96.

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Jungkook

Warum hasst mich das Schicksal nur so sehr?!

Verzweifelt raufe ich mir die Haare, spüre, wie mir bereits erste Tränen in die Augen treten. Die ganze Zeit über habe ich sie tapfer zurückgehalten, aber jetzt gibt es keinen Grund mehr dafür. Meine Kinder konnten niemals das Licht der Welt erblicken und die Person, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen wollte, musste mich viel zu früh verlassen. Es ist sinnlos. Und so verdammt schmerzhaft...

"Hey Jungkook, na wie geht's?", höre ich eine bekannte Stimme auf den Flur, mache mir jedoch nicht die Mühe, aufzusehen. Es bringt sowieso nichts. "Wieso weinst du denn?" Ich blicke in das besorgte Gesicht von Jackson, der mein Kinn mit zwei Fingern vorsichtig anhebt, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen.

"Hast du dich denn gar nicht gefreut, deine Kinder zu sehen?"

Ich stocke, starre ihn einfach nur völlig irritiert an. "Die Zwillinge sind tot. Ich habe es selbst gesehen. Und Jimin-" Trocken schlucke ich die Emotionen herunter, die in mir brodeln und wegen denen ich mich nicht konzentrieren kann.

Starke Arme schlingen sich um mich. "Beruhige dich, Jungkook. Warum denkst du das?" Kraftlos klammere ich mich an ihn und zeige dann auf den Arzt, der noch immer neben uns steht. "Mark! Was hast du dem Kleinen hier erzählt?!", fährt Jackson seinen Kollegen an, der ertappt zusammenzuckt. "Na, dass sein Partner es nicht geschafft hat. Der Typ hatte acht Kugeln in der Brust, der 100%ig tot.", erklärt er schulterzuckend, was passiert ist.

Und endlich fällt mir der Fehler auf. "Jimin wurde mit einem Messer angegriffen und hatte zwei Stichwunden." Jackson klopft mir auf die Schulter. "Ich sagte doch, beruhige dich. Ja, die Operation war verdammt lang, aber wir mussten ja auch gleich drei Menschen retten." Erneut bin ich kurz davor zu heulen. "Jimin lebt?" Der Arzt nickt lächelnd. "Sie leben alle. Ich erkläre es dir gleich, aber jetzt solltest du erstmal zu ihnen."

Ich kann mein Glück kaum fassen als ich wenig später die Tür zu Zimmer 122 öffne. Kaum trete ich ein, kann ich ein Kind schreien hören. Mein Kind. "Kookie?" Jimin liegt in einem der Krankenbetten, gekleidet in ein dünnes OP-Hemd und an dutzende Geräte angestöpselt. Aber er lebt.

Ich kann nicht mehr an mich halten, stürze sofort zu ihm. "Du lebst!" Mit beiden Händen unfasse ich sein Gesicht und ziehe ihn in einen stürmischen Kuss. Unsere Zähne schlagen unsanft aufeinander und Jimins Lippen schmecken salzig von meinen Tränen, aber trotzdem ist dies der schönste Kuss, den ich je hatte.

Ein Schreien reißt mich aus meiner Traumblase. Überrascht sehe ich neben mich, nur um auf Jimins Brust zwei winzig kleine Menschlein zu erkennen. Sie sind in dicke Handtücher gewickelt, die Haut noch ganz verklebt und lila. Gar nicht so, wie man sich Babys sonst vorstellt. "Sie sind wunderschön.", hauche ich ehrfürchtig und strecke ganz vorsichtig meine Hand nach einem der Bündel aus. Jimin lächelt schwach. "Sind ja auch deine Kinder." Ich lache. So unbeschwert und glücklich wie schon lange nicht mehr.

Das ist meine Familie.

~~

Habt ihr wirklich geglaubt, das jetzt alle sterben? Soo fies bin ich auch wieder nicht 😂

Eigentlich waren es nicht umsonst Zwillinge, denn eins sollte wirklich umkommen. Aber dank hobiismyoppar  habe ich doch eine andere Lösung gefunden. Die Erklärung, wie letztendlich alle überlebt haben, kommt im nächsten Kapitel.

Ich hoffe, es sind nicht allzu viele Leser abgesprungen. I'm sorry xD

Übrigens darf meine Mutter heute wieder Nachhause, also können wir uns jetzt alle freuen, das sie offiziell als geheilt und krebsfrei gilt 💫

안녕❤️

secretly pregnant//JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt