I wanna be yours|| Damiano David FF

Matteo Esposito und die Uni

Eine Woche später...

Die restliche Woche war eher ruhiger. Ich versuchte viel mit meiner Mama zu reden, damit sie nicht denkt ich hätte sie schon längst vergessen. Ich schaute mich nach einem Auto um, jedoch vergebens.
Ich verbrachte in der Zeit auch ganz viel Zeit mit mir selbst.
Nach dem plötzlichen verschwinden von Damiano vor einer Woche, habe ich nichts mehr von ihm gehört oder gesehen. Komisch, weil wir ja eigentlich Nachbarn waren und ich ihn öfters sehen müsste als jeden anderen. Ich muss sagen, dass ich wirklich unendlich traurig bin, dass er mich bereits vergessen hatte. Vielleicht übertreibe ich auch aber er hat sich eine ganze Woche nicht gemeldet und ich habe ihn auch nicht mehr zufällig gesehen. Victoria reagierte manchmal auf meine Instagramstorys wenn ich etwas poste aber das war's auch. Mehr hörte ich von den Bandmitgliedern nicht. Es ist so, als wäre der Abend den wir gemeinsam verbrachten, nie passiert.
Ich bin vielleicht einfach ein overthinker aber sowas beschäftigt mich einfach.

Ich versuchte die Ruhe zu bewahren, denn es war Montag. Montag = erster Unitag. Auf diesen Tag hatte ich solange gewartet, eigentlich mein ganzes Leben lang. Heute würde ich auch wieder Luisa Andersen sehen. Ihr kennt sie noch oder? Das war das Mädchen mit dem Googleübersetzer.
Ich war so gespannt wie der Tag heute wird und konnte es kaum abwarten.
Ich zog mir einen weißen Body an, eine helle Mom-jeans, Air Force und meine Brille, denn ohne die, konnte ich an der Tafel wohl kaum sehen.Da es noch recht kalt war schnappte ich mir eine Strickjacke dazu.

Am Eingang der Uni sah ich viele Menschen die den selben gelben Zettel am T-Shirt hängen hatten wie ich. Das waren so kleine Namensschilder damit man weiß mit wem man sich gerade unterhält. Persönlich Vorstellen ist wohl nicht wichtig.

Mir tippte jemand an die Schulter und sah, als ich mich umdrehte, einen braunen leichten Lockenkopf, naja es waren eher wellige Haare, der wesentlich brauner war als ich.
„Bist du Sofia Landvik?" fragte mich der Fremde.
„Ja, die bin ich & wer bist du?"
„Matteo Esposito(Bild).Ich habe heute das Vergnügen dir die Uni komplett zu zeigen und dich zu deinem ersten Kurs zubringen" sagte er lächelnd.
Ich musterte den, für mich, immer noch fremden und sah, dass er keins der lächerlichen Namensschilder hatte wie alle anderen hier.
Als ich mich weiter umsah, sah ich, dass nun fast jeder einen Begleiter hatte, dem die Uni gezeigt wird. Auch Luisa Anderson sah ich einige Meter vor mir, die sich versuchte mit Händen und Füßen zu verständigen. Ich blickte zu ihr und winkte ihr zu. Sie sah mich Hilfe suchend an, zeigte mir dann aber ein Lächeln und deutete auf ihre Begleitung hin. Er war groß, hatte schwarze Haare und ein breites Lächeln. Er war attraktiv und das gleiche dachte Luisa sicher auch.
Ich war wesentlich entspannter als ich ein bekannteres Gesicht sah, so wusste ich das ich später nicht alleine war, Luisa Anderson war ja da.

„Was ein Service" sagte ich zu Matteo, um wieder Aufmerksam auf ihn zu werden.
Er grinste und wir liefen rein.
„Das hier ist die Cafeteria. Hier wirst du wohl die meiste Zeit verbringen, denn hier fallen so viele Stunden aus, dass du dir hier, bis zum nächsten Kurs die Zeit verreiben musst" Scherze er. Er hatte ein schönes Lachen.
„Wie lange studierst du hier schon?" fragte ich ihn.
„2 Jahre. Ich bin in 1,5/2 Jahren fertig"...„Hoffentlich" setzte er hinterher.

Wir liefen weiter und er erzählte mich interessante, sowie lustige Geschichten über die Uni und ihre Studenten.
Als wir an einer Bank auf dem Hof ankamen, setzten wir uns noch einige Zeit hin.
„Also erzähl, was macht ein Norwegisches Mädchen hier in Italien? Wieso genau Italien?" fragte er.
„Ich war früher oft in Italien als ich 6-7 Jahre alt war. Das klingt vielleicht blöd aber ich habe so eine Verbindung zu Italien. Ich hab's so vermisst hier zu sein, obwohl ich mich an die meiste Zeit als ich hier war, kaum erinnern kann." sagte ich.
„Also mit Italien kannst du nichts falsch machen. Ist wirklich toll hier. Ich kenne Italien nur schon mein ganzes Leben lang, irgendwann will ich was neues sehen."
„Hast du Pläne wo du hin willst?" fragte ich ihn.
„Tatsächlich finde ich den Norden ganz interessant. Ich liebe die Kälte und die kalte Luft" schwärmte er.
„Na dann können wir ja tauschen. Du ziehst nach Norwegen und ich nach Italien" lachte ich. Er grinste mich an.
„ Dein Kurs beginnt in 5 Minuten. Ich begleite dich noch" sagte er.

„So Sofia. Hier beginnt jetzt dein neuer Lebensabschnitt. Viel Erfolg" sagte er.
„Danke Matteo, für die Tour, für die Geschichten und alles." bedankte ich mich.
„Das ist meine Aufgabe. Habe ich gerne gemacht" lächelt er, „wenn du willst, heute Abend steigt eine Party für die neuen. Das ist Tradition bei uns, jeder Student der Uni wird da sein. Ich würde mich freuen wenn du kommst" lächelte er mich an. Ich nickte eifrig. Vielleicht würde Luisa mitkommen und wir würden einige neue Leute treffen.

Der Saal war riesig. Gerade als ich mich hinsetzten wollte, hörte ich meinen Namen rufen. Ich blickte rum und sah einige Reihen weiter Luisa. Ich schnappte meine Tasche und setzte mich neben sie.
„Meine Begleitung war so hot Sofia! Das glaubst du mir nicht" sagte sie, „er konnte sogar ein wenig Norwegisch und er hat auch gar nicht über mein schlechtes Italienisch gelacht. Im Gegenteil, er will mir Italienisch beibringen" schwärmte sie.
„Wow! Ich freue mich für dich. Er sah wirklich nicht schlecht aus" ich schubste sie etwas an und wir lachten.
„Er hatte mich gefragt ob ich auf die Einweihungsfeier kommen will aber ich will dort nicht alleine hin. Kommst du mit?" fragte sie mich.
„Was ein Zufall. Matteo hatte mich dasselbe gefragt. Ich wollte auch nur hin wenn du hin gehst."
„Matteo?" fragte sie mich mit einem fragendem Blick.
„Matteo war meine Begleitung, der bei mir stand"
„Ach ja! Habe ihn begutachtet und joa, er sieht ganz gut aus. Lass ich durchgehen" Scherze sie.
„Also gehen wir hin?" fragte ich sie.
„Ja aber ich brauche noch etwas zum anziehen. Ich habe kaum etwas schickes was Francesco beeindrucken könnte."
„Francesco, dein Date?" fragte ich sie mit einem Augenzwinkern. Sie haute mir leicht verlegen gegen meinen Arm. „Er ist nicht mein Date. Er würde wahrscheinlich jede hier fragen."
„Quatsch. Ich denke er hat dich aus dem Grund gefragt, weil du ihm gefällst und er will das du kommst."
„Meinst du?, dann brauch ich erst recht neue Klamotten" jammerte sie.
„Das wird von der Zeit her heute nicht reichen, ich kann dir aber was leihen. Du kannst heute mit zumir und wir machen uns gemeinsam fertig." sagte ich und Luisa lächelte fröhlich.
„Gut, so machen wirs."

Als der Kurs gerade beginnt, stürmte ein Blondes Mädchen rein, die stark geschminkt war. Sie trug high heels und einen Rock der kaum kürzer sein konnte. Ohne etwas zu sagen setzte sie sich nach vorne und packte erstmal ihren Spiegel raus und kämmte ihre Haare. Der Dozent schaute sie nur an, sagte aber nichts. Luisa und ich schauen uns nur an, sagten aber ebenfalls nichts. Wir grinsten nur, weil wir dasselbe dachten.

„Der Unterricht ist auf Italienisch?"jammerte Luisa. Ich lachte.
„Ja, dass ist einer der wenigen Kurse die auf Italienisch sind. Aber keine Sorge, wenn du etwas nicht verstehst kann ich dir helfen, soweit ich es verstehe."
„Ohne dich wäre ich aufgeschmissen" lachte Luisa. Aber eigentlich wäre ich ohne Luisa aufgeschmissen. Ich bin froh das sie da war. Ich bin froh das wir uns so gut verstehen. Ich hasse es alleine zu sein unter so vielen Menschen. Gott sei dank war Luisa Andersen da.