How I became to a bee

5.2K 474 86
                                    

Nachdem Am das noch so kleinste Detail aus mir rausgequetscht hatte(man könnte meinen, ich wäre dadurch dünner geworden, aber leider war das nicht der Fall), versuchte ich Jerik mit vollem Körpereinsatz klarzumachen, endlich mal zu Bethanys Tisch zu gehen und mit ihr zu sprechen. Leider sah es aber eher so aus als würde ich bei Pantomime einen Clown imitieren. Im Endeffekt hatte Jerik nicht mal verstanden, was ich überhaupt von ihm wollte und dank dieser Aktion hielt mich die ganze Schule wahrscheinlich für geisteskrank. Nächstes Mal nehme ich mir einfach ein Beispiel an Mr. Leech und werfe mit Papierfliegern um mich. Obwohl der bei meinem Glück wahrscheinlich bei einer falschen Person ankommen würde.

Als Jerik dann auch reichlich verspätet ein Licht aufging, erhob er sich von seinem Stuhl und bewegte sich wie in Zeitlupe zu ihrem Tisch. Gespannt beobachtete ich das Geschehen.

Lässig blieb er vor Beths Tisch stehen, an dem, wie ich erst jetzt bemerkte, auch Pamela saß. Zwar etwas weiter abseits, aber sie war da. Ich denke, meine beste Freundin hat soeben ein weiteres Kontra für Bethany gefunden.

Jerik grüßte einmal in die Runde und warf ihnen sein unschlagbares Lächeln zu, bevor er sich voll und ganz Beth zuwendete. Er reichte ihr etwas und gestikulierte dabei mit seinen Händen. Niemals hätte jemand erwartet, dass er aufgeregt oder gar nervös war. Er wirkte wie immer; gefasst und verdammt cool.

Er war wie ausgewechselt.

Im nächsten Moment schien sie über etwas, was er gesagt hatte, zu lachen.

Süß.

Mein Blick glitt zu Pamela die verkrampft ihr Glas festhielt. Auweia, da war wohl jemand eifersüchtig. Der Neid triefte ja schon förmlich aus ihr. Da konnte es jemand wohl nicht haben, mal nicht im Mittelpunkt zu stehen. Das war ja wie Kino hier, nur halt, dass das Essen nichtmal halb so gut schmeckte, wie im Kino.

Als meine Aufmerksamkeit wieder den beiden Turteltäubchen galt, bemerkte ich, dass Jerik schon wieder verschwunden war. Er war wohl einfach ein hoffnungsloser Fall.

Eigentlich hatte ich ja vor, mich gleich in diese Unterhaltung einzumischen und ein paar alte Geschichten auszupacken, aber diesen Plan hatte Jerik nun durchkreuzt. Aber ich würde meine Rache für den verpassten Serienabend schon noch bekommen!

Nach Schulschluss wollte ich noch schnell einmal aufs Klo gehen, wobei ich aber natürlich erst einmal die falsche Tür erwischte und somit direkt in die Jungentoilette reinplatzte. Und man muss sagen: Ein schönes Erlebnis war das nicht. Ein braunhaariger Junge mit einer großen Brille starrte mich perplex an und ich wette, ich sah auch nicht viel besser aus. Langsam aber sicher machte ich mir einen Ruf als Stalker.

Ich entschuldigte mich beschämt bei dem zum Glück einzigsten Besucher der Toilette und trat wieder aus der Tür. Das war ja mal peinlich.

Gut, dass ich ihn nicht kannte, was umgekehrt sicher nicht so war.

Ich atmete einmal tief durch und wollte gerade auf die gegenüberliegende Tür zusteuern, als vor mir ein amüsierter Shawn auftauchte. Ein Zeuge hatte mir gerade noch gefehlt!

"Es hätte uns klar sein müssen: Du bist ein Junge! Ein Amor kann halt kein Mädchen sein.", meinte er lachend und fasste sich theatralisch ans Herz. Ich stimmte in sein herzhaftes Lachen ein und schlug ihn leicht gegen die Brust, was ihn übertrieben aufschluchzen ließ.

"Erst brichst du mir mit der Erkenntnis, dass du gar kein Mädchen bist, das Herz und jetzt schlägst du auch noch dagegen. Was soll ich dazu sagen?"

"Am besten garnichts. Würde dir auch mal gut tun", riet ich ihm und drängte mich grinsend an ihm vorbei.

Nun, eine mögliche Frage wäre jetzt, wer Shawn denn überhaupt ist. Eine andere wäre, warum gerade ich immer in ein Fettnäpfchen treten muss. Ich meine ernsthaft? Wie dumm muss man Bitteschön sein, die Strichmännchen auf der Klotür nicht unterscheiden zu können?

Amor? There's just me, but it's actually the sameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt