20. Kapitel

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Eine Versammlung? Und das so früh am Morgen? Was hatte das zu bedeuten?. Levi hatte in Windeseile seine Uniform übergezogen und betrat wenige Minuten nach Historia den Besprechungsraum. Erwin, Nile, Pyxis und General Darius Zackly befanden sich bereits auf ihren Plätzen. Die engsten Berater der Königin, sowie ein paar Adelige Landsheeren nahmen ebenfalls an der Besprechung Teil.

Die Königin setzte sich auf ihren Platz in der Mitte des Tisches und begrüßte die Anwesenden herzlich. Levi, der als ihr Berater links von ihr saß, legte seine Hand auf ihren Oberschenkel und massierte sie leicht, immer wieder warf er ihr ein kleines Lächeln zu. Als erstes erhob sich Erwin von den Anwesenden und sprach monoton und mit ernster Miene im Gesicht „Wir haben seit geraumer Zeit Frieden, diesen Frieden müssen wir bewahren und dies geht nur, wenn unsere Werte Königin Historia sich einen Mann unter den Adeligen von Paradis sucht und diesen ehelichtet, um Kinder zu zeugen".

Historia wurde Kreidebleich im Gesicht. Was hatte Erwin da gerade gesagt? Sie soll heiraten? Sie soll einen Adeligen Mann heiraten? Aber...aber sie liebte doch Levi... ihre Augen huschten zu den anderen Anwesenden im Raum, alle schienen Erwin zuzustimmen. Alle bis auf Levi, der wütend von seinem Platz aufstand und sein Wort gegen Erwins erhob. „Der Königin steht es frei, sich ihren Mann selbst auszusuchen!". „Die Königin kann nicht einfach einen Bauernjungen heiraten, sie braucht jemand Adeligen, jemand von Stand, der ihr ein gutes Leben bieten kann".

Levi versuchte noch weiter zu diskutieren, aber niemand schien seinen Worten Gehör zu schenken. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Historia sollte selber Entscheiden, wenn sie liebt! Erwin deutete Levi an, sich zu setzen und er tat dies so gleich, es gab nichts, was er tun konnte, alles hing nun von Historia ab. „Majestät, sie verstehen doch, dass dies zu ihren Pflichten gehört", wandte Kommandant Pyxis nun ein. Historia nickte nur stoisch, sie konnte immer noch nicht glauben, was sie da hörte „Ich habe verstanden". Was sollte sie auch anderes sagen? Sie hatte das Amt der Königin angetreten, sie wollte den Menschen auf Paradis helfen. „Wann?", war das Einzige, was sie noch wissen wollte.

Der General Darius Zackly stand nun vom Tisch auf „Unsere Eheberater werden sie vermitteln Majestät. Bis dahin haben sie bitte noch etwas Geduld, ich rechne mit einem Zeitraum von ungefähr drei bis vier Wochen". Bei diesen Worten, brach eine Welt für Levi zusammen, er würde diese Frau, die er doch so sehr liebte, also nie haben können. Nie würde er derjenige sein, der sie glücklich machen könnte, der ihr eine Zukunft bieten würde.

Aber Erwin hatte doch eigentlich recht, er war Abschaum, der im Untergrund geboren wurde und nur durch Zufall an die Oberfläche gelangte. Er hatte die Menschen, die er liebte bisher immer im Stich gelassen, er war es nicht würdig, eine Königin zu lieben. Historia legte ihre Hand auf seine, die er immernoch fest an ihr Bein geklammert hatte. Ihre Liebe würde also ein Ende finden, bevor sie überhaupt begonnen hatte.

Vieles weitere wurde an dem Tag besprochen und die Versammlung fand erst am späten Nachmittag ihr Ende, Historia stand stoisch vom Tiaxh auf und zog sich zurück in ihre Zimmer, wo sie noch an der Tür in Tränen ausbrach. Das durfte einfach nicht wahr sein! Sie wollte keinen anderen Mann an ihrer Seite, wenn es nicht Levi war! Aber sie hatte versprochen, sich um die Menschen auf Paradis zu kümmern, es war ihre Pflicht, aber ihr Herz brach trotzdem.

Leise hoffte sie, dass der Hauptgefreite sie in dieser Nacht besuchen würde, doch er kam nicht. Levi hatte sich direkt nach der Versammlung in sein Büro begeben um dort über alles nachzudenken. Ein unerträglicher Schmerz, machte sich in seiner Brust breit, ein pochender Schmerz, so etwas hatte er zuvor noch nie gefühlt. Es war ein anderes Gefühl, schlimmer als damals bei dem Verlust seiner besten Freunde. Es gab nichts, was er tun konnte. Diese schöne, wunderbare Frau, würde jemand anderen lieben lernen und dieser Mann würde sie dazu bringen, ihn zu vergessen. „Erwin hatte recht, ich bin ihrer Majestät als Soldat nicht würdig...ich bin ein Niemand!", sprach er leise und niedergeschlagen zu sich selber.

Dońt obey me - Levi x Historia Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt