Kapitel 16

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Während er mich durch den Spiegel zieht, wird um mich herum plötzlich alles sehr hell, sodass ich meine Augen mit meiner freien Hand verdecke. Als ich sie dann wieder öffne, spüre ich, dass ich auf dem Boden liege und Omen mich neben mir fest umarmt. Meine Augen weiten sich vor Überraschung ein wenig und ich genieße den Moment. Doch dann regt er sich kurz und steht daraufhin auf. Etwas traurig nehme ich seine ausgestreckte Hand an und lasse mir auf meine Beine helfen. „Wie hast du es geschafft, mich in meinem Unterbewusstsein zu erreichen?", frage ich ihn neugierig. „Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke, der Wille kann alles erreichen." Einen Moment denke ich über das Gesagte nach, nur um ihn dann etwas verwirrt anzusehen. „Aber da muss doch noch mehr sein, oder?" Plötzlich kracht die Tür auf und mit lauten Schritten tretet eine Person hinaus. „Wenn man etwas erledigt haben will, muss man es wohl selbst in die Hand nehmen!", brüllt eine tiefe, gefährliche Stimme. Beginnend bei den Füßen mustere ich die Person, wobei ich zu unseren Ungunsten erkennen muss, dass eine Odin in den Händen des Mannes liegt. Der Oberste erscheint aus den Schatten des Gebäudes und starrt uns so Böse wie noch nie an.„Wer sich mir nicht beugt, der soll ins Gras beißen!", droht er und schießt wie ein Irrer wahllos durch die Gegend. Noch in meiner ultimativen Gestalt errichte ich ein gewaltiges Schild, dass uns vor seinen irren Schüssen schützt. „Was ist eigentlich mit deiner Schusswunde geschehen?", rufe ich zu Omen, um die lauten Schüsse zu übertönen. Wie auf Kommando kommt Sage zu uns gerannt und antwortet für Omen: „Ich habe ihm geholfen! Das tat ich vor allem als Wiedergutmachung! Aber auch, da er mein Kamerad ist und man wird meine Freunde nicht töten!" Sie sieht so selbstsicher und entschlossen aus! Das motiviert mich! „Ich habe einen Plan!", kündige ich an und teile ihnen diesen mit. Daraufhin legen wir los. Ich lasse das Schild fallen und forme gleichzeitig einen großen Meteoriten über meiner Hand. Ich fliege in die Höhe, um einen besseren Blick auf den Obersten zu haben. Dann schmeiße ich das Gestein auf ihn und im selben Moment wirft Sage eine Kugel aus Eis, die dann vor den Füßen des Obersten zerbricht. Dadurch kann er nicht mehr so schnell wegrennen und das ist die Chance, um den Stein auf ihn zu schmeißen. Er schafft es, diesem auszuweichen, doch dabei stürzt er zu Boden. Zeitgleich stürmt Omen von der anderen Seite auf ihn zu und feuert seine Paranoia auf ihn. Der Oberste fängt zu schreien an. Er sieht gerade wohl seine schlimmsten Albträume an ihm vorbeiziehen. Dann schießt Sova einen Schockpfeil auf ihn, wodurch er sich wirklich nicht mehr bewegen kann. Halbtot liegt er da und zuckt noch wegen den Stromschlägen des Pfeils. Omen tretet völlig hasserfüllt auf ihn zu und stoppt kurz vor ihm. „Wissen Sie was wahre Furcht ist? Ich werde es Ihnen zeigen", äußert Omen mit tiefer Stimme und voller Hass. Er beugt sich über ihn, greift ihn am Hals und reißt ihn in die Luft. Deine Finger krallen sich in das Fleisch. Der Oberste versucht sich hilflos zu wehren, doch es ist zwecklos. Es scheint, dass Omen seinen ganzen Hass und seinen ganzen Schmerz in diesen Griff legt. Nach Luft japsend atmet er seine letzten Atemzüge, bis er regungslos baumelt. Daraufhin lässt Omen ihn wie ein Sack auf den Boden fallen. Einen Moment schweigen wir, bis Sage das Wort ergreift: „Wir sollten das Hauptquartier zerstören, damit alle Forschungsergebnisse vernichtet werden." „Das übernehme ich!", ruft Sova, holt einen Pfeil und zielt auf die Fässer, die im Gebäude in einem Truck geladen, stehen. Er spannt den Pfeil und schießt ihn ab. Er trifft exakt und schon fangen die Fässer zu brennen an. Dann explodieren sie mit einem lauten Knall. Die Fässer lösen noch eine viel größere Explosion aus, denn der Truck geht ebenfalls in die Luft. Etwas weiter von dem Geschehen weg, benutze ich ein letztes Mal meine ultimative Kraft und errichte das Plasmaschild schützend vor uns. Nun können wir dem Ganzen zusehen, wie es niederbrennt. Aber es fliegen einige Teile auf das Schild, sodass ich meine Kraft bis auf den letzten Tropfen aufbrauchen muss. Als es nach einer Weile keine Explosionen mehr zu sehen oder hören sind, sinke ich völlig erschöpft zu Boden. „Alles in Ordnung Kira?", eilt Sova voller Sorge zu mir. „Alles in Ordnung, ich bin nur etwas erschöpft." „Sage, du kannst ihr doch sicher helfen?", fragt Sova. „Nun, das würde ich gerne, aber ich habe meine Heilkräfte schon an Omens Schusswunde verwendet", erklärt sie entschuldigend. „Es geht schon", beruhige ich sie und stehe auf, doch das ist etwas zu viel für mein Kreislauf und ich schwanke. Da hilft mir Omen, indem er mir unter die Arme greift. „Danke..", sage ich etwas verlegen und schaue lächelnd zur Seite. Plötzlich umgreift er meine Beine und meinen Rücken und hebt mich hoch. Ich liege nun ziemlich bequem in seinen Armen. „Wa- ich kann auch alleine laufen!", sage ich etwas peinlich gerührt und schaue ihn an. „Da denke ich etwas anderes", äußert er ungläubig und läuft los. Er macht nicht den Anschein, mich runterzulassen. Aber vielleicht sollte ich das jetzt auch einfach genießen. Unbewusst lehne ich mich an seine Brust an. Ich kann sein Herzschlag durch die Rüstung hören. Es schlägt etwas schneller, aber es hat eine beruhigende Wirkung auf mich. Plötzlich werden meine Augenlider ganz schwer und sie fallen zu. Das letzte, woran ich mich erinnern kann, ist, dass wir in ein Flugzeug gestiegen sind und wegflogen. 

A Omen Lovestory [ger]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt