I wanna be yours|| Damiano David FF

Oh Rom

Ich blickte auf und starre ihn an.
,,Ja das gleiche habe ich auch gehofft'' seufzte ich.
,,Oh die fremde Schöne kann ja auch reden'' sagte Damiano. Stimmt, zum ersten Mal hörte er mich reden.
,,Hast du auch einen Namen?'' ,,Sofia'' antworte ich wieder knapp.
,,Sofia warum guckst du mir nie in die Augen wenn du mit mir redest ?'' schmunzelt er.
Soll ich ihm sagen das ich auf Instagram allen Fanpages folge, jeden Tag checke ob er ein neues Bild hochgeladen hat und seine Musik jeden Tag mehrere Stunden höre ?
Lieber nicht, sonst denkt er ich wäre das wildeste Fangirl. Das denkt ihr sicher auch, bin ich aber nicht. Zumindest nicht so krass das ich ihn stalken würde, naja manchmal schon aber das ist irrelevant. Relevant ist, dass ich maximal 3 Lieder von der Band kenne aber diese auf und ab höre. Also wohl doch kein so großer Fan.
Etwas enttäuscht lässt er sich in seinen Sitz fallen.
,,Toll jetzt muss ich nicht nur eine Reihe mit jemandem teilen, sondern habe auch jemanden neben mir sitzen der kaum bis gar nicht mit mir redet und mich erst gar nicht anschaut'' sagte er mit einem etwas traurigerem Ton. Ich blickte zu ihm rüber und ich sah ihm zum ersten Mal richtig in die Augen. Seine Augen waren groß, mit Kajal umrandet und Braun. Ich schüttelte leicht den Kopf und sagte ,,Eigentlich rede ich viel, sogar zuviel meinten meine Freunde immer aber heute bin ich nicht so in Stimmung zu reden''. Ich lügte. Natürlich Lüge ich. Ich kann wohl schlecht sagen ,, Oh hey nein eigentlich rede ich wie ein Wasserfall aber bei so einem sexy Typen wie dir bin ich einfach schüchtern''.
,, Ist schon gut. Sag einfach das du kein Bock hast mit mir zu reden'' sagte er.
,,So ist es ja nicht. Weißt du, ich ziehe von Norwegen nach Italien. Alleine, ohne Familie und Freunde in eine fremde Stadt um nur diesen einen Traum zu verwirklichen Musik zu studieren und-....'' ich verstummte als ich sein Lächeln sah das bald zu einem kleinen Lachen wurde.
,,Hab ich jetzt zu viel geredet?'' fragte ich verzweifelt.
,, Nein nein!'' sagte er hastig, ,,Ich finde es bewundernswert das du das alleine durchziehst und dann auch noch Musik studierst! Spielst du ein Instrument? Singst du?''
,,Ich singe und spiele Gitarre, ganz typisch'' antworte ich.
,,Die ganze Band studiert Musik auch hier in Rom. Du wirst es dort lieben. Wenn du jedoch bis Morgen Abend keine Freunde findest, würde ich wieder abreisen'' scherze er. Ich lachte. Wow ich lachte zum ersten Mal seitdem ich heute Morgen ins Taxi gestiegen bin. Gestern habe ich die ganze Zeit geweint, weil ich mich von allen verabschiedet habe. Vor allem von meiner besten Freundin und Schwester war die Verabschiedung sehr schwer.
,,Das war ein Witz! Ich wollte dich eigentlich nicht zum weinen bringen'' sagte Damiano erschrocken. Ebenfalls erschrocken merkte ich zwei kleine Tränchen meine Wange runterlaufen. Ich wischte sie schnell weg und sagte ,,Nein alles gut! Habe nur an meine Familie und Freunde gedacht und da kamen wohl Tränen hoch''
,,Ich weiß das es schwer sein kann von der Familie weg zu sein, dass ist bei mir ganz oft so wenn wir auf Tour sind aber ich bin mir sicher das du hier viel Spaß haben wirst und schnell Freunde finden wirst. Wenn du willst kannst du morgen Abend zu unserem kleinen Konzert kommen. Es gibt eigentlich keine Karten mehr aber-....er krammte in seinem Handgepäck rum und gab mir einen Ausweis auf dem VIP Stand. ,,Sag einfach am Eingang das du eine Freundin von mir bist und zeig den Ausweis''
Überrascht nahm ich den Ausweis an und lächelte ihm zu.
Den Flug über unterhielten wir uns über Sternzeichen, andere Interessen und Dinge die wir nicht gerne Essen. Damiano und Ich haben tatsächlich viel gemeinsam. Er brachte mich auch öfters zum Lachen, was mein Heimweh vermilderte.

Als wir dann landeten und uns beim Ausgang verabschiedeten, war ich ein bisschen traurig weil ich jetzt allein auf mich gestellt war und ihm vielleicht nie wieder so nah kommen würde wie heute. Ich fasste mein Mut zusammen und rufte mir ein Taxi das mich zu meiner Wohnung in die Innenstadt Roms fuhr. Warum ich nicht in einem Studentenwohnheim, wie alle anderen Studenten lebte, lag an meiner Mom. Sie erlaubte nur unter einer Bedingung meinen Umzug nach Rom. Wenn ich eine eigene Wohnung habe mit viel Platz und Privatsphäre.
Als ich ankam übergab ich dem Mann am Eingang meine Koffer. Drinnen bekam ich meine Zimmerkarte und Schlüssel. 612. Das war ganz oben. Ich blickte auf den Aufzug und fuhr mit ihm ganz nach oben.

Angekommen in meiner möblierten Wohnung packte ich meine Koffer aus, bezog mein Bett und schaute mich auf meiner Terrasse um. Es war eine große Terrasse mit Ausblick über die Stadt. Ich ließ mich in den Sessel fallen und starrte die VIP Karte die mir Damiano gab an. Soll ich da morgen wirklich hin? Vielleicht hat er mich bis dahin schon vergessen. Er hat nicht mal nach meinem Nachnamen oder Nummer gefragt. Ich wurde von meinem Bauchkrummeln aus meinen Gedanken gerissen. Eine möblierte Wohnung heißt nicht gleich ein voller Kühlschrank, dass bemerkte ich beim Blick in den Kühlschrank. Ich seufzte und ging einkaufen.

Die Innenstadt war so voll und laut. Ganz anders als in meinem Dorf, da war das lauteste die Kirchenglocken. Ich überquerte die Straße mit meinen zwei vollen Taschen und fuhr nach oben zu meiner Wohnung. Oben angekommen hörte ich im Flur ein Schlagzeug. Es war laut. Sehr laut. Ich folgte dem Geräusch und blieb letztendlich bei 610 stehen. Am Klingelschild stand kein Name also lief ich zu meinem Zimmer weiter.

Als ich auf der Terrasse meine Nudeln aß erwischte ich mich selbst wie ich Damianos Instagramstory ständig aktualisiere um zu schauen ob er was neues gepostet hat. Nach einigen Minuten aktualisieren schließe ich Instagram und rief meine Schwester an.
,,Erzähl, wie ist es in Italiaaaa'' schrie sie mir laut ins Ohr.
,,Vermisse dich'' schmollte ich Nini ins Telefon.
,,Ach komm, du hast in Italien sicher die wildesten Boys am Start und ganz viel Spaß. Besser als hier'' gegen Ende wurde ihre Stimme gelangweilt.
Ich erzählte ihr die Geschichte mit Damiano und dem peinlichen Unfall am Flughafen. Sie war genau so geschockt wie ich.
,,Gib Mama einen Kuss von mir und sag ihr ich rufe sie Morgen''.
Es wurde schon spät, also beschloss ich in die Wohnung zugehen, zu duschen und mich ins Bett zulegen. Morgen muss ich früh raus um meinen Studentenausweis abzuholen. Wenn ich den erstmal habe schaue ich mich nach einem Auto um damit ich nicht immer mit dem teuren Taxi fahren muss.
Ich habe noch 1 Woche frei bevor mein Studium anfängt, also genug Zeit um die Stadt zu erkunden und Dinge zu erledigen.
Im Bett schaute ich ein letztes Mal nach ob Damiano noch etwas gepostet hat und tatsächlich! Ich öffnete die Story und sah einen Flyer auf dem Stand, dass sie morgen in einer kleinen Halle auftreten werden, dort wo ich eingeladen wurde. Ich klickte weiter und sah wie er auf einen Balkon sitzt und die Aussicht filmt und diese Aussicht kam mir bekannt vor.