Kapitel 1

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„Eine Mission?" „Ja, wir müssen einen Anschlag verhindern", erläutert Sage während sie eine geeignete Waffe aussucht. „Wir müssen vorsichtig sein" ,warnt Sova, der am anderen Ende des Saales sitzt, sein Bogen begutachtet und uns nacheinander anschaut. „Waren wir das bis jetzt nicht immer?", frage ich und schaue ihn kopfschüttelnd und lächelnd an. "Dieses Mal sind es keine Gegner, die einfach zu bezwingen sind", äußert Sage mit ernster Stimme. „Jetzt macht euch nicht gleich in die Hose, das wird schon!", muntert uns Brimstone auf, als er sich zu uns in den Versammlungssaal des Hauptquartiers gesellt. „Ich würd' sagen, dass wir uns mal langsam bereit machen!", appelliert Killjoy, die sich Nanoschwarm-Granaten einsteckt, woraufhin ich ,,Gute Idee" entgegne. „Nichts wie los!", ruft Brimstone und packt sich eine Ares. Ich schaue mir die aufgereihten Waffen an der Wand an und überlege, welche ich nehmen soll. Schlussendlich entscheide ich mich für die Guardian.

Ein Pilot erwartet uns an einem Kampfflugzeug, der uns direkt über dem Ort absetzt. „Was ist das für ein Ort?", frage ich in die Runde. „Das ist Haven", antwortet Killjoy knapp. Nachdem wir nun voll bewaffnet abgesetzt wurden, teilen wir uns auf den koordinierten Positionen auf. Brimstone geht auf C, Sova positioniert sich bei Doubledoors, Killjoy nimmt Punkt B und ich gehe gemeinsam mit Sage auf A. „Die Terroristen befinden sich auf der anderen Seite und müssten bald eintreffen, also mach dich bereit", warnt Sage, die bei Long Deckung hält. Ich stehe bei Short und warte darauf, dass die Terroristen vorbeikommen. Einen langen Moment ist alles still. Plötzlich hört man einige Schüsse. Ich blicke zu Sage und sehe zeitlupenartig wie sie mit schmerzverzogenem Gesicht zu Boden fällt. „Sage!" In meiner Leichtsinnigkeit und meinem Drang für Hilfe stürme ich zu ihr und möchte sie in mein Schoß nehmen und sie genauer anschauen. Zum Schutz schleife ich sie in die Ecke und rüttele an ihr, doch sie verzieht nur weiter das Gesicht und sagt: „Pass...auf.." Auf den anderen Augenblick sind überall düstere Wolken, die alles benebeln. Während ich in der Ferne weitere Schüsse höre, fragt mich Killjoy über ein Kommunikationsgerät, was los sei. „Haltet durch, ich bin auf dem Weg!", ruft Sova über das Funkgerät. Ich höre Schritte. Ganz viele Schritte. Links von mir, die langsam auf den Punkt rennen. Ich versuche, Ruhe zu bewahren und leise zu sein, in der Hoffnung, dass sie mich nicht wahrnehmen. Ich war so leichtsinnig, dass ich sogar meine Waffe fallen ließ. Ich muss echt lernen, anders zu reagieren, ich meine, sie ist zwar meine beste Freundin, aber vielleicht bringe ich durch diese Aktion nur noch mehr Leute in Gefahr. Schlagartig wird alles erneut leise. Zurückziehen würden sie sich jetzt nicht, also was geht hier vor? Überraschenderweise hört man augenblicklich dumpfe, langsame Schritte, die gelassen, aber doch blutdürstig erscheinen. Das jagt mir etwas Angst ein und ich unterdrücke mein Zittern. Normalerweise bin ich doch viel mutiger und würde jeden Gegner erschlagen, der mir in die Quere kommt. Was passiert hier? Das Ganze kommt mir wie ein Déjà-vu vor. Durch den Nebel erkenne ich plötzlich eine Silhouette. Ein Mann mit einem lila-blauem Umhang tretet vor mich. Er umgreift eine Vandal und schaut auf uns herab: „Sage, das Leben, das du gibst - fragst du dich je, wem du es nimmst?" Seine Stimme klingt sehr düster, doch irgendwie hat es was an sich. Die Aussage klingt so verwirrend. Kann es heißen, dass Sage, wenn sie jemanden wiederbelebt, in dem Moment jemanden auf der Welt das Leben nimmt? Weiß sie überhaupt woher das Leben kommt? „Woher kennst du Sage?", frage ich, doch es kommt keine Antwort. Bevor ich auch nur weiter nachdenken kann, richtet der Terrorist seine Waffe emotionslos auf uns. Ich kneife die Augen zu und drücke Sage näher an mich ran, doch zum Schießen kommt er nicht. Es kommt ein Aufklärungspfeil und dann ein Schuss von oben rechts, der den Mann in die Schulter trifft. Dieser greift sich an die Schulter, stöhnt kurz auf und teleportiert sich ruckartig weg. Auch der Nebel verschwindet und die Sicht wird klar. Ich sehe zum Fenster, wo Sova mit ernstem Blick zu uns schaut. „Alles in Ordnung?", ruft er. Ich nicke nur und möchte aufstehen. Die Lage beruhigt sich wieder, während die anderen ihre Positionen halten. Sage stützt sich an meiner Schulter ab, holt ihre Heilsphäre und heilt ihre Wunden. „Geht es wieder?", sorge ich mich. „Alles in Ordnung", sagt sie mit fester Stimme und steht wieder aufrecht, „doch der Kampf ist noch nicht vorbei!"

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