Kapitel 34

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12.06.2020/Mallorca - Santa Maria del Camí/Mittag

Tom und Daniel saßen zu zweit in dem Garten der Villa und genossen die Mittagssonne. Laurice war drinnen und machte Hausaufgaben bzw. Onlineunterricht. Lächelnd betrachtete Daniel das kleine Steinchen des Rings, welcher in der Sonne funkelte. "Wann sagen wir es ihnen?" fragte der blonde leise, kraulte durch Daniels Haare und küsste sanft seinen Haaransatz. "Bald. Ich will es noch für mich haben." antwortete der kleiner und Tom fragte wieder: "Was?" "Unser Geheimnis." flüsterte der dunkelhaarige, "Unser Braun-blondes Geheimnis." "Unser Braun-blondes Geheimnis?" fragte der größere und schmunzelte. "Du bist Blond, ich bin Braunhaarig. Braun-blondes Geheimnis." erklärte Daniel leise und genoss die Streicheleinheiten.

Tom lächelte bei dem Kosename für ihre Beziehung und meinte: "Ein schönes Braun-blondes Geheimnis." "Ja." murmelte Daniel leise, "Ein sehr schönes. Und außerdem leidenschaftlich, liebevoll, Zärtlich und Traumhaft." Toms lächeln wurde breiter. Er liebte es, wenn der kleinere ihre Beziehung beschrieb; Es zeigte ihm, wie sehr sie sich einander liebten und wie sehr sie ihre Tochter liebten. "Warum bist du nur so perfekt für mich?" fragte der blonde leise und Daniel antwortete kichernd: "Das musst du gerade sagen. Du bist doch das Genie von uns beiden." "Wir sind beide ein Genie. Naja zumindest in gewisser Weise." auch Tom lachte leicht und sah auf das schimmernde Wasser im Pool. "Lust auf 'ne Abkühlung?" fragte er den kleineren, welcher zustimmte. Also standen die beiden auf - Daniel zog noch den ring aus - gingen auf den Pool zu und blieben kurz davor stehen um sich jeweils noch das T-Shirt auszuziehen. Daniel war schneller, also nutzte er die Gelegenheit, stellte sich hinter Tom und schubste den blonden in das kühle Nass.

Tom schnappte überrascht nach Luft und tauchte hustend wieder auf, während der kleinere grinsend am Rand stand. Aber auch Daniel war nicht mehr lange trocken, denn spätestens als er mit Schwung in das Wasser sprang, wurde auch er Nass und zusätzlich spritzte er seinem Verlobten Wasser ins Gesicht. Lachend griff Tom nach Daniels Hüfte, drückte ihn an sich und verhinderte so, dass der jüngere ihn weiter Ärgern konnte. "Werd ja nicht frech mein lieber. Sonst bekommst du das heute Abend doppelt und dreifach zurück." flüsterte er gegen Daniels Lippen, welcher aber nur grinste und ihre Lippen endlich zu einem zärtlichen Kuss verband. Toms Hände fuhren langsam Daniels Hüfte hoch und blieben kurz vor den Narben an der Brust stehen. "Darf ich?" fragte Tom in den Kuss. Der kleinere nickte vorsichtig, also streichelte Tom über die großen, fast nicht mehr sichtbaren Narben.

Einen Augenblick fühlte sich Daniel noch unwohl, aber schnell legte er das Gefühl wieder ab und seufzte leise. "Was willst du noch machen? Möchtest du irgendwann eine Geschlechtsangleichende OP?" fragte Tom leise und küsste die Schulter des jüngeren. Daniel und überlegte kurz. "Eigentlich schon. Aber ich habe Angst..." sagte Daniel flüsternd und streichelte sanft über Toms Seiten. "Ich denke, wenn du dich gut beraten lässt wird dir zumindest teilweise die Angst genommen. Und vergiss nicht, ich liebe dich für immer und ewig. Und ich werde dich unterstützen, egal was kommt." sagte der blonde wieder, küsste erneut Daniels Schulter und schlang seine Arme um den jüngeren um ihn näher zu drücken. "Danke..." wisperte Daniel, "Ich liebe dich auch. So unendlich sehr." Tom musste lächeln. Er liebte es mit Daniel Zeit zu verbringen und vor allem die kleinen Liebesgeständnisse, die er ab und zu sagte. Und er liebte es auch, die Zeit mit seinem Verlobten und ihrer Tochter zu verbringen. Er liebte seine Familie.

15 Minuten später stiegen Tom und Daniel aus dem Wasser und legten sich erneut auf eine Liege um sich von der warmen Sonne trocknen zu lassen. Eng lagen die beiden Männer beieinander; Kuschelten sich an den jeweils anderen; Ihre Herzen schlugen verliebt und Daniel hörte dem regelmäßigen Klopfen am Brustkorb zu. Tom suchte blind nach dem silbernen Ring, welcher auf der Decke im Gras lag. Als er den Ring fand, nahm er die Hand des jüngeren in seine, schob den Ring wieder auf Daniels Finger und schaute lächelnd zum jüngeren. Auch Daniel lächelte, küsste kurz die Lippen des blonden und sagte: "Ich kann kaum glauben, dass wir tatsächlich Heiraten werden..." "So schlimm?" fragte Tom schmunzelnd und der kleinere schüttelte den Kopf. "Nein." sagte er, "Ich kann es einfach nicht glauben, dass ich wirklich jemanden gefunden habe, der mich liebt obwohl ich ja ein selfmade-Man bin." "Nur weil du Transgender bist, heißt es ja nicht gleich, dass du kein Mann bist." sagte der blonde, "Außerdem wäre es mir völlig egal, ob du nun eine Frau oder ein Mann bist, ich würde dich lieben, weil du ein Charakter hast, den niemand sonst hat - und das nur im positiven Sinne gemeint. Und du hast ein Herz aus Gold, was man schon daran merkt, wie du mit Laurice umgehst. Dich kann man doch nur lieben."

Five Years ~ FeltcliffeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt