Kapitel 17

205 13 3
                                    

Langsam wache ich auf und erblicke die mir bekannte Decke. Ich bin irgendwie noch müde. Vielleicht habe ich nicht viel geschlafen. Ich weiß gar nicht, wie viel Uhr wir haben. Ich drehe den Kopf und sehe, was der Wecker sagt. 19 Uhr. Dann habe ich ja nur um die vier Stunden geschlafen. Kein Wunder, dass ich müde bin. Etwas fertig steige ich aus dem Bett und laufe auf den Spiegel zu. Anscheinend ändert sich mein Aussehen nur während der Nutzung meiner ultimativen Kraft. Denn als ich mich ansehe, zeigt sich mein alltägliches Ich. Nachdem ich dann ein paar frische Sachen aus dem Schrank ziehe und meine benutzen Kleider durch diese tausche, entscheide ich mich dafür, mal nach den anderen zu sehen. Auf dem Weg sind auch ein paar bekannte Gesichter an mir vorbeigelaufen. Skye zum Beispiel hat sich auch für uns entschlossen, oder Brimstone. Es war schön, sie wiedergesehen zu haben. Es scheint, als hätten sich einige Agenten, die vorher dem Obersten unterstanden, uns angeschlossen. Aber das wundert mich auch nicht, schließlich wussten sie nichts von seinem Plan. Das freut mich. Lächelnd stolziere ich in den Versammlungssaal. Als ich dann den Saal betrete, arbeiten Omen, Cypher und Killjoy zu meiner Überraschung. Sage ist ebenfalls unter ihnen. „Na, ausgeschlafen?", fragt mich Cypher aus der linken Ecke. „Ja, ganze vier Stunden", entgegne ich sarkastisch. „Du meinst wohl eher 28 Sunden!", ruft Killjoy aus der anderen Ecke und schraubt an ihren Robotern rum. „28 Stunden?! Ich habe gar nicht auf den Tag geachtet!" „Ein kleiner Schlummerbär!", kommentiert Sova grinsend, der gerade in den Raum läuft, das Gespräch halb mitbekommen hat und ein paar Dokumente auf den Tisch neben Omen ablegt. Dieser hört der Konversation schweigend zu. Dann äußert sich Sage: „Aber diese lange Ruhepause ist auch kein Wunder. Schließlich verbrauchtest du all deine Kraft und dann hast du dich auch noch ohne meine Heilkräfte regeneriert. Also ist diese Spanne völlig normal." „Naja, jetzt bin ich ja wach und einigermaßen bei Kräften. Was ich mich eher frage, ist, weshalb ihr so eifrig arbeitet", frage ich in die Runde. Da ergreift Omen das Wort: „Wie du weißt, haben wir das feindliche Hauptquartier zerstört und niedergebrannt. Doch es gibt trotzdem noch einige Probleme. Auch wenn durch die Explosionen und das Feuer alle Forschungsergebnisse niedergebrannt sein sollten, finden wir weder eine Spur von Astra, noch von Yoru. Wir haben die böse Vermutung, dass sie treue Verbündete des Obersten sind und seinen Plan vollenden wollen. Wir wollen herausfinden, wo sie sich gerade befinden und was sie vorhaben." Stimmt, von den beiden habe ich nichts mehr gehört. Dann kommt plötzlich Raze in den Raum geplatzt: „Leute! Ich habe eine bombastische Idee! Wie wäre es, wenn wir an den Strand gehen!" Voller Freude und Aufregung teilt sie uns dies mit. Also vielleicht tut uns eine Auszeit gut. „Raze, du weißt doch, dass wir gerade wieder viel zu tun haben...", erwidert Sage und sieht von ihrem Tablet auf. „Also ich denke, das ist eine gute Idee. Wir arbeiteten bisher so hart, eine Auszeit könnten wir uns doch gönnen", argumentiert Jett, die hinter Raze auftaucht. „Dagegen hätte ich auch nichts. Ich würde sehr gerne eine exzellente Sandburg bauen", plant Killjoy gedankenvertieft. Daraufhin sehen wir alle erwartungsvoll zu Omen, der die Zustimmung geben muss. Dieser denkt für einen Moment nach und beschließt schließlich: „Ich denke, eine Pause können wir uns leisten." Nach seinem Beschluss jubeln wir und hüpfen in die Luft.

Der nächste Morgen. Ich bin gerade am Sachen packen, da frage ich mich, ob der einzige Bikini, den ich noch habe, mir überhaupt noch passt. Naja, der wird schon irgendwie gehen. Ich liebe diesen Bikini. Er besteht aus einem Unterteil, das an den Seiten der Hüfte raffiniert geschnürt ist und aus einem einfachen Oberteil, das über den Nacken gebunden wird. Ich werfe die Sonnencreme hinein und schließe den Rucksack. Ein letztes Mal vor dem Aufbrechen schaue ich in den Spiegel und richte meine sommerlichen Kleider. Ich laufe den Gang entlang und freue mich schon auf den kleinen Ausflug. Der Treffpunkt ist im Raum der Verkehrsmittel, wo wir mit einem Flugzeug losfliegen werden. Dort angekommen sehe ich mir die anderen kurz an. Alle tragen sommerliche Kleidung, wobei ich etwas schmunzeln muss. Es ist etwas ungewohnt, sie alle in so gelassenen Kleidern zu sehen, aber ich finde es toll! Ganz links steht Jett, sie trägt ein bauchfreies, hellblaues T-Shirt mit einer schwarzen Hose. Dazu noch ein paar Sportschuhe. Nebendran steht Raze, die Jett herzlich umarmt. Ihr Outfit besteht aus einem lässigen, gelben Tanktop und einer ebenso lässigen dunkel-beigefarbenen Cargo Hose. Als nächstes kommt Phoenix. Er trägt sein sommerliches Hemd offen und ansonsten kein Shirt drunter. Daneben steht Sova, dessen Oberkörper von einem bemusterten T-Shirt bedeckt wird. Außerdem ist eine Collegejacke um seine Hüfte gebunden. Reyna und Viper stehen ein paar Schritte von ihm entfernt. Sie beide sehen sexy aus, denn sie tragen knappe Sachen. Nebendran chillt Killjoy auf ihrem Roboter und tippt etwas auf ihrem Handy rum. Ihre Hose ist lang und an manchen Stellen zerrissen. Ihr Oberteil hat ein schönes grün und ist schulterfrei. Ganz rechts stehen dann Sage, Cypher und Omen. Sage sieht umwerfend aus. Ihre Haare sind offen und sie trägt ein bezauberndes, rückenfreies, weißes Sommerkleid. Es steht ihr sehr gut! Cypher trägt einen Strohhut und ein braunes Hemd. Zum Schluss wäre da noch Omen. Er trägt einen ärmellosen Pulli, der seinem anderen Outfit ähnelt. Außerdem trägt er eine kurze schwarze Hose. Die ansonsten freien Stellen werden von Verbänden bedeckt. Als ich sie dann durch ein Winken grüße, steigen wir ins Flugzeug ein. Ich, Raze, Jett und Sage setzen uns in eine Vierer Sitzgruppe. Jett sitzt neben mir, Raze und Sage nehmen uns gegenüber Platz. Viper und Reyna setzen sich im Vierer neben uns hin. Als der Flug dann wirklich losgeht, fangen wir an, uns zu unterhalten. Wir sprechen über die verschiedensten Dinge. Es wird auch lustig, als Raze von ihren Abenteuern mit ihren Bomben erzählt. Eine Weile reden wir, bis dann Phoenix an uns vorbeigelaufen kommt, uns zuzwinkert und wie ein Macho kokettiert: „Nah Mädels?" Direkt danach schmelzt Jett dahin und wird rot. „Ist da jemand in Phoenix verknallt?", necke ich sie, wobei sie verträumt äußert: „Wer auch nicht? Von allen ist er der coolste Typ." „Und ein wenig eingebildet und arrogant", stellt Sage leise fest. „Gibt es eigentlich jemanden in deinem Leben, den du liebst?", fragt Raze neugierig und fast ein wenig aufdringlich. Plötzlich kommt mir Omen in den Sinn, woraufhin ich es aber wieder abschüttele. „Nein, ich denke nicht", antworte ich etwas knapp. „Bist du dir da sicher?", hakt sie nach und lehnt sich nach vorne, um mir besser in die Augen zu blicken. „Es ist Omen!", flüstert Cypher plötzlich über die Sitze, so, dass es in unserer Sitzgruppe jeder hören kann. „In diese gruselige Miene?", fragt Jett überrascht. „Er ist nicht gruselig. Er muss durch viel Leid und Schmerzengehen", versuche ich ihn zu rechtfertigen. „Aber du liebst ihn!", ruft Raze aus Versehen etwas zu laut, woraufhin uns alle anschauen. Etwas peinlich berührt ziehe ich meinen Kopf ein. „Wen liebt Kira?!", ruft Sova ein paar Sitze entfernt und steht abrupt auf. Bei diesem ganzen Tumult schlägt mein Herz ganz schnell, wobei es auch möglich sein könnte, dass es nicht nur davon kommt. Ich räuspere mich kurz und setze mich wieder aufrecht hin. „Wir sind doch keine Kinder mehr, beruhigt euch bitte wieder", sagt Sage, die ruhig an ihrem Platz sitzt. „Aber weiß er es?", fragt Raze flüsternd weiter nach und macht nicht den Anschein, mit der Fragerei aufzuhören. Eine Weile fragt sie mich noch aus, wobei ich auf ihre Fragen nur wage antworte, sodass es nicht ganz klar ist, ob ich ihn liebe oder nicht. Ich weiß es nämlich selbst nicht genau. Endlich setzt das Flugzeug zum Landen ein, wodurch Raze aufhört, mich auszufragen. Ich freue mich sehr auf den Strand! Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich je einmal am Meer war. Freudig schaue ich aus dem Fenster und erblicke ein wunderschönes, blau schimmerndes Meer. 

A Omen Lovestory [ger]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt