Meet Harry Potter

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"Ist das euer Ernst?", schrie uns Am zusammen, sodass ich unwillkürlich zusammenzuckte. Dieses Mädchen hatte aber auch ein Temperament...Da konnte Pipi Langstrumpf ja schon lange nicht mehr mithalten.

Auf ihre Frage hin hob ich einfach unschuldig meine Schultern, denn ich bezweifelte, dass sie darauf eine Antwort erwartet hatte.

"Was soll ich denn jetzt Mum erzählen?'Sorry Mum, aber du kennst die beiden ja-kriegen nichts auf die Kette. Wir haben zwar jetzt keine Zutaten für das Geschäftsessen, aber hey, dafür haben wir Kellogs Frühstückspops. Das ist doch auch schon mal was, oder?'"

Verzweifelt schlug sie die Hände über den Kopf."Was soll ich denn jetzt machen?"

"Na ja, also die Frühstückspops sind echt lecker.", meldete ich mich kleinlaut zu Wort, was mir gleich einen strafenden Blick von meiner besten Freundin einfing, die mich gerade aber eher an ein wildgewordenes Tier erinnerte, was eigentlich gar nicht zu ihr passte. Schon allein die Bedeutung ihres Names sagte genügend über ihre eigentliche Persönlichkeit aus. Liebenswürdig und Lieblich, schon klar.

"Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für deine Späße.", fauchte sie,"Wie soll ich das denn so schnell schaffen? Anziehen, duschen, einkaufen, kochen..." Inzwischen murmelte sie einfach nur noch vor sich hin und wenn ich ehrlich war, hörte ich ihr nicht mehr richtig zu. Was interessierte mich auch ihr Tagesablauf?

Erst als Jerik sich zu Wort meldete, horchte ich wieder auf."Soll das heißen, dass heute das Geschäftsessen ist?", hakte er erschrocken nach und auch mein Blick schnellte zu Amanda hinüber. Das Geschäftsessen der Familie Leech war eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres und normalerweise kümmerte sich Mrs.Leech schon Tage vorher darum, dass an diesem Tag alles perfekt lief. Nur ging das ja schlecht, wenn sie die ganze Woche nicht zu Hause war.

Hatte Melinda die ganze Arbeit wirklich ihrer Tochter überlassen? Irgendwie konnte ich mir das gar nicht vorstellen. Das war nicht ihre Art. Am überzeugte mich allerdings vom Gegenteil.

"Herrje, natürlich ist heute das Essen. Seid ihr denn völlig neben der Spur?", fragte sie entrüstet und ich hatte so das leise Gefühl, dass sie auch auf diese Frage keine Antwort haben wollte.

"Jetzt beruhig dich doch erstmal!", wies Jerik seine Schwester an, worauf sie ergeben nickte. Für eine Sekunde lang schloss sie ihre Augen und ehe ich mich versah, schlug sie ihre Lider wieder auf und drückte Jerik hektisch den Autoschlüssel in die Hand. Verwirrt zog ich die Augenrauen zusammen. Wollte sie damit jetzt ihren Bruder aus der Wohnung schmeißen wie es sich streitende Ehepaare gerne taten? So ganz nach dem Motto: 'Du kannst die Nacht ja im Auto verbringen.' Das hatte sie ja wohl hoffentlich nicht vor!

"Wie ungern ich euch auch diese Aufgabe erteile, es wird wohl nicht anders gehen. Ihr fahrt jetzt nochmal zu diesem Supermarkt und kauft die richtigen Sachen, ganz egal, wie seltsam die Verkäufer euch dann angucken." Amanda hatte uns schon halb durch die Haustür geschoben, als ich sie noch stoppte."Ich denke nicht, dass das so eine gute Idee wäre.", gab ich zu bedenken. Die 17-jährige stemmte nur ihre Hände in die Hüften und meinte dann:"Willst du hier gerade meine Idee in Frage stellen?"

"Nein, ich stelle nur überflüssigen Sicherheitsvorkehrungen in dem Supermarkt in Frage.",erklärte ich mit einem Schmunzeln, was Amanda aber nicht erwidern konnte.

"Warum hab ich nur das Gefühl, dass in dieser Aussage mehr Wahrheit steckt als nötig?"

"Na ja, die Geschichte dazu möchtest du jedenfalls nicht hören.", stellte ich klar und Jerik nickte eifrig. Zumindest in dieser Sache waren wir uns einig. Mit einem Seufzen gab uns Amanda zu verstehen, dass sie gar nicht erst nachfragen würde.

Amor? There's just me, but it's actually the sameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt