Kapitel 50

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Ein Knall weckte mich, gefolgt von den Flüchen, die Liam leise murmelte.

„Liam?"

Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen.

„Was machst du denn?"

„Sorry Babe, ich wollte dich nicht wecken."

„Es ist fünf Uhr morgens, wieso bist du überhaupt schon wach?"

„Ich erwarte ein wichtiges Gespräch."

„Von wem denn? Und wieso um diese Uhrzeit?"

„Von dem College aus Farlyn."

„Farlyn wie die Hauptstadt Farlyn?"

„Genau die."

„Und wieso ruft dich das Farlyn-College an?", fragte ich nun hellwach und ein bisschen sauer, weil er nicht einfach mit der Sprache raus rückte.

„Vielleicht könnte es sein, dass ich mich dort beworben habe", sagte er leise, da er genau wusste, dass ich schon jetzt ein bisschen wütend war.

„Und wieso weiß ich nichts davon?"

„Hör zu Saphrina..."

„Weißt du was... Nein. Mach doch was du willst!"

„Wieso regst du dich dann jetzt so auf?"

„Ist das ne Ernstgemeinte Frage?"

Sein Handy begann zu klingeln.

„Liam", sagte ich in einer drohenden Stimme, „Wenn du da ran gehst, dann..."

„Entschuldige mich", sagte er nun selbst genervt und verließ den Raum.

Mit einem genervten Schrei ließ ich mich ins Kissen fallen, dann stand ich aber auf, zog mich an und packte mein ganzes Zeug zusammen.

„Saphrina, wieso bist du denn so sauer?", fragte Akemi mich.

„Weil er mir davon nichts erzählt hat!"

„Ihr wart nicht zusammen und als ihr es wieder wart gab es wichtigeres zu besprechen, als ein College."

„Aber wieso denkt er überhaupt schon darüber nach? Er hat doch noch zwei Jahre? Und wieso ausgerechnet dieses College?!"

„Was ist denn an diesem Farlyn-College so schlecht?"

„Das College ist gar nicht das Problem. Es ist das beste College im ganzen Land."

„Und was regt dich dann so sehr auf?"

„Das Problem ist die Entfernung Akemi. Farlyn ist zwölf Stunden entfernt."

„Und wieso gehst du dann nicht einfach mit ihm dahin?"

„Hast du ne Ahnung wie teuer die Gebüren für dieses College sind?!"

„Aber ich meine du bist eine Königin, dürftest du da nicht eigentlich genauso viel Geld haben wie Liam, oder sogar mehr?"

„Darüber hab noch nie nachgedacht, eigentlich hast du Recht. Darum geht's aber doch gar nicht! Ich hab keine Zeit fürs College! Ich muss Jackson besiegen und dann hab ich ein Königreich zu führen! Und ich fass es nicht, dass Liam das College vor unsere Bestimmung stellt."

„Du weißt doch gar nicht, worum es bei diesem Gespräch geht."

„Doch wahrscheinlich darum, dass er angenommen wurde und hingehen wird. Und das er nicht mit mir darüber redet, kann ich nicht akzeptieren."

Ich schmiss meine letzten Sachen in meine Tasche, hängte sie mir um und ging aus dem Zimmer. Am Ende des Ganges stand Liam und lief aufgeregt und mit einem breiten Grinsen hin und her. Er wurde so was von angenommen.

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