als würde mir ein Stein vom Herzen fallen. Als würde ich wieder atmen können. Als würden mir Fesseln gelöst werden. Die Situation zuvor war ein Wellenritt von schön und angespannt. Wenn ich meine Gefühle in einem Wort beschreiben müsste: Achterbahn. An dem einen Tag wachen Schmetterlinge in meinem Bauch wegen Maxi auf und am anderen wegen Juli. Ich werde noch wahnsinnig.

„Isabel?" Die Stimme meiner Mutter ertönte vom oberen Ende der Treppe.
„Ja?"
„Sind deine Freunde schon weg?"
„Ja, sind eben gegangen." Ich stand auf, schaltete im Erdgeschoss überall die Lichter aus und ging nach oben in mein Zimmer.

„Alles okay bei dir?" Meine Mutter steckte den Kopf zu meiner Zimmertür rein.
„Ja...naja nicht so wirklich." Ich lag in meinem Bett und schaute sie betrübt an.
Sie setzte sich zu mir. „Was ist denn los?"
„Wir haben eben Wahrheit oder Pflicht gespielt und da mussten Juli und ich uns küssen. Aber da war irgendwie was zwischen uns, worüber wir eben auch schon gesprochen haben. Wir wollen jetzt erstmal normal weitermachen und gucken ob sich was entwickelt."
„Aber?" Sie zog eine Augenbraue hoch.
„Naja es gibt da auch noch Maxi. Er ist so toll und nett und aufmerksam." Mit jeder Beschreibung über Maxi ging meine Stimme weiter nach oben und ich sprach immer schneller.
„Wowowow mach mal langsam!" Sie lachte. „Also lass mich mal zusammenfassen. Du hast Juli geküsst, aber das war nicht ganz ohne Gefühle. Du empfindest für Maxi aber als Freundschaft. Und jetzt weißt du nicht was du machen sollst?"
„Ja", seufzte ich und drückte mir mein Kissen vors Gesicht.
Meine Mutter nahm das Kissen weg. „Ach Mäuschen, du musst das doch nicht jetzt entscheiden. Warte einfach ab wie es sich entwickelt und ob sich deine Gefühle verändern."
Ich setzte mich auf und fiel ihr in die Arme. „Danke Mama, du kennst mich echt am besten."
„Klar, du bist ja auch mein Fleisch und Blut."
Wir lachten.
„So und jetzt mach dich Bett fertig." Sie löste sich aus der Umarmung und stand auf.

Ich machte mich fertig fürs Bett. Von meinem Fenster schaute ich rüber zu Maxis Haus und verfiel wieder in Gedanken.
„Gute Nacht Mäuschen." Meine Mutter kam grade in mein Zimmer. „Hör auf darüber nachzudenken."
Ich drehte mich um. „Ja ich weiß, aber es fällt mir schwer." Ich ging zu meinem Bett und legte mich rein.
Meine Mutter deckte mich zu. „Du schaffst das, das weiß ich."
„Danke Mama."
Sie gab mir noch einen Kuss auf die Stirn. „Gute Nacht mein Engel, träum süß." Nach diesen Worten schaltete sie das Licht aus und ging aus meinem Zimmer.
Ich drehte mich auf die Seite und schlief ein.

Ich hatte ein wunderschönes Kleid an. Es sieht aus wie ein Ballkleid für eine Prinzessin. Es ist Gold und glitzernd. An der Hüfte wird es abstehend rund. Meine langen Braunen Haare sind mit einem Lockenstab gelockt, offen und an meinem Hinterkopf leicht hochgesteckt.
Ich stehe in einem Ankleideraum, dessen Wände Spiegel sind. Ich drehe mich auf meinen Absatzschuhen einmal im Kreis und gehe, nachdem ich mein Gleichgewicht wiedergefunden habe, zur Tür. Sie führte zu einer Galerie. Auf dem Boden lag ein roter Teppich. Ich lief zum Geländer der Galerie. Unten standen ganz viele Menschen und mittendrin die wilden Kerle. Ich lief die Galerie weiter entlang bis zu einer großen Treppe auf der ebenfalls ein roter Teppich lag. Alle Blicke wendeten sich zu mir als ich die Treppe hinunter schreitete. Das Licht war plötzlich aus, nur die Treppe war beleuchtet. Während ich die Treppe weiter in langsamen Schritten hinunter ging, teilte sich die Menge in der Mitte und nur noch Maxi stand in der Mitte. Er wurde von oben beleuchtet wodurch sein schwarzer Anzug wunderschön schimmerte. Das Orchester spielte ein langsames und sanftes Lied. Ich kam unten an der Treppe an und Maxi kam auf mich zu. Er verbeugte sich und reichte mir seine Hand. Daraufhin ergriff ich seine Hand, er wirbelte mich einmal herum und legte dann seine Hand an meine Taille. Nachdem ich meine Hand auf seiner Schulter ablegte, begannen wir zu tanzen. Es war ein langsamer Tanz, aber ich genoss es und merkte wie der Abstand zwischen unseren Körpern immer geringer wurde. Auch die anderen Gäste begannen um uns herum zu tanzen.
Wir tanzten noch einige Tänze, auch schnellere. Und dann kam ein ganz langsamer Tanz, den wir eng an eng tanzten, wobei ich meine Arme hinter seinem Nacken verschränkte. Seine Hände verweilten Beide an meiner Taille. Ich konnte seinen Atem direkt neben meinem Ohr spüren.
Er flüsterte: „Du bist wunderschön!"
„Danke, kann ich nur zurückgeben." Ich löste mich ein bisschen und grinste ihn an.
Er legte seinen Zeigefinger unter mein Kinn und drückte es ein bisschen nach oben, um mich dann zu küssen. Ich erwiderte den Kuss. Meine eine Hand griff in seine Haare und drückte etwas zu. Seine Hände wanderten langsam zu meiner Hüfte. Der Kuss wurde wilder.
„Ich..."

Genau in diesem Moment klingelte mein Wecker und ich schreckte hoch. Ich drückte mein Gesicht ins Kissen und ließ einen Schrei los. Warum? Warum musste mein Wecker immer in solchen Momenten klingeln? Ich hasste es!
Ich starrte einen Moment an die Decke bis mir bewusst wurde was in meinem Traum eben passierte. Maxi und ich tanzten. Maxi und ich...küssten uns. Auch wenn es nur ein Traum, es fühlte sich echt an und verdammt gut. Ja es war wirklich verdammt gut.
Direkt ergriff mich ein sehnsüchtiges Gefühl. Sehnsucht nach seinen rauen Lippen und seinen Händen an meiner Hüfte. Und nach weiterem Philosophieren über diesen Traum wurde mir bewusst, dass ich doch auf Maxi stand.
Aber Juli. Für ihn habe ich ja auch irgendwie Gefühle. Oh man ich bin so durcheinander. Egal ob und mit wem ich zusammenkomme, ich will die Freundschaft mit Beiden nicht ruinieren.
„Isabel, bist du schon aufgestanden?", rief meine Mutter nach oben.
„Ja!" Ich packte meine Gedankenwolken genauso wie meine Decke zur Seite und stand auf. Dann machte ich mich fertig für die Schule. Als ootd wählte ich ein schwarzes gecropptes Spaghettiträger Top und einen Jeans Rock.

Unten in der Küche holte ich mir noch mein Frühstück ab, verabschiedete mich von meiner Mum und ging dann zur Haustür

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Unten in der Küche holte ich mir noch mein Frühstück ab, verabschiedete mich von meiner Mum und ging dann zur Haustür. Als ich sie öffnete, stand Maxi davor, der kurz davor war auf die Klingel zu drücken. „Hey, Isabel." Er hob die Hand.
Mein Herz machte Sprünge, als würde es aus meiner Brust springen wollen. Ich stand einfach nur starr da und schaute ihn an. Mein Blick wanderte erst zu seiner Hand und dann zu seinen Lippen.
„Alles okay bei dir?"
Langsam löste ich mich aus meiner Starre. „Eh...ehm...ja."
„Sicher? Du siehst aus als hättest du ein Geist gesehen." Er lachte kurz auf.
„Ja, alles gut und wie gehts dir?"
„Gut. Gestern Abend hat echt Spaß gemacht."
„Ja, ja fand ich auch." Ich erinnerte mich an den Kuss zwischen mir und Juli, worauf ich hart schlucken musste.
„Fährst du mit dem Bus oder soll ich dich mitnehmen?"
Mein Kopf meinte „Fahr mit dem Bus, das wird deinen Gefühlen gut tun", doch mein Herz schrie „Fahr mit Maxi, du willst seine Nähe spüren". Tja und schlussendlich gewann mein Herz. „Ich fahre gerne bei dir mit, danke."
„Okay, dann komm."
Wir gingen rüber zu seiner Einfahrt, wo sein Motorrad stand. Er reichte mir einen Helm den ich aufzog. Als wir losfuhren klammerte ich mich fest an Maxi und genoss seine Wärme. Es tat so gut.

Isabel, ihr hartes Leben und die MännerweltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt