ꜱᴇᴠᴇɴᴛᴇᴇɴ

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ʏ ᴏ ᴏ ɴ ɢ ɪ

Nach unserer kleinen privaten Poolparty, waren unsere Klamotten nass. Da wir so unmöglich rauskonnten, hatte ich mir erlaubt in Yugyeoms Zimmer nach trockenen Sachen zu suchen. Natürlich hatte er unmengen an Klamotten. Jimin, der Anfangs nicht so ganz sicher war, ob Yugyeom damit einverstanden sein würde, gab ich einen kleinen Stapel an Klamotten heraus, von denen ich dachte, dass sie ihm passen könnten. Als auch ich einige Sachen hatte, gingen wir ins anliegende Badezimmer um uns dort umzuziehen. Man konnte die Badezimmer als einziges abschließen und wir wollten lieber auf unerwünschten Besuch verzichten.

Jimin und ich begannen einfach uns umziehen. Doch ich konnte es nicht lassen und lugte immer wieder zu dem Jüngeren hinüber. Gerade war er dabei, sich die frische Hose überzustreifen, was mir einen super Ausblick auf seinen Jibooty verschaffte. Doch etwas rotes an seinem Arm zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich zog scharf die Luft ein.

,,Jimin, was ist das?", brachte ich nur geschockt heraus. Ich gab mir zwar Mühe nicht zu böse zu klingen, jedoch wollte ich auch nicht, dass er dachte mir wäre das egal.

Jimin stockte sofort in seiner Bewegung. Ich merkte, dass er direkt wusste, was ich meinte. Doch er drehte sich nur leicht lächelnd zu mir.

,,Was meinst du Yoongi?", unschuldig sah er mich an. Die Tatsache, dass er sich so auf dumm stellte, machte mich nun wirklich etwas sauer, weshalb ich eilig auf ihn zu lief und sein Handgelenk umgriff, nur um seinen Arm dann nach vorne zu ziehen. Nun konnte man die Wunden ganz genau erkennen.

Jimin hatte es wieder getan.

Er hatte sich wieder selbstverletzt...

Ich biss meine Zähne zusammen und versuchte nicht komplet auszurasten.

Wie konnte er sich sowas nur wieder antun?!

,,Y-Yoongi... Ich..." Doch er stoppte.

,,Warum Jimin? Warum?", zischte ich.

,,Ich... weiß nicht... Ich..." Mehr brachte er nicht zu stande und es tat mir leid. Ich wollte ihn nicht in so eine unangenehme Situation bringen. Also ließ ich von seinem Arm ab und entfernte mich ein paar Schritte von ihm.

,,Tut mir leid.", murmelte ich leise.

Es war meine Schuld. Während unserer Beziehung, hatte er es geschafft sich nicht mehr selbstzuverletzten. Es war ganz sicher meine Schuld.

,,Es tut mir leid.", gab ich noch einmal von mir. Diesmal etwas leiser, fast flüsternd.

Jimin stand bloß wie vereist da und sah mich mit großen Augen an. Der Schock war ihm ins Gesicht geschrieben. Er wollte wohl nicht, dass ich seinen Arm zu Gesicht bekam.

Still schweigend standen wir uns gegenüber.

Ich wollte ihm helfen. Dafür sorgen, dass er es nie wieder tat. Und das würde ich auch schaffen. Er würde es schaffen.

,,Wir schaffen das.", flüsterte ich vor mich hin. Jimins Kopf schnellte nach oben, da er vorher verlegen zu Boden geblickt hatte. Seine Lippen zierte ein leichtes Lächeln, dass mich auf irgendeine Art und Weise beruhigte.

,,Danke Yoongi."

Mit diesen Worten drehte er sich wieder weg und zog sich weiter um. Ich tat es ihm gleich. Nun auch ohne ab und zu zu spicken.

Innerhalb weniger Minuten waren wir fertig und machten uns auf den Weg nach Hause. Wir beide hatten wenig Lust auf diese Party. Zum einen, weil wir lieber Zeit für uns haben wollten, zum anderen, weil wir müde waren. Und ich persönlich wollte, dass Jimin nicht mehr mit Yugyeom in Kontakt kam. Er hat Interesse an Jimin und das störte mich.

Während wir nebeneinander her liefen und wieder kein Wort miteinander wechselten, striffen sich unsere Hände ab und zu. Jedesmal wenn sich unsere Finger berührten durchfuhr ein angenehmer Blitz meinen ganzen Körper und meine Fingerspitzen kribbelten. Bald hielt ich es nicht mehr aus und verschränkte unsere Hände miteinander. Jimin ließ meine Hand nicht los, weshalb ich mir keine Sorgen darüber machte, ob er es überhaupt wollte. Meine Gedanken waren wo ganz anders.

Der Schmerz in meinem Herz, als ich seine Verletzungen gesehen hatte, war schlimmer als alles andere. Und der Fakt, dass ich wahrscheinlich auch noch der Grund dafür war, dass er Rückfällig geworden war, machte das ganze so unerträglich für mich. Ich wollte ihm wirklich helfen. Um jeden Preis!

,,Yoongi?", unterbrach Jimin meine Gedanken.

,,Ja?"

,,Wann hast du gemerkt, dass du mich immernoch liebst?", fragte er leise. Er war sich offensichtlich nicht sicher, ob er diese Frage stellen konnte. Doch für mich war das kein Problem.

,,Als wir uns eine Woche lang kein einziges Mal gesehen haben, hab ich gemerkt, dass ich dich vermisse. Ich hab sogar das Schreiben vermisst. Und spätestens nach zwei Wochen war mir klar, dass ich einen Fehler gemacht hab."

Jimin antwortete nicht. Als ich kurz zu ihm rüber sah, erkannte ich, dass er nachdachte.

,,Warum hast du mir dann nicht gleich geschrieben? Warum hast du nie etwas gesagt?" Man konnte an seiner Stimmlage heraus hören, dass ihn diese Frage wirklich beschäftigte.

,,Du hast damals immer gesagt, wenn einmal Schluss ist, dann bleibt es auch so. Ich dachte du würdest mir eh nie eine zweite Chance geben."

,,Also bin ich Schuld.", murmelte der Jüngere neben mir entschuldigend. Augenblicklich blieb ich stehen.

,,Nein Jimin. Du trägst absolut gar keine Schuld."

,,Aber-"

,,Kein aber. Du hast nicht Schluss gemacht ohne nachzudenken, sondern ich."

Jimin blieb ebenfals stehen. Wir drehten uns beinahe gleichzeitig zueinander, weshalb wir beide schmunzeln mussten. Es brachte die angespannte Stimmung zwischen uns zum bröckeln und so traute ich mich auch das zu tun, was ich jetzt vorhatte.

,,Jimin."

,,Yoongi.", erwiederte er sanft.

Ich legte meine Hände auf seine Taille und zog ihn an mich ran. Das Lächeln auf seinen Lippen wurde immer breiter, was mein Herz beinahe zum aussetzen brachte. Dieser Junge machte mich komplett verrückt.

,,Würdest du mir eine zweite Chance geben und wieder mit mir zusammen sein?", hauchte ich, da sich unsere Gesichter mittlerweile so nah waren, dass unsere Lippen sich schon berührten.

,,Ja.", flüsterte Jimin und schon, konnte auch ich nicht mehr aufhören zu grinsen. Das war alles, was ich mir die letzten vier Jahre so gewünscht hatte. Ich hatte Jimin wieder. Meinen Jimin. Überglücklich schlung ich meine Arme um seine Taille, hob ihn hoch und drehte mich mit ihm.

,,Danke.", sagte ich etwas lauter. Als ich ihn wieder auf dem Boden absetze, kicherte der Blonde etwas. Dann ging er auf die Zehenspitzen und gab mir einen kurzen Kuss auf meine Wange.

,,Lass uns jetzt nach Hause gehen." Nickend, griff ich nach seiner Hand und so gingen wir, frisch zusammen, nebeneinander her.

Ich war so glücklich. So unbeschreiblich glücklich.

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pure trust || yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt