20. K A P I T E L

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Am vergangenen Abend hatte Juli mich wieder nach Hause gebracht und ich war, ohne meiner Mutter zu begegnen, nach oben in mein Zimmer gegangen. Der Tag war wunderschön gewesen und ich wollte es mir nicht von ihr kaputt machen lassen. Während ich weiter an den Tag mit Juli gedacht hatte, war ich irgendwann eingeschlafen. Am nächsten Morgen wachte ich gegen 9 Uhr auf und warf erstmal einen Blick auf mein Handy. Juli hatte mir geschrieben: Hey, hast du Lust vorbeizukommen? Wir können gerne ein Filmmarathon oder so machen
Es war so schön, dass er mich unbedingt ablenken wollte, deshalb antwortete ich ihm direkt: Guten Morgen Juli, ich komme gerne vorbei. Ich bringe auch eine kleine Überraschung mit 🤭

Julis Pov:
Ich hatte Joschka gesagt, dass es mir nicht gut ginge und ich deshalb nicht mit zum Teufelstopf kam. Das war natürlich gelogen, denn es ging mir besser als jemals zu vor und ich freute mich auf den Tag mit Isabel, aber ich wunderte mich welche Überraschung sie wohl mitbringen würde. Meine Mutter war arbeiten, deshalb würden wir das ganze Haus für uns allein haben. Nachdem ich mein Bett gemacht hatte sowie Snacks und Getränke darauf bereitgestellt hatte, klingelte Isabel an der Haustür. Ich sprintete sofort die Treppe runter und öffnete ihr die Tür. „Hey."
„Hey Juli."
Ich bat sie herein und sobald die Tür schloss, zog ich sie in eine Umarmung. „Schön, dass du da bist. Was möchtest du machen?"
Sie hielt eine Tasche hoch und sagte grinsend: „Beauty Treatment!"
Ich sah sie geschockt an und meckerte: „Oh nein."
„Bitte Juli, nicht das etwas an deiner Schönheit auszusetzen wäre, aber es geht immer noch mehr."
„Na gut, aber nur weil du es bist."
Quietschend vor Freude umarmte sie mich erneut. „Das müssen wir aber im Bad machen sonst gibt es eine Sauerei."
„Kein Problem, ich hab ein eigenes Bad, da können wir so viel Sauerei machen wie wir wollen." Ich ging mit Isabel die Treppe hoch und in mein Badezimmer. „Na dann bin ich mal gespannt was du mitgebracht hast."
„Es wird toll das verspreche ich dir."
„Okay dann vertraue ich dir mal."
Sie stellte ihre Tasche auf dem Waschtisch ab und holte zwei Stirnbänder daraus. Eins zog sie sich an und das andere streifte sie mir drüber.
„Jetzt sieht meine Stirn bestimmt voll riesig aus."
„Ach Quatsch", beruhigte sie mich und gab mir einen Stirnkuss. „Jetzt müssen wir erstmal unser Gesicht reinigen und das machen wir am besten mit double Cleansing."
„Mit was für einem Ding?", fragte ich total verwirrt.
„Zuerst reinigen wir unser Gesicht mit einem Öl", begann sie und holte ein Gesichtsöl aus ihrer Tasche, „und dann waschen wir es nochmal mit einem Schaum." Auch dies holte sie aus der Tasche. Wir machten das double Cleansing und danach brannten meine Augen wie Hölle.
„Hast du auch was um die Augen auszuwaschen?"
„Ne leider nicht", sagte sie lachend, „aber das geht von alleine wieder weg." Nun holte sie irgendwelche komischen Tütchen aus ihrer Tasche.
„Was ist das?"
„Das sind Masken gegen Pickel und Unreinheiten, aber sie spenden auch Feuchtigkeit." Sie öffnete ein Tütchen, nahm einen Pinsel und kam auf mich zu. „Achtung jetzt kann es kalt werden." Isabel schmierte mir diese komische kalte Paste ins Gesicht und das ins komplette.
„Aber jetzt können wir ja gar nicht mehr richtig knutschen", beklagte ich mich.
„Die Maske muss nur 15 Minuten drauf bleiben, dann können wir meinetwegen den ganzen Tag rumknutschen."
„Das wäre schön, aber leider kommt Joschka später und ich will das erstmal für uns behalten."
„Was denn?", fragte sie.
„Na das zwischen uns", entgegnete ich.
„Was ist denn zwischen uns?"
„Liebe? Beziehung?", erwiderte ich unsicher.
„Wie wäre es wenn wir es erstmal als Liebe bezeichnen. Das macht es nicht kompliziert", schlug Isabel vor.
„Klingt gut", meinte ich und setzte mich auf den Badewannenrand. Abwartend sah ich Isabel dabei zu wie sie sich dieses komische Maskenzeug ins Gesicht schmierte. „Wäre die Maske nicht rosa könnte sie auch als Kriegsbemalung dienen."
„Wenn du es unbedingt brauchst, die gibt es in vielen verschiedenen Farben."
„Gut zu wissen."
Als sie endlich fertig war, stellte sie sich zwischen meine Beine und wuschelte mir durch die Haare. „Gleich darfst du es wieder abwaschen."
„Und danach?", fragte ich.
„Filme schauen", sagte sie, während sie meine Hände nahm und mich hoch zog.
„Also hat die Qual dann ein Ende?"
Sie schlug mir spielerisch gegen die Schulter und meckerte: „Du wirst mir später für deine reine Haut danken!"
„Ja tut mir leid." Wir wuschen uns die Maske ab und als ich dann in den spiegelte schaute, merkte ich dass meine Haut total glänzte. „Wow das funktioniert ja doch."
„Hab ich doch gesagt", bemerkte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich weiß, tut mir leid." Ich legte meine Hände an ihre Taille und küsste sie. Sie ließ es zu und begann mich mit Zunge zu küssen. Ich hob sie hoch ohne den Kuss zu unterbrechen und trug sie in mein Zimmer, dort setzte ich sie sanft auf meinem Bett ab und ließ von ihr ab.
Außer Atem sah sie sich um und sagt dann: „Oh es gibt ja Snacks und Getränke."
Ich ließ mich neben sie fallen und meinte: „Natürlich, für dich muss es doch perfekt sein."
„Ach tatsächlich?" Sie lehnte sich zu mir und küsste mich erneut.
„JULIII", kam plötzlich ein Schrei von draußen.
Ich ließ von Isabel ab und sah sie geschockt an. „Scheiße! Das ist Joschka! Was macht der denn hier?" Panisch sah ich mich in meinem Zimmer um. „Du musst dich in meinem Kleiderschrank verstecken."
„Sicher?"
„Ja schnell" Ich öffnete ihr meinen Kleiderschrank und machte ihr Platz zwischen den Kleiderbügeln. Sie kletterte hinein und ich gab ihr noch einen Kuss bevor ich die Tür schloss.
Joschkas Stimme erklingte erneut, doch dies mal vom inneren des Hauses: „JULIII?"
Ich legte mich schnell auf mein Bett, denn die Tarnung musste realistisch bleiben und nur wenige Sekunden später stand Joschka schon in meinem Zimmer.
„Bist du irgendwie taub?!", regte sich Joschka auf.
„Nein ich hab geschlafen! Was willst du denn?", entgegnete ich und richtete mich auf.
„Wir machen grade Techniktraining und deswegen wollte ich dich fragen ob du weißt wo wir die Ballkatapult-Maschine haben."
„Dafür bist du jetzt extra hergekommen anstatt dein Handy zu benutzen?", hinterfragte ich verwundert, da mein Bruder sonst immer nur das nötigste an Schritten machte und jede Möglichkeit nutzte um Weg zu sparen.
„Ich hab dich verflixte drei Mal angerufen sowie Maxi und Marlon auch!", sagte Joschka dann aufgebracht.
Ich hatte mein Handy die ganze Zeit in meinem Zimmer liegen gehabt, als ich mit Isabel im Badezimmer war, deswegen hatte ich die Anrufe nicht gehört, aber das durfte er natürlich nicht wissen. „Ich hab eben tief geschlafen, weil mir so schlecht war", versuchte ich mich zu rechtfertigen.
„Aber weißt du jetzt wo die Maschine ist?", drängelte Joschka.
„Ey kleiner Bruder du bist so nervig! Woher soll ich denn wissen wo das Ding ist? Du hast das doch mit Raban gebaut. Vielleicht steht es im Schuppen oder bei Hadschi", motzte ich ihn an, da ich einfach nur wollte, dass er wieder verschwindet und ich mit Isabel allein sein konnte.
„Boah hast du deine Tage oder warum bist du so genervt?"
„Du nervst mich! Lass mich doch einfach in Ruhe! Du machst meine Kopfschmerzen nur noch schlimmer!"
„Okay entspann dich. Ich geh ja schon", sagte Joschka und ging dann wieder.
Als ich die Haustür ins Schloss fallen hörte, hüpfte ich von meinem Bett und ließ Isabel wieder aus meinem Kleiderschrank raus. „Wow du könntest ja Schauspieler werden", meinte Isabel und grinste mich an.
„Ich bin so oft genervt von Joschka das muss ich nicht mal spielen."
„Wieso? Dein Bruder ist doch voll knuffig."
„Knuffig? Der ist die größte Nervensäge auf Erden", entgegnete ich.
„Ist ja auch egal. Der einzige für den ich mich interessiere bist sowieso du."
„Ach ja?"
„Ja"
„Beweis es mir", sagte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Gerne." Ich nahm Isabels Hände, führte sie zu meinem Bett und zog sie mit mir, als ich mich darauf fallen ließ. Sofort begann ich sie zu küssen und ihre Hände legten sich an meine Wangen. „Isabel?"
„Ja?", erwiderte sie und sah mich an.
„Ich liebe dich", sprach ich und grinste sie an.
„Ich liebe dich auch, Juli."
Wir küssten uns weiter bis ich irgendwann fragte: „Wollen wir einen Film schauen?"
„Oh ja unbedingt! Können wir The Fast and the Furious gucken?"
„Klar alles was du willst", antwortete ich und gab ihr die Fernbedienung.
Sie suchte den genannten Film und startete ihn. Wir machten es uns bequem in meinem Bett und öffneten die Snacks sowie die Getränke. Ich genoss die Zeit mit Isabel sehr, sie kuschelte sich etwas später sogar an mich und ich wünschte, dass dies niemals enden würde. Als der Film zu Ende war, merkte ich, dass sie in meinem Arm eingeschlafen war. Plötzlich piepste mein Handy, eine Nachricht von Joschka. Ich versuchte mein Handy zu nehmen ohne mich dabei zu stark zu bewegen. Er hatte geschrieben: Ich bin jetzt auf dem Heimweg. Bringe noch was zu Essen mit. Hoffentlich hast du Hunger.
Ich wollte Isabel nicht wecken, deshalb löste ich mich vorsichtig von ihr und stand auf. Dann nahm ich einen Zettel von meinem Schreibtisch und schrieb darauf: „Ich will dich nicht wecken. Joschka hat geschrieben, dass er auf dem Heimweg ist und etwas zu Essen mitbringt. Bitte warte in meinem Zimmer bis ich wieder da bin.
Liebe dich <3" Ich legte den Zettel neben sie auf das Bett und schlich mich aus dem Zimmer und die Treppe runter. Dann setzte ich mich ins Wohnzimmer und wartete bis Joschka nach Hause kam.
Er stellte zwei Pizza Kartons auf dem Esstisch ab und ich ging direkt zu ihm. „Ich war extra bei Deniz Eltern."
„Seit wann bringst du mir einfach so Essen mit?", fragte ich ihn verwundert, da er sich sonst immer nur um sich selbst sorgte.
„Das soll eine Entschuldigung sein, weil ich dich vorhin geweckt habe, obwohl es dir schlecht geht."
Vielleicht hatte Isabel recht und Joschka konnte sich ganz knuffig sein. „Danke kleiner Bruder."
„Wie geht es dir jetzt?", erkundigte er sich.
„Besser aber immer noch ein bisschen Kopfschmerzen." Und diese waren nicht mal gelogen, denn es bereitete mir totale Kopfschmerzen, dass ich Isabel alleine in meinem Zimmer hab liegen lassen.
„Vielleicht hilft ja die beste Pizza der Welt", meinte mein gegenüber.
„Salami Peperoni?", fragte ich nach unserer Lieblingspizza.
„Natürlich, was denkst du denn von mir?"
Äh„Du hast auch schon Hawaii Pizza mitgebracht, also traue ich dir alles zu."
„Ananas ist doch geil."
„Aber nicht auf der Pizza Joschka!"
„Beruhig dich und iss deine Pizza bevor Mama kommt, sonst gibt es wieder Stress."
Ich setzte mich und öffnete einen Pizzakarton. Sofort strömte mir ein Geruch von Peperoni entgegen. Wir aßen unsere Pizzen, als wir fertig waren brachte Joschka die Kartons nach draußen in den Müll, während ich nach oben in mein Zimmer eilte. Isabel saß auf meinem Bett und aß Chips.
„Na hat die Pizza geschmeckt?", fragte sie, sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.
„Ja hat sie, aber es tut mir trotzdem total leid, dass ich dich allein gelassen habe."
„Das muss dir nicht leid tun, ich hab doch sowieso geschlafen."
Ich setzte mich zu ihr aufs Bett und nahm ihre Hand. „Auch wenn ich es nicht will, musst du jetzt leider gehen bevor Joschka etwas mitbekommt. Nimm es mir bitte nicht böse."
„Keine Sorge ich verstehe das schon, aber wie soll ich aus dem Haus kommen ohne dass er etwas mitbekommt?"
„Du musst aus dem Fenster klettern", antwortete ich.
„Und aus dem ersten Stock springen oder wie?", sagte sie und sah mich unverständlich an.
„Natürlich nicht. Neben meinem Fenster ist eine Leiter befestigt da kannst du runterklettern."

Hey Leute,
ich hab es endlich mal wieder geschafft ein Kapitel zu schreiben 🫣 Ich hoffe es hat euch gefallen, wenn es so ist lasst doch gerne einen Stern da ⭐️

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 02 ⏰

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Isabel, ihr hartes Leben und die MännerweltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt