35.

2.3K 156 3
                                    

Jimin

Gelangweilt scrolle ich durch Instagram. Hoseok hat sich nicht nochmal gemeldet und Yoongi wird noch etwa zwei Stunden brauchen, bis er von der Arbeit kommt. Und ich? Tja, seit ich meinen neuen Freund zum Club gebracht und Jungkook geküsst habe, war ich kurz im Supermarkt um Lebensmittel für das Abendessen zu kaufen und bin danach direkt zurück in unsere Wohnung geflüchtet.

Drinnen angekommen habe ich mir erstmal dickere Klamotten übergeworfen, bevor ich mich zur Ausnahme total motiviert der Zubereitung des Essens gewidmet habe. Eigentlich ist Yoongi derjenige, der mich nach einem langen Schultag öfters mit etwas Leckerem überrascht, nicht zuletzt, weil ich ein miserabler Koch bin. Aber heute hatte ich mir fest vorgenommen, ihm auch mal eine Freude zu machen. Da die neu gewonnene Motivation jedoch kaum ausreichen würde, habe ich im Internet nach einfachen Rezepten gesucht, die selbst ich hinbekommen könnte. Wie man sich sicherlich denken kann, bin ich dabei nach ein paar Minuten vielleicht ein ganz kleines bisschen abgeschweift und schlussendlich auf Instagram gelandet.

Dort klicke ich mich nun durch hunderte von Bildern und Kommentaren. Der Einkauf ist schon lange vergessen. Ein plötzliches Vibrieren lässt mich aufschrecken. Das Display zeigt mir einen Anruf an: Hoseok. Verwundert ziehe ich den grünen Hörer nach oben und schalte auf Lautsprecher. "Was gibt's?" Zuerst ist es still. Nur ein seltsames Geräusch ertönt. Erst als Hoseok zu sprechen beginnt, weiß ich, dass er weint. "Kannst du her kommen?", schluchzt er und schnieft einmal. "Ähm klar. Gib mir 10 Minuten, dann bin ich da." Noch während ich rede, laufe ich bereits in den Flur und schlüpfe in Jacke und Schuhe. Hoseoks Geräusche werden lauter. "Das ist zu lang! Beeil dich! Bitte..." Damit hat er aufgelegt.

Ernsthaft besorgt mustere ich mein Handy, dann stecke ich es in die Jackentasche und schnappe mir meinen Schlüssel. Mit einem leisen Klick rastet das Schloss der Tür ein, als ich sie so leise wie möglich schließe. Immerhin ist es schon spät und ich möchte nicht unbedingt von meinen Nachbarn wegen Lärmbelästigung oder ähnlichem bei der Polizei gemeldet werden.

Nachdem ich die Treppen nach unten und die Haustür ohne weitere Zwischenfälle passiert habe und endlich draußen bin, beginne ich zu rennen. Der Wind schlägt mir kalt ins Gesicht und bereits nach wenigen Minuten bin ich durchgefroren, doch davon lasse ich mich nicht abhalten. Obwohl ich Hoseok noch nicht lange kenne, möchte ich nicht, das es ihm schlecht geht. Und genau das ist der Grund, weshalb ich mein Tempo nochmal beschleunige und die Straßen entlang hetze wie ein abgestochenes Huhn.

Erst vor dem Wohnblock, zu dem ich ihn bereits einmal nach dem Tanzen begleitet habe, halte ich an. Bevor ich überhaupt dazu komme, die Klingel zu drücken, wird die Tür auch schon aufgerissen und ein Junge mit roten Haaren fällt mir um den Hals.

"Hoseok, was ist denn los?", frage ich, aber erhalte keine Antwort. Meine Hände fahren seinen Rücken hinab zu seinen Oberschenkeln an denen ich ihn festhalte als ich ihn mit einem Ruck hochhebe. Erschrocken krallt er sich an meinen Schultern fest und brabbelt etwas Unverständliches in meine Jacke. Mit dem Älteren auf meinen Armen erklimme ich umständlich die Treppen und bin froh als ich endlich oben bin und sehe, das die Tür offen steht.

Ich trete ein, schließe die Tür mit dem Ellbogen und manövriere uns in das Zimmer, welches ich für seins halte, wo ich Hoseok vorsichtig auf dem Bett absetze. Sein Schniefen wird leiser, bis es schließlich ganz verstummt. Aus verheulten Augen sieht mich der Rothaarige an. "Jimin... Warum tut es so weh? Es soll aufhören!" Seufzend streiche ich ihm die Tränen aus dem Gesicht.

"Weil es dir nur wehtut, wenn es dir etwas bedeutet."

~~

Nächstes Kapitel aus Yoongis Sicht?

안녕❤️

secretly pregnant//JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt