Kapitel 1

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Daniel spielt nicht in Harry Potter mit, sonst würde das alles kein Sinn machen...

Wir beginnen im September 2004. Der 3. Harry Potter teil ist gerade raus gekommen und gestern war der Draco Malfoy darsteller, Tom Felton, 17 Jahre alt geworden. Seinen Geburtstag hatte er auf der Premiere des Films verbracht und war danach noch zu seiner einstigen besten Freundin Ruby gefahren. Diese hatte sich gestern aber als Transgender geoutet und hatte ihm klar gemacht, dass er nur noch mit Daniel und er/ihm angesprochen werden möchte. Tom freute sich unheimlich für seinen - jetzt - Kumpel, welcher 1 Jahr jünger war als er selbst. Er wusste nicht wie schwer es war sich zu Outen, aber er konnte es sich einigermaßen vorstellen.

Heute würden sich die beiden wieder treffen und einen Jungsabend machen. Sie waren seit dem Kindergarten befreundet, wuchsen zusammen auf, gingen gemeinsam durch Mobbing und feierten so gut wie jeden ihrer Geburtstage zusammen. Doch Tom merkte schon vor einigen Jahren, dass er mehr für Daniel empfand. Mehr als er empfinden sollte. Mehr als er wollte und doch konnte er es nicht stoppen. Er konnte nicht verhindern, dass er sich in Daniel verliebte. Die Augen des jüngeren machten ihn einfach Wahnsinnig. Sie waren wunderschön. Helles Ozeanblau, vermischt mit ganz leichtem grün. Und Daniels Outing hatte nichts geändert. Der ältere liebte den anderen immer noch genauso sehr wie damals. Tom würde so gerne wissen, wie es wäre, könnte er einfach zu Danny gehen und ihn Küssen. Er wollte diese, so weich aussehenden Lippen auf seinen spüren. Er wollte mit Danny kuscheln und ihn 'seins' nennen. Doch das alles konnte er nicht. Er konnte nicht zum kleineren gehen, ihn Küssen, ihm sagen, dass er ihn liebte, nicht mit ihm Kuscheln und kein Bett mit ihm teilen.

Der Blonde war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht merkte, dass er schon da war und vor Daniels Haustür stand. Er schüttelte leicht den Kopf um seine Gedanken zu ordnen, atmete tief durch und drückte auf die Klingel. Nicht mal eine Minute später wurde die Tür aufgerissen und Daniel schmiss sich dem größeren um den Hals. "Hey Rub- Daniel." begrüßte er den Braunhaarigen lachend und erwiderte die Umarmung. Doch als er merkte, dass Daniels Körper bebte, drückte er ihn ein Stückchen weg und sah, dass sein bester Freund rote und geschwollene Augen hatte. Sofort verschwand sein lachen und er fragte: "Was ist los? Wieso hast du geweint?" Daniel senkte seinen Blick und schien mit sich zu kämpfen.

Also sagte Tom leise: "Lass uns rein gehen." Aber der kleinere schüttelte den Kopf und sagte: "Ich will da nicht rein. Bitte. Nicht jetzt. Können wir nicht zu dir oder spazieren gehen?" Zum Ende hin wurde er immer leiser und zögernder. "Natürlich." antwortete Tom verwirrt, schloss die Haustür und lief neben Daniel her. Als sie nach gut zwanzig Minuten auf einem kleinen Hügel saßen und die bereits untergehende Sonne anschauten, konnte Tom sich nicht mehr halten. Sanft legte er seine Hand an Daniels Wange, drehte dessen Gesicht zu sich und fragte leise: "Was ist los? Warum hast du geweint?" Zittrig atmete der kleinere aus und flüsterte: "M-mom... Sie hat mich geschlagen... Sie akzeptiert es nicht... Jetzt nennt sie mich mit Absicht Ruby, betitelt mich als Mädchen..." "Oh Danny..." wisperte Tom leise, zog den jüngeren an sich und schloss ihn in eine langanhaltende Umarmung.

"Was soll ich nur machen?... Sie wird es nie akzeptieren... I-ich will so nicht mein Zuhause nennen... Ich will... Ich will woanders zuhause sein... A-am l-liebsten b-bei d... d-dir..." stammelte Daniel und wurde immer leiser. Tom lachte leise und sagte dann: "Ich würde dich echt gerne mit zu mir nehmen, aber du weißt genauso gut wie ich, dass es nicht geht." Der kleinere sah bettelnd zu dem älteren hoch und flüstert leise: "Bitte... Nur bis sie sich beruhigt hat..." "Na schön. Höchstens eine Woche, danach sprichst du mit deiner Mutter." "Danke Tommy." flüsterte der kleinere, schmiegte sich nah an Tom und schaute in den Rot-Orangenen Himmel. Wüsste er nicht, dass Tom nur ein bester Freund war, würde er sich jetzt sofort zwischen dessen Beine legen, sich an ihn kuscheln und sanfte Streicheleinheiten genießen.

Doch er wusste, es würde nicht gehen. Tom war vielleicht Demisexuell, aber er dachte nicht, dass er sein Typ war. Naja und Daniel? Er war Transgender und Stockschwul. Und zu allem Überfluss auch noch in Tom verliebt. Glaubte er zumindest...

Five Years ~ FeltcliffeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt