Kapitel 12

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Endlich fühlen wir uns bereit dazu, das feindliche Hauptquartier anzugreifen. Nach wochenlangem Training habe ich mich selbst übertroffen, meine Fähigkeiten verbessert und sogar neue Techniken entwickelt. Morgen werden wir aufbrechen. Ich bin gerade auf dem Weg zum Besprächungssaal, in dem ich auf Omen treffe und wir alles für morgen klären werden. Als ich an der metallischen großen Tür ankomme, klopfe ich und betrete den Saal. Mit ein paar Unterlagen in den Händen sitzt Omen am runden Tisch. „Wie sieht der Plan für morgen jetzt genau aus?", frage ich, während ich zu ihm laufe und mich auf den Stuhl neben ihm setze. „Unser Ziel ist es, herauszufinden, wie weit sie mit der Forschung sind. Dabei werden wir folgendermaßen vorgehen", beginnt er zu erklären, „Wir werden gemeinsam mit zwei weiteren Agenten in das Quartier eindringen. Dafür brauchen wir jemanden, der flexibel und flink ist. Jett ist hierfür perfekt geeignet. Außerdem benötigen wir jemanden, der die Gegner aufdecken kann. Der Name des Agenten lautet Cypher. Ich habe sie bereits über alles informiert." Er pausiert kurz und legt mir ein Blatt aus seinen Unterlagen vor. Es ist der Plan vom Aufbau des Hauptquartiers. Daraufhin fährt er ruhig fort: „Wir werden..."

Nachdem er mir den Plan ausführlich erklärt hat, begebe ich mich in mein Zimmer. Bevor wir uns morgen auf den Weg machen, sollte ich noch duschen gehen. Nachdem ich mich zum Schlafen fertig gemacht habe, stelle ich den Wecker und lege mich in mein vertrautes Bett. Zuerst kann ich vor Aufregung nicht einschlafen, doch nach einer Zeit falle ich in einen angenehmen Schlaf. Die Nacht vergeht wie im Flug und schon weckt mich der bimmelnde Wecker. Bereits beim Aufwachen merke ich, dass ich nervöser bin, als ich dachte, dass ich es sein werde. Dazu kommt noch, dass mich mein Wecker nicht sofort geweckt hat, sodass ich ein wenig spät dran bin. Hektisch schnappe ich mir frische Sachen aus dem Schrank und hetze zu den Duschen. Auf halbem Weg merke ich, dass ich mein Handtuch vergessen habe. Also der Tag fängt ja schon mal gut an. Wütend über mich selbst renne ich noch einmal zurück in mein Zimmer und begebe mich dann endlich zu den Duschen. Im Vorraum der Duschkabine lege ich meine Sachen ab und ziehe mich aus. Dann bemerke ich plötzlich die Kleidung einer anderen Person auf dem Ablagetisch. Als ich genauer hinsehe, erkenne ich, dass es sich dabei um die Kleidung von Omen handelt. Meine Augen weiten sich. Bin ich vorhin so verpeilt gewesen und bin in die Duschräume der Männer gelatscht? Soll ich einen Blick hineinwerfen? Würde er mich bemerken? Ich frage mich, wie er ohne Kapuze aussieht. Meine Neugier wird immer größer, je mehr ich darüber nachdenke. Ich würde auch gern mal einen Blick auf seine Muskeln werfen. Nach dem Gedanken kann ich mich nicht mehr zurückhalten und schleiche mich in den Duschraum. Vorher wickele ich mir noch mein Handtuch um. Was tue ich hier eigentlich? Vielleicht sollte ich das lieber nicht tun, er möchte bestimmt nicht ohne seine Kapuze gesehen werden. Aber meine Neugier ist einfach zu groß. Als ich die Tür dann leise öffne, kommt mir eine gewaltige Menge an heißem Dampf entgegengeflogen. Es ist hier wie in der Sauna. Durch den Dampf erkenne ich kaum etwas, werde ich ihn dann überhaupt sehen können? Ich trete weiter in den Raum ein. Nachdem ich meine Augen etwas zukneife, entdecke ich im Wasserdampf eine Silhouette. Ich trete noch ein wenig mehr in den Raum ein und erkenne dann mehr Details. Ich sehe seinen muskulösen Rücken und seine kräftigen Arme, die teilweiße in Bandagen gewickelt sind. Seinen Kopf kann ich durch den Dampf leider nicht erkennen, aber Omen sieht ziemlich heiß aus. Bei dieser Feststellung beiße ich mir auf die Unterlippe und ich habe das Gefühl, dass es hier noch um einige Grade heißer wird, als es so schon ist. Kurz war ich in Gedanken versunken, bis ich realisiere, was ich eigentlich vorhatte. Daraufhin schleiche ich schnell aus dem Raum, nehme meine Sachen mit und flitze in den richtigen Duschraum. Dort angekommen, beeile ich mich mit dem Duschen, ziehe mich an und renne in mein Zimmer zurück. Ich habe es gerade noch rechtzeitig geschafft. Bevor ich zu dem vereinbarten Treffpunkt gehe, lege ich mir Omens Kette um und begebe mich zu den anderen. Beim Hinlaufen denke ich noch einmal über das in der Duschkabine nach. Hoffentlich hat er mich nicht bemerkt, das wäre mir echt peinlich. Aber ich muss sagen, dass Omen echt heiß ist. Am Treffpunkt angekommen, bin ich sogar die erste, die da ist. Einige Momente später tauchen auch schon die anderen auf. Nachdem wir nun vollständig sind, steigen wir in das Flugzeug und düsen in Richtung feindliches Hauptquartier. Während wir fliegen, schaue ich aus dem Fenster und beobachte die Landschaft. Plötzlich bemerke ich einen Blick auf mir. Zuerst möchte ich es ignorieren, doch es hört nicht auf. Dann schaue ich in die Richtung, von der ich dieses Starren wahrnehme und sehe in die Augen von Yoru, der mir gegenübersitzt. Mein Gesichtsausdruck wechselt von neutral zu fragend und leicht genervt. Es wurde kurzfristig entschieden, dass er mitgeht. Als er sieht, dass ich sein Starren bemerkt habe, wendet er sein Gesicht nicht ab, sondern mustert mich von oben bis unten. Dabei ziehe ich eine Augenbraue hoch, woraufhin er grinst und schlussendlich von mir ablässt. Etwas verwirrt zucke ich mit den Schultern und sehe wieder aus dem Fenster. Nach einer Weile erstreckt sich ein Nadelbaumwald und die Gegend kommt mir vertraut vor. Wir sind da. Ohne dass die Feinde etwas bemerken, werden wir ein Stück vor dem Hauptquartier rausgelassen und bewegen uns dann zu Fuß weiter. Wir stoppen, als wir an der hohen metallischen Mauer ankommen. Ab hier teilen wir uns auf. Yoru und Jett sind dafür zuständig, unseren Weg freizumachen. Cypher, Omen und ich werden durch die Luftschächte eindringen, in die Labore schleichen, die Informationen sammeln und sie anschließend eliminieren. Als wir uns alle bereit gemacht haben, äußere ich entschlossen: „Lasst die Operation beginnen!"

A Omen Lovestory [ger]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt