Kapitel 13

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Daniel war ziemlich nervös. Er hoffte nur dass Tom seinen schnellen Herzschlag nicht hörte und ihm das minimale Zittern nicht auffiel. Fünf Jahre waren vergangen. Wie konnte er nur ohne dieses Gefühl leben? Ohne dieses Gefühl, in Toms Armen zu liegen. Ihn zu spüren, zu riechen und ihm letztlich völlig zu verfallen...

So verletzt hatte Daniel den größeren noch nie gesehen. Sonst war er immer der starke Tom, der jedem half und zu jeder Zeit bereit war für die Menschen die er liebte durchs Feuer zu gehen. Doch nun war er der schwache, der Hilfe brauchte. Verzweifelt klammerte Tom sich in das Shirt des jüngeren und bei jedem Schluchzer bebte sein ganzer Körper. Langsam erwiderte Daniel die Umarmung, legte seine Arme um Toms Hüfte und sog das altbekannte Parfum ein. Der jüngere merkte, wie sein Shirt an seiner Schulter immer feuchter wurde und schon bald lief einiges an Tränen seinen Oberkörper hinab.

Laurice hatte die beiden Männer einfach nur beobachtet, wusste nicht was sie tun sollte oder ob sie überhaupt etwas tun konnte. Irgendwann löste sich Tom langsam und sah den kleineren aus geschwollenen Augen an. "Bitte tu mir das nie wieder an..." flüsterte er flehend, "Bitte lass mich nie wieder alleine..." Kaum zwei Sekunden später landete Toms flache Hand schnell auf Daniels Wange. Es war nicht fest, aber es brannte ein bisschen. Dann wurde der jüngere wieder fest umarmt und an den Muskulösen Körper Toms gedrückt. "Tut mir leid. Aber die hast du mehr als verdient." flüsterte der blonde und Küsste als Entschuldigung die Stelle, die er getroffen hatte. "Ja... Das habe ich wohl." antwortete Daniel leise und schloss genießerisch die Augen, als Toms Lippen seine Wange berührten.

~*~*~

~Ein Monat später/221b Bakerstreet/Küche~

Daniel war mit Laurice wieder nach London gezogen. Er hatte sich eine kleine Wohnung in der Baker Street gemietet. Der junge Mann war gerade dabei sich selbst und seiner Tochter Frühstück zu machen, als sein Handy klingelte. "Tom?" fragte er in das Mikrofon. "Hey Danny. Du, ich wollte fragen ob du heute Abend Zeit hast." "Ummm... warte kurz..." sagte Daniel, ging zu seiner Tochter und fragte sie: "Hey Prinzessin, was hälst du davon wenn Eddie heute Abend auf dich aufpasst?" "Jaaa!" rief das kleine Mädchen fröhlich und begann lachend um Daniel herum zu springen. Lachend wandte sich der dunkelhaarige wieder Tom zu und sagte: "Also ich hab Zeit. Wann?" "Ich hol dich um Acht bei dir ab." "221b Baker Street. Bis heute Abend." erwiderte Daniel nur und lächelte. "Bis heute Abend." Damit war das Telefonat beendet und Daniel machte das Frühstück weiter. Bevor er anfing zu Essen fragte er Eddie ob er auf Laurice aufpassen könnte.

Es war sieben Uhr abends und Daniel stand bereits seit zwei stunden vor seinem Kleiderschrank und suchte nach einem Outfit. Als es an der Tür klingelte, zog er sich schnell einen Pulli und eine Jogginghose an, lief in den Flur und öffnete die Tür. "Gott sei dank, Eddie. Danke, dass du so kurzfristig auf die kleine aufpassen kannst." sagte er und umarmte den größeren. "Klar. Aber warum soll ich eigentlich auf deinen Engel aufpassen?" fragte dieser und kniete sich hin um mit dem Mädchen auf Augenhöhe zu sein, während er sie mit einer herzlichen Umarmung begrüßte. "Ich hab ein Date." antwortete Daniel, während er zurück ins Schlafzimmer lief um sich nun endlich sein Outfit zusammen zu stellen. "Soso. Und mit wem?" fragte Eddie neugierig weiter.

"Tom." sagte der kleinere nur und verschwand halb in seinem Schrank. "Moment. Tom... Tom wer? Tom Hiddleston? Holland? Hardy?" fragte Eddie aufgeregt. "Oh Gott nein! Hiddleston würde ja noch gehen, aber Holland und Hardy sind viel zu jung oder zu alt für mich! Holland ist grade mal 18, Hardy 37 und Hiddleston 33!" sagte Daniel geschockt. "Wer dann?" fragte Eddie weiter und der kleinere antwortete: "Felton." Damit hatte Eddie scheinbar nicht gerechnet, denn ihm fiel die Kinnlade auf den Boden. "Aber..." meinte der größere stockend, aber Daniel unterbrach ihn. "Ja ich weiß. Ich bin damals weggelaufen. Aber du weißt auch, dass ich mich immer mehr in ihn verliebt habe und ich gefühlt gestorben bin, weil ich so weit weg von ihm war." Er drehte sich zu seinem Kumpel um und fragte: "Kann ich mich so sehen lassen?" Eddie zeigte beide Daumen hoch und sagte: "Klar. Du siehst gut aus."

Als auch die letzte halbe Stunde vergangen war, klingelte es erneut. Nun doch etwas nervös öffnete Daniel die Tür und sah direkt in Toms blaue Augen. Der ältere stand in einem weißen Hemd, schwarzer Hose und schicken Schuhen vor ihm. In der Hand hielt er eine einzelne rote Rose, die er dem jüngeren lächelnd hin hielt. Noch völlig überwältigt von Toms aussehen, nahm er die Rose entgegen und lächelte schüchtern. "Danke." nuschelte er verlegen. "Wollen wir?" fragte Tom charmant und hielt Daniel seinen Arm hin, welcher sich - nachdem er sich noch kurz von Eddie und Laurice verabschiedet hatte - einhakte und mit einem verliebten lächeln und Tom an seiner Seite die Wohnung verließ...

Five Years ~ FeltcliffeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt