29.

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Jimin

Grell blenden mich die zwei Neonröhren, als ich den Lichtschalter im Badezimmer betätige.

Blinzelnd versuche ich mich an die Helligkeit zu gewöhnen. Nach einigen Sekunden gelingt es mir, meine Umgebung wieder in voller Schärfe wahrzunehmen und ich schließe schnell die Tür hinter mir. Immerhin schläft Yoongi im Nebenzimmer und so wie ich ihn kenne, hat er auch heute seine Tür einen kleinen Spalt breit geöffnet. Warum er das macht weiß ich nicht. Nur, dass es ziemlich unpraktisch ist, wenn man mitten in der Nacht die gesamte Wohnung mit Licht durchflutet.

"Ist das kalt ey!", fluche ich leise und reibe mir fröstelnd über die Arme, während ich den kleinen Spiegelschrank über dem Waschbecken öffne. Darin befinden sich die nötigsten Sachen: ein Erste-Hilfe Set, Schmerztabletten, Pflaster. Und auch, das, wonach ich suche. Schlaftabletten.

Vorsichtig nehme ich die Packung an mich, schließe den Schrank wieder und verlasse das Bad, nachdem ich das Licht ausgeschaltet habe. Dann tapse ich so leise wie möglich über den düsteren Flur ins Wohnzimmer.

Blind taste ich mich bis zum Sofa, auf das ich mich erschöpft sinken lasse. Durch das Fenster in der angrenzenden offenen Küche dringt gerade genug Licht, sodass ich das Glas auf dem Couchtisch vor mir erkennen kann.

Mit einem Mal fühlt sich die Packung Tabletten bleischwer in meiner Hand an. Ich wollte nie mit soetwas anfangen, das habe ich zu mir selbst geschworen.

Aber ich kann nicht riskieren, nochmal im Unterricht einzuschlafen. Es hat schon gereicht, heute bei den Idioten sitzen zu müssen und dann bin ich doch tatsächlich in der letzten Doppelstunde kurz eingenickt. Das ist mir noch nie passiert und ich habe auch nicht das Bedürfnis, die Predigt meines Lehrers danach ein weiteres Mal ertragen zu müssen. Seufzend fahre ich mir durch die zerzausten Haare.

Ich bin so müde.

Nur einmal durchschlafen. Ein einziges Mal nicht mitten in der Nacht schweißgebadet aufwachen und danach nicht wieder einschlafen können.

Die Entscheidung fällt mir leichter, als sie sollte.

"Was soll's. Es wird mich schon nicht umbringen.", murmle ich schulterzuckend und schütte mir zwei der kleinen weißen Pillen auf die Hand. Dann lasse ich sie in das Wasserglas fallen, warte kurz, bis sie sich aufgelöst haben, und trinke den Inhalt mit vier großen Schlucken aus.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch lege ich mich auf das Sofa, ziehe mir die Decke bis zur Nasenspitze und warte darauf, das die Wirkung einsetzt.

Wenn Yoongi nur wüsste, was ich hier mache.

~~

Irgendwie bin ich in letzter Zeit überhaupt nicht mehr zufrieden mit dem, was ich hier produziere.

Keine Sorge, ich werde diese Story nicht abbrechen!

Ich weiß nur nicht mehr, wohin mit mir.
Der Zwang, alles bis zur Perfektion zu beenden, macht mir manchmal echt zu schaffen.
Ich setze mir Ziele, die ich niemals erreichen werde und setze mich deswegen noch mehr unter Druck.

Aber ich möchte jetzt auch nicht stundenlang über meine Probleme sprechen, da sie einfach nichts mit der Story zutun haben.

Stattdessen würde mich interessieren, wie ihr auf die Geschichte gestoßen seid und warum ihr sie lest.

안녕❤️

secretly pregnant//JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt