Erschrocken fuhr ich von meinem Bett auf und stapfte zu meiner Terrasse. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und beugte mich über das Geländer nach vorne um nachzusehen ob wirklich Damiano zwei Wohnungen weiter neben mir wohnt, jedoch ohne Erfolg. Ich tippte erneut auf seine Instagramstory um sie an Stellen zu stoppen damit ich schauen konnte ob ich irgendwas finde was darauf hinweist, dass er wirklich mein Nachbar ist. Es klang in meinem Kopf so surreal das ich mich wieder entschied ins Bett zu gehen und die stalkerei sein zu lassen.
Am Morgen klingelt der Wecker um 7:30Uhr. Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass es einfach war aufzustehen. Ich schleppe mich verschlafen ins Bad und wasche mein Gesicht mit ganz kaltem Wasser um wach zu werden. Heute war es so warm in Rom das ich mir nur etwas Wimperntusche auftrage und Bronzer um Braun zu wirken. Für Italien bin ich wahrscheinlich noch viel zu Weiß. Weil es so warm war, ziehe ich ein weißes Sommerkleid an und meine Beigefarbenen Birkenstock's.
Als ich auf der Uhr sah, dass ich noch etwas Zeit hatte, machte ich mir in der Küche einen Kaffee und setzte mich auf die Terrasse. Ich checkte meine Mails, Insta und alles andere was wichtig war. Dann wanderte mein Blick über den schönen Ausblick direkt auf die Innenstadt. Das hohe Gebäude indem ich lebe ist zwar in einer kleineren Seitengasse, trotzdem verläuft meine Terrasse einmal um meine Wohnung herum, so das ich auf der einen Seite zentral auf die Innenstadt schauen konnte. Als ich weiter gerade aus schaute, blieb mir der Kaffee im Hals stecken und ich verschluckte mich. Ich sprang auf, rannte in mein Wohnzimmer rein und verschloss die Tür zur Terrasse. War das Damiano? Also lag ich gestern Abend doch nicht falsch?
Wieder öffnete ich insta um seine Tattoos am Rücken mit denen zu vergleichen, die ich gerade so gut wie vor meiner Nase hatte und tatsächlich, es waren seine. Fantastisch, jetzt muss ich mich rausschleichen aus meiner eigenen Wohnung damit ich ihn nicht sehen muss und mich nicht nochmal blamiere mit meiner schüchternen Art.
Da es eh an der Zeit war zugehen, schnappte ich mein Schlüssel, schaute vorsichtig raus ob ich auch wirklich aus der Wohnung gehen konnte und als die Luft rein war, zog ich los.Heute sah ich zum ersten Mal meine Universität, ich war so aufregt wie noch nie.
Am Eingang war der Empfang/Anmeldung direkt in der Mitte aufgebaut. Ich hatte gehofft es wären so früh noch nicht soviele Menschen da, doch anscheinend sind die Studenten hier in Italien sehr pünktlich. Mir blieb nichts anderen übrig als mich ganz hinten der Reihe anzuschließen. Ich schaute verträumt durch das Gebäude als ich von jemand geschupst werde von hinten, schon wieder. Diesmal war ich auf Angriff bereit, doch das Mädchen das mich schupste sah verlegen auf den Boden und brachte ein hastiges ,,Sorry'' heraus. Ich beließ es dabei und richtete mich nach vorne und beobachtete weiter das Gebäude.
,,Hallo ich würde gerne meinen Studentenausweis abholen. Luisa Andersen.'' (auf Italienisch vorstellen bitte 😂) ertönte eine Roboter Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah wie verzweifelt Sie war.
,,Du brauchst das nicht, ich kann dir helfen vorne an der Anmeldung'' antwortete ich auf Norwegisch. Sie blickte schockiert und gleichzeitig dankbar auf.
,,Du kannst Norwegisch'' jubelte sie, ,,aber woher wusstest du das ich Norwegisch spreche?''
,,Naja, bei dem Namen Anderson habe ich's mir fast gedacht'' lachte ich.
,,Ich beherrsche die Sprache einfach noch nicht so gut. Ich verstehe vieles aber Antworten kann ich kaum...ich hoffe ich lern das hier noch'' sagte sie.
,,Ja sicher, dass kommt nach der Zeit. Außerdem sind die Kurse meistens auf Englisch und ansonsten gibt es ja Googleübersetzer'' wir lachten beide.
,,Treten Sie nachvorne Signora'' ertönte eine Stimme laut auf. Ich lief nach vorne und nannte meinen und Luisa's Namen. Wir mussten noch einige Minuten warten bis sie fertiggestellt wurden.
,,Dein Italienisch ist beeindruckend'' schwärmte Luisa. Ich wurde etwas Rot und freute mich über dieses Kompliment.
,,Das ist lieb von dir, danke. Hör mal, da sprechen einige Norwegisch'' ich zeigte mit dem Kopf auf eine 5er Gruppe Jungs die neben uns standen.
,,Wir sind also nicht die einzigen aus Norwegen''.
,,Das beruhigt mich'' sagte Luisa erleichtert.
Luisa und ich liefen, nachdem wir unseren Ausweis hatten, zu einem kleinen Kaffee. Die Stadt war wie vorhersehbar total voll aber dennoch genoss ich die Zeit hier und knipste ein Paar Fotos für meine Mama.
,,Und du wohnst direkt hier in Rom?'' fragte Luisa. Ich zeigte mit dem Finger nach ganz oben auf die Terrasse.
,,Wow da wohnst du? Das ist ja mega vorteilhaft! Ich wünschte ich würde nicht am Rande der Stadt wohnen. Total ruhig dort und nur ältere Menschen''.
,,Du bist in keinem Studentenheim hier in der Stadt?''
,,Ich habe keinen Platz gefunden und musste vorübergehend dort unterkommen''
,,Wir können uns mal gemeinsam umhören ob etwas frei wird'' sie nickte Hoffnungsvoll und wir schlenderten weiter durch die Stadt.
Ich erzählte ihr, dass ich heute Abend auf ein Kontert gehen würde und dafür noch ein Kleid brauchte. Also suchten wir mir ein Kleid.
,,Das sieht Prima aus'' sagte sie.
Es war ein schwarzes enges Kleid was bis über die Knie ging und etwas dickere Träger und ein Viereck Ausschnitt hat.
,,Ich würde dich ja fragen ob du mitkommst aber-...'' sie unterbrach mich, ,,Quatsch, alles gut. Måneskin is eh nich so mein Fall von Musik'' wir lachten und tauschten gegen Ende Nummern aus.
,,Ich bin froh das ich dich getroffen habe, jetzt fühl ich mich nicht mehr so allein'' sagte sie.
,,Geht mir genauso'' lächelte ich.
Wir verabschiedeten uns.
Es klingt vielleicht komisch aber es war so vertraut mit Luisa, dass ich dachte ich würde sie länger kennen.
Wir haben doch länger in der Stadt gebraucht als gedacht, also lief ich zügig nachhause. Oben angekommen machte ich mich im Bad fertig. Ich schminkte mich etwas stärker als heute Morgen, ließ meine Hellbraunen Haare offen und zog zum Kleid noch dezenten goldenen Schmuck an. Eine kleine Tasche wo nur das nötigste reinpasst und leichte Absatzschuhe und schon konnte ich los. Ich blickte nochmal rüber zum Spiegel an der Wand und zweifelte kurz ob ich wirklich gehen sollte. Schnell schnappte ich mein Ticket, bevor ich es mir anders überlegte. Ich schrieb meiner Mama noch schnell eine Nachricht und zog dann los.
Unten angekommen wartet schon mein Taxi das ich vorhin gerufen hatte.
Ich muss dringend ein Auto kaufen damit ich nicht immer mit dem Taxi fahren muss. Ich bin einfach gerne unabhängig.
Angekommen an der Location warten schon einige darauf reinzukommen. Zwei große Männer standen am Eingang und hackten auf der Liste die Namen ab. Als ich an der Reihe war schob ich ihm min VIP Ticket vor die Nase und nannte meinen Namen.
,,Sofia Landvik''
,,Steht hier nicht'' sagte er kurz und Knapp und schubste mich leicht zur Seite so dass die anderen an der Reihe waren. Ich schluckte. Hat er mich wirklich verarscht?
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I wanna be yours|| Damiano David FF
RomanceSofia ist ein 20.jähriges Mädchen, welches eigentlich aus Norwegen kommt aber in Italien Musik studiert. Eigentlich wollte sie nur ein neues Leben mit ihrem Traum - Studienplatz beginnen, doch als sie Damiano David traf, war das Musikstudium Nebens...