Kapitel 22

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Sobald ich aufgewacht war, frühstückten Liam und ich erst einmal, was meiner Mum auf jeden Fall die Gelegenheit nahm unter vier Augen mit mir zu sprechen.
Nach dem Frühstück verabschiedete ich Liam, aber wir verabredeten, dass er später wiederkommen würde, so wie jeden Abend.
Meine Mum wollte gerade zu mir kommen, da flitze ich die Treppe hoch und verschwinde im Bad unter der Dusche. Damit fertig und mit geföhnten Haaren gehe ich zurück in mein Zimmer, dessen Tür ich auch abgeschlossen hatte.

„Hältst du es für eine gute Idee sie einfach zu ignorieren? Ich meine was hat sie dir denn getan“, verteidigte Akemi sie.

„Akemi ich habe nicht vor mich mit dir zu streiten, also solltest du dieses Thema besser nicht ansprechen. Wie hast du geschlafen?“

„Super gut. Ich verstehe, wieso du diesen Platz so sehr liebst.“

Ich zog mir schnell eine Jeans und einen hellblauen Pulli an und war somit bereit zu Silika zu gehen.

„Lass uns gehen Akemi“, sagte ich und schloss die Tür auf, vor der meine Mum stand und wohl gerade klopfen wollte. Ihr Blick fiel kurz hinter mich auf Akemi, doch es schien für sie das normalste der Welt zu sein einen Drachen zu sehen. Ach stimmte ja. Sie war ja selbst eine Fee, also musste sie ja auch einen Drachen haben. Diese Fee, meine Mutter war nicht mal in der Lage gewesen mich auf diese Situation vorzubereiten, obwohl sie gewusst hatte, was mit mir passieren würde. Und genau da lag mein Problem. Selbst wenn ich jetzt mit ihr reden würde, konnte ich mir sicher sein, dass sie mir alles sagte?

„Sorry. Bin mit Silika verabredet und muss jetzt wirklich los.“

Ich wollte einfach an ihr vorbeigehen, doch sie hielt mich am Arm fest.

„Es reicht jetzt Saphrina! Wir müssen miteinander reden, also hör endlich auf mir aus dem Weg zu gehen!“

„Mit dir zu reden ist gerade das letzte was ich will und auch tun werde! Fass mich nicht an und lass mich in Ruhe!“, zischte ich durch zusammengebissene Zähne und riss mich los.

„Akemi. Komm mit“, sagte ich noch und rannte dann ganz schnell die Treppe runter. Ich hörte sie ein weiteres mal meinen Namen rufen, als ich gerade die Tür zuschlug.
Silika war unsere Nachbarin, weshalb ich nur mal schnell die Straße überqueren musste um zu ihr zu kommen.
Ich klingelte und fast sofort öffnete Silika die Tür.

„Hey Saphrina. Komm rein.“

„Nein. Zieh dir Schuhe und ne warme Jacke an ich muss dir was zeigen.“

„Wieso ne warme Jacke? So kalt ist es doch nicht.“

„Bitte mach einfach.“

Sie nickte und verschwand kurz im Haus. Ihr musste bewusst sein wie wichtig mir das war, sie kannte mich aber auch wirklich schon lange und dadurch gut genug.

„Hältst du das wirklich für eine gute Idee sie einzuweihen?“, fragte mich Akemi besorgt.

„Wenn ich nicht mit irgendwem rede, dann dreh ich durch. Silika wird es für sich behalten, da bin ich mir sicher.“

„Aber deine Mutter hat dir doch...“

„Mit der zu reden ist wie sich RTL anzugucken. Eine Lüge nach der nächsten, ohne das irgendetwas davon Sinn ergibt“; unterbrach ich sie.

„Was ist dieses RTL?“

„Vergiss es einfach wieder, das war bloß ein Vergleich.“

„Mit wem sprichst du Saphrina?“

Silika war raus gekommen. Mist.

„Das... ehm... also das erklär ich dir gleich alles. Jetzt komm.“

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