Zurück zur Realität

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„Wieso gehen wir nicht einfach erst zur Polizei?", sagte ich zu Damiano, während ich gerade versuche, mich im Bad anzuziehen. Ich muss gestehen, dass meine Haut am ganzen Körper rot ist und dies auch unfassbar schmerzt.

„Weil es wichtiger ist zum Arzt zu gehen", sagte er kurz und knapp. Die Antwort von ihm, kam wie aus einer Pistole geschossen, doch ich dachte nicht länger darüber nach.
Bist du dann fertig?", fragte er und kam zu mir ins Bad.

Ich wollte gerade meine Hose anziehen, doch bekam es wegen der Schmerzen nicht hin. Damiano schaute mich mit besorgten Blick an und kam auf mich zu.

„Deine Haut ist ja noch roter als gestern! Warte hier", sagte er und lief zügig ins Schlafzimmer.
Er kam mit einer gelben Tube zurück.

„Was ist das?", fragte ich ihn und musterte das gelbe Ding in seiner Hand. Er kniete sich vor mich, so das er an meine roten Stellen am Bein kam.

„Eine Salbe gegen Verbrennungen. Ich habe mich mal so stark verbrannt, dass mir mein Arzt eine mitgegeben hat."

Ich zuckte zusammen, als er gerade die Creme, an den verschiedenen Stellen meines Körpers, eincremte. Ich zog scharf die Luft ein und versuchte stark zu sein.

„Na dann ist es ja gut, dass du dich auch mal so verbrannt hast", presste ich mit schmerzen hervor und versuchte somit etwas ironisch rüberzukommen, doch er schaute mich nur emotionslos an.

„Du musst still halten Sofia", sagte er und verzog dabei sein Gesicht. Jetzt sah es so aus, als wäre er sauer auf mich.

„Wieso guckst du so? Ist alles okay?", hakte ich nach. Er nickte nur stumm.

.......

Auf der Fahrt zum Arzt war es eher still. Je näher wir kamen, umso schlimmer wurde meine Aufregung. Ich zupfte die ganze Zeit an meiner Hose rum und kaute auf meiner Lippe rum, weil ich so aufgeregt war.

Plötzlich nahm Damiano meine Hand und drückte sie leicht. Er blickte mich von der Seite an und lächelte mich leicht an. Sein Lächeln war eher bemitleidend, statt liebevoll.

Gerade als wir aussteigen wollten, klingelte Damiano's Handy.

„Geh schon mal vor. Ich komme gleich nach", sagte er und winkte mich in Richtung Arzt. Ich nickte nur und lief zögernd los.

Als ich im Vorraum der Praxis war, bemerkte ich, dass Damiano immer noch nicht da war. Ich schaute zurück, um zu gucken ob ich ihn aus der Ferne sehen würde, doch ich sah sein Auto nicht mehr vor der Eingangstür. Panisch kramte ich mein Handy aus der Tasche.

Ich wollte ihn gerade anrufen, als eine Nachricht auf mein Display aufsprang.

>>Ich muss was erledigen und kann nicht mit rein. Ich hole dich hier in einer Stunde. Du schaffst das.<<

„Der nächste", rief die Arzthelferin und ich wurde erneut Panisch. Ich hob meinen Kopf vom Handy und schaute mich um, ob ich die nächste war. Ich hatte die Hoffnung, dass jemand noch vor mir sein könnte, doch ich war die nächste.

Immer noch geschockt von Damiano's plötzlichem verschwinden, lief ich langsam nach vorne. Die Arzthelferin starrte mich mit meinem auffordernden Blick an, doch ich bekam einfach kein Wort raus. Hastig drehte ich mich um und und rannte gegen einen Mann. Er hielt mich fest, damit ich nicht runterfalle. Bei seiner Berührung wurde ich panisch. Bilder vom Abend kamen wieder hoch und ich schlug aus Reflex, gegen seinen Brustkorb. Er schaute mich erschrocken an.
Mir war klar, dass ich hier nicht länger bleiben konnte. Wie konnte mich Damiano alleine lassen?

I wanna be yours|| Damiano David FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt