ꜰɪꜰᴛᴇᴇɴ

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Zitternd und beinahe am zusammenbrechen, machte Jimin sich wieder auf den weg in Yoongis Zimmer.

Er brauchte den Älteren so sehr. Yoongi bedeutete ihm einfach alles.

Als er wieder ins Zimmer ging saß Yoongi immernoch an der Bettkannte. Doch er hatte nun einen Zettel in der Hand, auf dem etwas stand. Yoongi weinte auch immernoch, was bedeutete, dass offensichtlich immernoch alles so war wie vorher.

Jimin setzte sich neben seinen Freund und sah ihn still an. Yoongi sagte ebenfals nichts und hielt ihm bloß den Zettel hin. Kurz war Jimin einen Blick darauf, sah aber schnell wieder weg, da er die Worte 'toller Mensch' lesen konnte und er immer mehr das Gefühl bekam, dass Yoongi gerade mit ihm Schluss machte.

,,Lies das bitte.'', sagte Yoongi nur knapp aber viel weicher als vorher.

,,I-Ich kann nicht.'', schluchzte Jimin.

,,Warum?''

,,Fuck nein ich kann nicht ohne dich Leben.'' Und schon brach Jimin wieder zusammen, diesmal auf Yoongis Bett. Der Ältere legte sofort seine Hand auf Jimins Rücken und strich darüber.

,,Bitte lies das.'', bat er Jimin schluchzend.

Jimin hatte keine andere Wahl, als seiner Bitte nachzugehen, also richtete er sich auf und sah auf das zerknitterte Blatt Papier. Mit zitternden Händen griff er danach und konnte sofort die krackelige Schrift von Yoongi erkennen.

Lieber Jimin,

Ich hab in letzter Zeit sehr viel nachgedacht und gemerkt, dass ich Gefühle für dich verloren habe. Es liegt nicht an dir. Du bist ein toller Mensch und hast wirklich bloß das beste verdient. Ich weiß selber nicht warum das passiert ist, weil eigentlich gibt es gar keinen Grund dafür. Ich wollte das auch gar nicht und hab mich total gegen diesen Gedanken gewehrt. Es tut mir leid.

Auf einmal war alles einfach weg. Jimin fühlte nichts mehr. Der ganze Herzschmerz von vorher, alles weg. Er fühlte sich einfach tot.

Yoongis Herz zerbrach, als er sah, wie der Jüngere einfach nur leer nach vorne sah.

,,Es tut mir so leid.'', sprach Yoongi mit brüchiger Stimme. Jimin wusste nichts mher. Er wusste nicht wie er sich fühlen sollte oder was jetzt mit ihm los war. Er wusste nicht mal mehr was er jetzt tun sollte. Er fühlte sich absolut leer.

,,Fuck Yoongi... wie soll ich jetzt leben?'', fragte der Rothaarige trocken.

,,Wie meinst du das?'', Yoongi war ebenfals verwirrt über Jimins Reaktion, sodass er einen Moment lang nicht weinen musste.

,,Ich hab nichts mehr, wofür ich leben kann.'' Jimins Stimme klang immernoch absolut emotionslos, was Yoongi stocken ließ. Er wusste, dass Jimin sich vor der Beziehung schon einmal das Leben nehmen wollte und auch eine VErgangenheit mit Selbstverletzung hatte. Sofort hatte er grauenhafte Gedanken.

,,Bitte Jimin, bitte versprich mir, dass ich dich nicht verliere.'' Yoongi schluchzte wieder, da ihm der Gedanke daran, dass er Schuld sein könnte, dass Jimin sich umbringen könnte, wehtat.

,,Wie meinst du?''

,,Bitte versprich mir, dass du dich nicht umbringst oder selbstverletzt.'', flehend sah Yoongi den Jüngeren an, während er nach seinen Händen gegriffen und fest umschlossen hatte.

Doch Jimin zuckte bloß mit den Schultern. Sowas konnte er nicht versprechen. Das war ein zu großes Versprechen.

,,Bitte..'', bettelte Yoongi weiter.

,,Ich verspreche dir, dass du mich nicht verlieren wirst.'', gab Jimin nur von sich, mit dem Hintergedanken, dass er selbst wenn er tot wäre, noch bei Yoongi bleiben würde. Er konnte einfach nicht versprechen, sich nicht selbstzuverletzten. Das war eine Sucht, die er nur dank Yoongi überwinden konnte. Wenn er nicht mehr da wäre, könnte er für nichts mehr garantieren.

,,Fuck Yoongi.. wie soll ich weiter leben?'', fragte Jimin plötzlich wieder und sah mit diesem leeren Blick zu Yoongi, was diesem nur einen unangenehmen Schauer über den Rücken jagte.

,,Bitte du darfst die Schule nicht vernachlässigen. Versprich mir das!'' Der Ältere machte sich wirklich Sorgen um Jimin. Er sollte nicht wegen ihm sein ganzes Leben versauen.

,,Versprochen.'', murmelte Jimin nur leise.

,,W-Was soll ich tun? Wie soll ich weiterleben? Fuck wie soll ich bitte weitermachen?'', flüsterte er vor sich hin, während sich seine Augen nun doch wieder mit Tränen füllten. Im nächsten Moment hatte er seinen Kopf auf die Matratze gelegt und seine Arme darüber. Sein Körper bebte dadurch, dass er immerwieder aufschluchzte.

Er hatte gerade die wichtigste Person in seinem Leben verloren. Er hatte gerade alles verloren, was ihn am leben hielt.

,,Wie soll ich je wieder eine Beziehung haben.'', sprach er laut seine Gedanken aus.

,,Wie soll ich je wieder vertrauen zu einer Person aufbauen?''

Während er verzweifelte, strich Yoongi hilflos über den Rücken des Jüngeren. Er fühlte sich so schrecklich, Jimin dabei zu beobachten, wie er die ganze Sache realisierte. Es tat ihm selbst einfach so sehr weh.

Langsam und zitternd setzte sich Jimin letztendlich auf und sah zu Yoongi. Der Blick in Jimins verzweifeltes Gesicht, machte es für Yoongi nur noch schwerer. Es tat ihm so unbeschreiblich weh, dass er auch noch der Grund dafür war.

,,Ich gehe zu Taehyung. Darf ich die Sachen anbehalten?'' Jimins Stimme klang immernoch eiskalt, obwohl er sich zu bemühen schien, freundlich zu klingen.

Ich nickte.

,,Klar.''

Langsam und zitternd griff Jimin nach seiner Jacke und zog sie an. Dann ging er, gefolgt von mir nach unten zur Haustür. Währenddessen und während er seine Schuhe anzog, plagte mich das schlechte Gewissen zu Tode. Ich wollte ihn zu Taehyung begleiten, jedoch war ich mir sicher, dass das das allerletzte war, was er gerade wollte.

,,Denkst du wir können irgendwann wieder Freunde sein?'', fragte Yoongi leise. Er konnte nicht mit dem Gedanken leben, diesen wundervollen Menschen nie wieder zu sehen oder nie wieder mit ihm lachen zu können. Sie waren in der ganzen Zeit als Paar auch irgendwie zu besten Freunden geworden.

Zaghaft nickte Jimin.

,,Irgendwann versprochen.''

Jimin war sich sicher, dass er lange brauchen würde, um seine Gefühle für Yoongi loszuwerden. Mindestens ein Jahr. Und dann auch erst, wenn er einen neuen Partner hatte.

Mit einer langen Umarmung verabschiedeten sich die beiden.

Keiner von ihnen hätte ahnen können, dass sich ihre Wege erst nach 4 Jahren wieder kreuzen würden und sie eigentlich für einander gedacht waren.

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pure trust || yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt