Kapitel 15

88 9 3
                                    

Der größere wusste erstmal nicht was er tun sollte, doch schnell war klar, dass er diesen Moment niemals enden lassen wollte und so legte er seine Arme um Daniels Körper, drückte ihn nah an sich und vergrub seine Nase in den dunkelbraunen, fast schwarzen, Haaren...

Beide genossen den Moment. Sie ganz alleine im Park, den Nachthimmel beobachtend und nur der Herzschlag des anderen hörend. Jetzt gerade brauchten sie keine Worte um zu sagen, wie viel ihnen das bedeutete und, dass sich beide am liebsten niemals lösen wollten. Toms Gedanken drehten sich und zogen schnell an ihm vorbei. Er konnte keinen fassen um zu verstehen um was genau sie sich drehten, aber eines war ihm glasklar. Sie alle handelten von dem Mann, der gerade in seinen Armen lag. Daniels Gedanken hingegen waren vollkommen ruhig. Sein Kopf war wie leer geblasen. Naja, außer ein Gedanke, der sich um Tom handelte, kreiste in seinem Kopf rum.

Sie lagen lange auf der Wiese und sagten einfach nichts. Irgendwann war der jüngere eingeschlafen, kuschelte sich noch mehr an den größeren und seufzte glücklich. Tom spürte Daniels Herzschlag, lächelte zufrieden und vergrub seine Nase in den dunklen Haaren. Erst als weitere zwanzig Minuten vergangen waren, wurde dem blonden langsam kalt und so wenig er das auch wollte, so musste er den jüngeren wecken. Also strich er langsam über Daniels Wange und flüsterte leise: "Hey Danny... Aufwachen, es ist schon spät und mir wird kalt..." Verschlafen sah der kleinere auf. Er rieb sich die Augen und murmelte leise: "Wie spät ist es?" "Fast Mitternacht." antwortete nun Tom. "Oh scheiße... Ich... ich muss unbedingt nach hause... M-meine Tochter... S-sie ist es nicht gewohnt ohne mich einzuschlafen...." sagte Daniel schlaftrunken und richtete sich müde und schwankend auf.

Zehn Minuten später waren die beiden auf dem Weg zu Daniel. Tom hatte entschieden ihn nach Hause zu bringen - so wie es sich für einen Gentleman gehörte. Sie liefen dicht nebeneinander her, hatten ihre Finger ineinander verschränkt und ihre Hände in den Mantel- bzw. Jackentaschen vergraben. Beide lächelten sie und Daniel merkte wie sein Herz danach schrie, den älteren nie wieder los zu lassen, sich an ihn zu kuscheln und Laurice ein neues Familienmitglied vorstellen zu dürfen. Dieses Wunschdenken sorgte dafür, dass dem dunkelhaarigen eine angenehme Wärme den Rücken hochkroch, ihm das Blut in die Wangen schoss und er sich minimal verspannte.

Tom merkte dies, grinste leicht und streichelte über Daniels Handrücken. Sofort entspannte sich der jüngere wieder und ehe sie sich versahen standen sie vor dem Mehrfamilien Haus und waren die Stufen hoch gestiegen. Verlegen standen sie sich gegenüber und sahen einander an. "Danke..." flüsterte Daniel leise, "Das war mit Abstand der schönste Abend seit langem..." "Freut mich, dass es dir gefallen hat." antwortete Tom ebenso leise, "Ich fand es auch schön... und würde das ganze gerne wiederholen... Natürlich nur, wenn du das auch möchtest." Der kleinere wurde Rot und nickte leicht, bevor er sagte: "Liebend gern. Ich würde mich freuen." Der blonde lächelte leicht, sagte: "Ich schreib dir dann oder Rufe dich an." und machte kehrt um zu gehen.

Aber Daniel hielt ihn am Arm fest und fragte schüchtern: "Hast du nicht was vergessen?" Wieder  lächelte Tom, diesmal etwas breiter, drehte sich wieder zu Daniel und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. "Bis zum nächsten mal Daniel." flüsterte er in Daniels Ohr, bevor er sich endgültig umdrehte und glücklich aus dem Haus verschwand. Ebenso glücklich, wandte Daniel sich seiner Wohnungstür zu, schloss diese auf und trat mit einem zufriedenen seufzen in die willkommene Wärme. Er zog sich Mantel und Schuhe aus und auf dem Weg ins Wohnzimmer wurde er auch sein Jackett los. Eddie lag auf dem Sofa mit Laurice auf der Brust und schlief.

Dieser Anblick erwärmte Daniels Herz noch ein wenig mehr und er nahm vorsichtig Laurice auf den Arm um sie ins Bett zu bringen. Danach breitete er eine Decke über Eddie aus und machte dann sich selbst Bett fertig. Als er dann um circa halb eins im Bett lag, fischte er sein Handy vom Nachttisch und schrieb noch eine Nachricht an Tom.

~Gute Nacht. Und nochmal danke für das schöne Date.~

Die Antwort die darauf von dem Schauspieler kam, bekam er gar nicht mehr mit. Er war längst im Schlaf versunken und war dabei sich im Traum die perfekte Familie auszumalen...

Five Years ~ FeltcliffeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt