secretly pregnant//Jikook

Weihnachtsspecial

Jungkook

"Jeon Jungkook, Hoseoks unbiologischer Bruder. Schön, dich zu sehen!"

Überschwänglich werde ich in eine feste Umarmung gezogen, sobald ich das Anwesen der Jungs betreten habe. In einer eleganten Villa am Stadtrand wohnt Hoseoks Tante mit ihrem Mann und ihren sage und schreibe sechs Kindern. Heute sind jedoch noch viel mehr Verwandte da. Wenn es um Weihnachten geht, scheuen sie keine Kosten und Mühen um aus ganz Südkorea anzureisen. Mittlerweile könnte man sicher meinen, ich gehöre ebenfalls zur Familie, habe ich doch die letzten fünf Jahre jedes Weihnachten hier verbracht. Da meine Mutter an diesem Tag meistens arbeiten muss, feiere ich mit ihr einfach einen Tag später.

"Hey Kooks, was geht?" Grinsend schlägt Hoseok bei mir ein, wofür ich aus der Umarmung seiner Tante entlassen werde. "Das Essen ist in etwa einer Stunde fertig. Bis dahin bleibt bitte in der Nähe und habt zwischendurch ein Auge auf die Kinder." Sie schenkt uns ein fröhliches Lächeln, dann verschwindet sie wieder in der Küche, wahrlich ihrem Lieblingsplatz im gesamten Haus. Hoseok sieht ihr mindestens genauso gut gelaunt nach. "Die Anderen sind schon unten im Jugendzimmer. Du kannst schon zu ihnen gehen, ich warte noch auf meine letzten zwei Gäste." Ich nicke und mache mich auf den Weg in den voll ausgebauten Keller, wo sich das sogenannte Jugendzimmer befindet. Im Grunde ist es einfach eine Art Indoorspielplatz mit ein paar Hängesesseln, einem Trampolin, sowie einer riesigen Wohnlandschaft inmitten von Grünpflanzen und bunten Lichterketten. Im Raum erwarten mich bereits meine Freunde, die mich freudig begrüßen. "Jungkook, du kommst genau richtig! Schnapp dir einen Controler und wähle ein Auto, du kannst für Hobi einspringen." , holt mich Mingi auch sofort ins Team. Grinsend lasse ich mich zu ihm auf die Couch fallen und spiele ene Runde Mario Kart mit.

Aus einer Runde werden vier und bald ist die Stunde auch schon vorbei. Hoseok kommt uns abholen, bringt uns ins Esszimmer, wo wir uns an die lange, mit allerlei Köstlichkeiten verzierte Tafel setzen. Es gibt keine Namensschilder, jeder setzt sich einfach dort hin, wo er möchte. So wie jedes Jahr sitzen Hoseok und ich nebeneinander, er rechts und Taehyung links von mir. Wir befinden uns relativ mittig, haben von hier perfekten Überblick auf die restlichen Gäste. Sobald alle Platz genommen haben, hält Tante Jung noch eine kurze Ansprache, bevor das Festessen offiziell eröffnet ist. Gierig mache ich mich über die Speisen her, belade meinen Teller mit allem erdenklichen Zeug, was ich teilweise nicht einmal identifizieren kann. Das muss ich aber auch nicht, denn Hoseoks Familie liegt das Talent fürs Kochen und Backen einfach im Blut. Es kann also gar nicht schlecht schmecken.

Wir wollen gerade anfangen zu essen, da geht die Tür auf. Ich lasse fast meine Stäbchen fallen, als ich sehe, wer uns da stört. Ein gewisser Koreaner mit verstrubbelten blonden Haaren und, wahrscheinlich von der Kälte, geröteten Wangen kommt auf Hoseok und somit auch auf mich zu. "Hey, bitte entschuldigt unsere Verspätung. Wir standen im Stau, du weißt ja, Weihnachten und so." Lächelnd umarmt er Hoseok kurz, der ihm den Platz gegenüber von uns anbietet. Mich interessiert jedoch viel mehr, warum er in der Mehrzahl gesprochen hat. Soweit ich weiß hat er keinen Freund und selbst wenn, wäre der schneller weg, als das es zu etwas ernstem hätte werden können, dafür hätte ich schon gesorgt. Meine wirren Gedanken werden unterbrochen, als die Tür erneut aufgeht. Ein Schwarzhaariger junger Mann betritt das Zimmer, steuert zielstrebig auf Jimin zu. "Hey Babe.", murmelt er mit rauchiger Stimme und greift nach Jimins Hand. Dieser lacht bloß und zieht ihn auf den Stuhl neben sich. "Sag das nicht mir sondern Hobi, der wartet bestimmt schon sehnsüchtig auf dich." Hoseok neben mir gibt einen zustimmenden Laut von sich.

Und ich? Ich verstehe absolut gar nichts mehr.

"Wenn du etwas von mir willst, muss du schon herkommen. Jetzt sitze ich einmal, da stehe ich bestimmt nicht wieder auf.", murrt der Fremde, was Hobi lachen lässt. Strahlend beugt er über den Tisch und drückt seine Lippen zum Erstaunen Aller auf die des schwarzhaarigen Mannes. "Oh, stimmt. Jungkook kennt dich ja noch gar nicht.", fällt Jimin dann endlich ein, dass ich irgendwie nicht mehr ganz mitkomme. "Jungkook, das ist Yoongi, mein Mitbewohner und bester Freund. Yoongi, das ist- achso, du kennst ihn ja schon." Aus eiskalten dunklen Augen sieht Yoongi, wie er wohl heißt, mich an. "Zu gut für meinen Geschmack." Seine Stimme trieft nur so vor Verachtung, was mich die Stirn runzeln lässt. Naja, kann mir ja egal sein.