Kapitel 19

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Wir laufen gemeinsam zum Volleyballfeld. Dort angekommen, leihen wir uns einen Volleyball und teilen die Teams auf. In meinem Team sind Raze, Killjoy und Omen. Wir spielen gegen Sova, Sage, Phoenix und Jett. Reyna, Viper und Cypher wollen nicht mitmachen, also geht es auf. Sie werden uns zuschauen. Kurz nachdem wir die Regeln durchgegangen sind, darf ich den ersten Anschlag ausführen. Wir legten fest: das Team, das zuerst 10 Punkte erreicht, gewinnt. Ich nehme Schwung und schlage den Ball in das andere Feld. Er fliegt ziemlich weit, aber Jett schafft es durch ihre hohe Sprungkraft den Ball zu Phoenix zu pritschen. Dieser befördert ihn wieder zu uns. Killjoy nimmt ihn an, doch sie stolpert leicht und befördert den Ball in eine kritische Lage. Ich renne um mein Leben auf den Ball zu, muss mich dabei aber in den Sand schmeißen, um ihn noch hochwerfen zu können. Ich bekomme den Ball gerade noch so und er fliegt in die Höhe. Wie auf Kommando sprintet Omen kurz vor das Netz, springt in die Höhe und schmettert den Ball zurück auf die andere Seite, sodass die anderen ihn nicht mehr aufnehmen können. Punkt für uns! Ich schlage nochmal an. Dieser fliegt diesmal leider nicht so gut, denn Sage baggert den Ball zu Jett, die den Ball so rüberschlägt, dass es unmöglich ist, ihn noch aufzunehmen. Doch da stürmt Omen zum Ball und schafft es, ihn rüber zu spielen. Ein Weilchen spielen wir voller Ernsthaftigkeit und es ergibt ein gutes Spiel. ,,Ich wusste nicht, dass du so gut Volleyball spielen kannst Omen!", lobe ich ihn und gebe ihm ein Daumen hoch. Ich möchte mich jetzt noch mehr anstrengen! ,,Lass uns sie in ihrem Stolz zerreißen!", ruft Omen bedrohlich, nimmt den Ball an und spielt ihn mit leichter Aggressivität zu mir. Ich nehme all meine Kraft zusammen, springe hoch und haue mit voller Wucht auf den Ball. Der Ball fliegt mit hoher Geschwindigkeit über das Netz und kommt im gegnerischen Feld ganz hinten kurz vor der Grenze an. Noch ein Punkt für uns! ,,Ihr seid ein gutes Duo!", lobt uns Sage. ,,Danke!", rufe ich zurück. Danach strengen sie sich noch mehr an, was es uns nicht einfach macht. Eine Weile spielen wir und es steht 9 zu 8, also ziemlich ausgeglichen. Noch einen Punkt und wir gewinnen dieses Spiel! Die Spannung steigt, als der Ball angeschlagen wird. Nach mehreren Ballwechseln merken wir die Müdigkeit. Aber ich gebe nicht auf. Plötzlich ruft mir Raze zu, als ich kurz davor bin, den Ball aufzunehmen: ,,Kira! Schmeiß den Ball rüber! Vertrau mir!" Nachdem ich den Ball zu ihr schieße, baggert sie ihn hoch und klebt kurz darauf noch schnell eine ihrer Bomben dran. Was hat sie vor?! Bevor ich reagieren kann, explodiert die Bombe sowie der Ball. Alle schauen Raze entsetzt an. ,,Einer muss ihr unbedingt die Bomben wegnehmen...", äußert Killjoy, die sich etwas müde zu Boden plumpsen lässt. ,,Was sollen wir jetzt tun?", frage ich und schaue auf die Fetzen, die vom Himmel fallen. ,,Naja, der Ball ist jetzt hin. Ich weiß nicht, ob wir so schnell noch einen bekommen werden", stellt Sage fest und setzt sich ebenfalls in den Sand. ,,Sorry Leute, dachte es wäre eine gute Idee", entschuldigt sich Raze. Da kommt Jett zu ihr gelaufen, fast ihr an die Schulter und tröstet sie: ,,Das bist eben du, Raze. Belassen wir es einfach bei einem Unentschieden." ,,Aber es gibt noch etwas, bei dem wir uns begnügen können", sagt Reyna belustigt und blickt zu Sova. Dieser ist einen minimalen Augenblick verwirrt, bis er realisiert, was wir mit ihm noch vor hatten. Sein Gesichtsausdruck wird bleich und er rennt weg. ,,Uns entkommst du nicht, Sova! Nun sind wir die Jäger!", ruft Jett und jagt ihm hinterher. Wir folgen ihnen, dabei können wir uns vor Lachen kaum halten. Wir schnappen ihn uns und fesseln ihn, sodass er nicht wegrennen kann. ,,Gut, ihr habt gewonnen", gibt er sich geschlagen. Wir graben ein Loch und stopfen ihn hinein. Danach schütten wir den Sand auf ihn, bis nur noch sein Kopf zu sehen ist. ,,Was für ein Anblick!", lacht Reyna, meint es aber nicht so böse und stichelt nur ein wenig. Bis zum Abend verbringen wir die Zeit am Strand. Dann fangen wir an, Holz zu sammeln um ein Lagerfeuer zu entfachen. Wir setzen uns an das Feuer und unterhalten uns. Ich setze mich zu Omen auf einen liegenden Holzstamm. ,,Es war eine tolle Idee, hierher zu kommen", sage ich gelassen und glücklich. Da setzt sich Cypher zu uns und sagt: ,,Eine Auszeit hat uns allen gut getan." Er holt eine Gitarre raus und fängt zu spielen an. Ich lausche ihm und wippe im Rhythmus mit. Dann fange ich zu summen an. Eine ganze Weile sitzen wir zusammen und genießen den Abend. Irgendwann werde ich plötzlich müde und lehne mich an Omens Schulter. Ich denke, es macht ihm nichts aus, er sagt nichts dazu. Kurz darauf schlafe ich ein.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich etwas geträumt habe, ich kann mich zumindest nicht daran erinnern. Langsam öffnen sich meine Augen wieder. Ich liege auf der Seite und blicke so direkt durch das Fenster in den Nachthimmel und zum dunklen Strand. Es ist komischerweise nicht komplett dunkel, es ist so hell, als würde der Vollmond scheinen, aber es ist Neumond. Es ist einfach wunderschön. Aber wie bin ich in mein Zimmer gekommen? Omen hat mich doch nicht etwa hierher getragen? Er hätte mich ruhig wecken können. Ich hoffe, ich sah im Schlaf nicht doof aus. Ich fasse mir reflexartig ins Gesicht. Aber die Vorstellung, von ihm getragen zu werden ist einfach so süß. Ich möchte mir den Nachthimmel genauer anschauen, deshalb stehe ich auf, öffne die Glastür und betrachte die Nacht. Sie erinnert mich so sehr an ihn. Aber nicht aus Angst, sondern aus Sicherheit. Ich fühle mich in der Nacht so wohl, genau wie bei Omen. ,,Die Nacht ist heute sehr klar", stellt plötzlich eine tiefe Stimme neben mir fest. Etwas überrascht trete ich ein Schritt zurück. ,,Ach, du bist es", gebe ich beruhigt von mir, ,,Warum bist du noch wach?" ,,Ich kann nicht schlafen", gibt er neutral zurück. ,,Gibt es einen Grund?" ,,Ich muss viel Nachdenken", antwortet er auf meine Frage, ,,und du? Du hast doch tief geschlafen, als ich dich zurückgetragen habe." ,,Ich weiß nicht, bin einfach aufgewacht. Außerdem hättest du mich ruhig wecken können. Vielleicht ist es Schicksal, dass ich jetzt wach bin?", scherze ich kichernd. Doch er ist ernst und kommt ein paar Schritte auf mich zu. ,,Ist alles in Ordnung?", frage ich ihn besorgt. Er hebt seine Hand und bewegt sie zu meinem Gesicht. Es ist wie ein Déjà-vu. Nur, dass er dieses Mal seine Hand nicht zurück nimmt, sondern mir eine Haarsträhne zärtlich hinter mein Ohr streicht. Ich habe dabei das Gefühl, dass mein Herz einen Schlag aussetzt. Ich blicke verlegen zur Seite, doch er hebt mein Kinn an, sodass ich ihn anschaue. ,,Es liegt an dir", sagt er sanft, ,,Du hast dich in mein Kopf gesetzt und kommst nicht mehr heraus. Ich kann kaum an etwas anderes denken." Bei diesen Worten schlägt mir mein Herz bis zum Hals und ich bin sprachlos. Ich bin mir sicher, mein Gesicht ist jetzt knallrot. Heißt das etwa-! Mein Gedankengang wird plötzlich unterbrochen, als er mir noch einen Schritt näher kommt. Die Spannung zwischen uns knistert förmlich. ,,Im Sternenlicht bist du sogar noch viel schöner", sagt er so sanft wie noch nie. Ich glaube, ich sterbe gleich. ,,Noch nie hatte ich diese Gefühle, bis ich dich kennengelernt habe", beichtet er, legt eine kurze Pause ein und fährt dann fort: ,,Schon damals, bevor wir unser Gedächtnis verloren haben, hatte ich diese Gefühle. Ich war mir aber nicht sicher, was sie zu bedeuten haben." Ich schlucke einmal und frage leicht nervös: ,,W-weißt du es jetzt?" Einige Augenblicke bleibt er still, dann äußert er: ,,Ich möchte es dir zeigen, vertraust du mir?"

A Omen Lovestory [ger]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt