4.

4.6K 247 12
                                    

Jungkook

"Mein armes kleines Honigbärchen. Soll ich dir ein Kühlpack holen? Willst du einen Kaffee? Oder soll ich dich mit meinem Wunderlippen heilen? Das kann ich bestimmt voll gut! Oder brauchst du-"

Mein Zeigefinger auf Julyins Lippen unterbricht ihren Redefluss und lässt sie endlich verstummen. Aus ihren, mit Schminke zugekleisterten, Augen versucht sie mich möglichst unschuldig anzusehen, was bei mir jedoch keinen Effekt erzielt. Zwar vögle ich sowohl Männer, als auch Frauen, aber ganz bestimmt nicht die Partner der Leute, die zu meiner Clique gehören.

Ich bin zwar ein ignorantes Arschloch, doch für meine Freunde bin ich verdammt soft. Für alle männlichen und nicht bitchigen Leute, die an diesem Tisch sitzen, würde ich mindestens meine Aussage bei der Polizei verfälschen, damit sie nicht hinter Gitter müssen. Mit manchen würde ich sogar mein Essen teilen, wenn die Gefahr besteht, das sie sonst ernsthaft verhungern könnten.

Bei Julyin ist das was ganz anderes. Ihr würde ich nichtmal den fauligen Eiersalat der Cafeteria geben, von dem man ein paar Tage später noch kotzend über der Kloschüssel hängt. Julyin ist ab sofort einfach Hoseoks nuttiges Anhängsel, für das wir wohl notgedrungen einen Platz an unserem Tisch abtreten müssen.

Weil ich keine Lust darauf habe mir die Knutscherei der Beiden anzusehen, während ich hier ganz allein sitze und nichtmal mehr etwas Essbares habe, für das es sich lohnen würde, hier sitzen zu bleiben und meinen Platz zu verteidigen, stehe ich auf und verabschiede mich mit einem knappen "tschau" von den Anderen.

Nachdem ich die schwere Tür der Mensa aufgestoßen und wieder geschlossen habe, atme ich einmal tief durch. Meine Füße tragen mich schon fast automatisch zu der unscheinbaren Tür am Ende des Ganges. Ein leises Quietschen ertönt als sie sich schwerfällig öffnet. Schnell werfe ich einen Blick hinter mich. Als ich niemanden auf dem Flur sehe, schlüpfe ich durch den engen Spalt, den die Tür sich öffnen lässt. So leise wie möglich, um nicht doch noch erwischt zu werden, schließe ich die Tür hinter mir wieder und stehe somit im Dunkeln, da das Licht von den Fluren nicht bis hier her durchdringt.

Blind taste ich nach meinem Handy in der Hosentasche meiner hellblauen Jeans. Sobald sich das angenehm kühle Material des Handys in meinen Fingern befindet, schalte ich es ein. Der Bildschirm, dessen Hintergrund ein Bild von mir selbst ist, blendet mich im ersten Moment, bis ich mich halbwegs daran gewöhnt habe.

Ich schalte die Taschenlampe ein und kann endlich wieder etwas sehen. Hastig erklimme ich die Treppe die nach oben führt, wobei ich immer zwei Stufen auf einmal nehme. Ganz oben angekommen stolpere ich quasi in die Freiheit. Der Blick haut mich jedes Mal aufs neue um. Denn ich stehe hier nicht bloß in irgendeinem Klassenraum, sondern mitten auf dem Dach der Schule.

Aber ich bin nicht allein hier. Jimin lehnt an der Absperrung, den Blick in die Ferne gerichtet. Ich gehe langsam auf ihn zu, lege meine Hände von hinten auf seine schmale Taille und verteile kleine Küsse auf seinem Nacken.

Er dreht sich um, lächelt als er mich sieht und drückt seine Lippen dann sanft auf meine.

~~

Smut im nächsten Kapitel 😏

안영❤️

secretly pregnant//JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt