Kapitel 15

212 12 0
                                    

Wir rennen aus dem Labor und halten nach Soldaten Ausschau. Plötzlich geht der Alarm los. Sie bemerkten wohl, dass wir fliehen. „Wie war es eigentlich bei den anderen?", fragt mich Sova überraschenderweise. „Sie sind alle relativ nett. Zumindest vertrauen wir uns. Bis auf Yoru, der uns verraten hat." „Yoru? Hm, er diente wohl als Spion", stellt Sova fest, „Denkst du, sie würden mich auch aufnehmen?" „Schwer zu sagen, aber ich denke, wenn wir ihnen erklären, dass du das alles auf den Befehl des Obersten vollbracht hast und von seinem Plan auch nichts wusstest, werden sie es bestimmt verstehen." Während wir weiter rennen, kommen uns wie aus dem Nichts Soldaten entgegen. Sie fangen zu schießen an, doch ich blockiere die Schüsse mit meinem Plasmaschild. „Oh, du hast neue Fähigkeiten erlernt", bemerkt er beeindruckt. „Und das ist nicht das einzige!", rufe ich. Dabei schließe ich meine Augen und gehe kurz in mich. Plötzlich wird alles um mich ganz langsam und ich bin im Gegensatz sehr schnell. Ich sprinte hinter die Soldaten und trete einen davon zu Boden. Dann drehe ich mich um die Hälfe meiner eigenen Achse und tackele den nächsten mit meinem Arm zu Boden. Ich wende genau das an, was ich mit Omen gelernt habe. In einer geschmeidigen Bewegung liegt danach ein weiterer Soldat durch meinen Drehkick in der Hocke flach. Sie alle fallen in Zeitlupe. Kurz darauf kehrt alles zur Normalität zurück. „Puh, nicht schlecht!", schmeichelt er mir begeistert, „Du hast dich extrem verbessert! Du bist auch nicht in mich rein gerannt, so wie bei deiner dritten Mission!" Wir fangen beide zu lachen an und rennen zum Ausgang. Doch im Vorhof erwartet uns eine sehr unangenehme Gelegenheit, denn um die 10 Soldaten stehen im Kreis umzingelt vor der Ausganstür. „Was genau ist jetzt dein Plan, Sova?", frage ich ihn leise, während ich versuche, keinen einzigen Finger zu rühren. „Nun, ich würde sagen... wir nehmen einen anderen Ausgang!!!", brüllt er und zerrt mich mit sich. Doch plötzlich werde ich am Nacken getroffen. Es fühlt sich sehr komisch an. Ich fasse mir an die Stelle und merke, dass etwas Größeres als eine normale kleine Kugel dranhängt. Ich ziehe es ruckartig raus und beiße mir vor Schmerzen auf die Lippe. Als ich sehe, was es ist, reiße ich schockiert meine Augen auf. Es ist eine Kapsel mit dem rosa Zeug drinnen. Oh nein, was passiert jetzt mit mir?! Mein Kopf tut jetzt höllisch weh und fühlt sich so schwer an. „Kira... a...es ..ut?" Ich verstehe nicht mehr ganz, was er sagt. Was passiert mit mir? Da kommt mir wie vom Blitz getroffen ein Gedanke in den Kopf. Ich muss Omens Halskette zerbrechen und darauf hoffen, dass er mich retten wird. Aber ich fühle mich plötzlich so schwach... Ich schaffe es gerade noch so, den Anhänger vom Hals zu reißen, doch die Kraft reicht mir nicht mehr, es zu zerstören. „Sova.... Boden...." sind die einzigen Wörter, die ich noch aus meinem Mund bekomme. Bevor ich bewusstlos umkippe, merke ich noch, wie Sova mich auffängt und verwirrt schaut. Aber anscheinend hat er verstanden, was der Zweck der Kette ist und schmettert ihn nieder. Plötzlich breitet sich die lila Materie aus und eine Silhouette ist zu sehen. Er kommt mir zur Rettung! Danke Sova! Danach wird alles schwarz.

Kira fällt ohnmächtig in Sovas Hände. Währenddessen breitet sich die lila Materie rauchartig in der Gegend aus. Inmitten des Rauches taucht Omen auf. Seine Körperhaltung ist versteift, wodurch man merkt, dass er sehr wütend ist. Plötzlich bewegt er sich blitzartig auf die Soldaten zu und macht einen nach dem anderen kalt. In der Zwischenzeit regt sich unerwarteterweise etwas bei Kira. Wie aus dem Nichts wachsen ihr spitze lila Hörner und sie fängt an, sich aus Sovas Armen rauszubewegen. Sova starrt sie verwundert und verwirrt an. Auch ihre Haut verfärbt sich in ein kaltes Lila und nun schwebt sie Aufrecht in der Luft. Ihre Mimik ändert sich von Neutral zu wütend und reißt abrupt ihre Augen auf. Die Augen leuchten weiß und man erkennt, dass sie nicht sie selbst ist. Omen stoppt und sieht sich das Szenario an. Plötzlich formt Kira eine Menge an hell brennenden Meteoriten, die die Größe einer Faust haben und lässt sie um sie herum schweben, bis sie anfängt, diese auf alles zu schleudert, was lebendig ist. Auch wenn die Meteoriten klein sind, besitzen sie eine gewaltige Zerstörungskraft. Omen und Sova versuchen, den fliegenden Steinen auszuweichen. „Ich schätze, du kannst dir denken, was passiert ist!", ruft Sova Omen zu und weicht einem weiteren Meteoriten aus, „Wir brauchen einen Plan, wie wir sie zurück zu Bewusstsein bringen können." Eine Weile kämpfen sie gegen die fallenden Meteoriten, die Kira auf sie schmeißt. „Versuche, sie mit deinem Pfeil abzuschießen!", äußert Omen. „Was hast du vor?! Willst du sie sterben lassen? Es gibt bestimmt noch einen anderen Weg!", widerspricht Sova ihm. „Ich würde nicht zulassen, dass ihr jemand weh tut", entgegnet der Maskierte ihm mit fester, drohender Stimme. Einen minimalen Augenblick denkt Sova nach und nickt anschließend. „Ich vertraue dir... mein Freund!" Daraufhin holt er seinen Bogen und einen Pfeil und zielt mitten auf Kiras Brust. Natürlich bemerkt sie das und erschafft einen weiteren Meteoriten. Alles vergeht wie in Zeitlupe. Ehe der Pfeil trifft, springt Omen von der anderen Seite auf Kira und auf ihn reagieren kann sie nicht rechtzeitig, denn der Pfeil fliegt bedrohlich nah auf sie zu.

Meine Augen öffnen sich langsam. Das erste, was ich erblicke, ist nichts. Ich muss ein paar Mal blinzeln, um richtig wach zu werden. Ich setze mich auf, nachdem ich merke, dass ich liege und sehe mir die Gegend an. Soweit ich sehen kann, nichts. Dann beschließe ich, aufzustehen und zu sehen, wo ich bin. Eine Weile laufe ich planlos und verwirrt herum. Der Boden ist wie aus Glas und es scheint fast so, als würde man in das Nichts fallen, wenn man zu lange hinunter schaut. In der Ferne sehe ich plötzlich etwas. Ich gehe ein paar Schritte nach Vorne und erkenne, dass dort eine Person zu sein scheint. Vielleicht kann sie mir sagen, wo ich hier gelandet bin. Langsam bewege ich mich in die Richtung der Person. Sie scheint auch auf mich zuzukommen. Vielleicht weiß sie auch nicht, wo wir sind. Aber dann können wir zu zweit nach einer Lösung suchen. Da bemerke ich, dass die Person mir ziemlich bekannt vorkommt. Ich bleibe stehen und kneife meine Augen zusammen, als würde es einen Unterschied der Sehkraft machen. Dann weiten sie sich, als mir klar wird, wer es ist. Ich renne auf die Person zu und sehe mich selbst. Das ist wie ein Spiegel, aber ich sehe anders aus. Meine Haut hat eine lila Farbe und Hörner ragen aus meinem Kopf. Auch meine Augen sind anders, sie leuchten weiß. Soll das ich sein? Die Person bewegt sich genau gleich, wie ich es tue. Das ist definitiv ein Spiegel und das soll auch mein Spiegelbild sein. Kann es sein, dass die Flüssigkeit, mit der sie mich angeschossen haben, das aus mir gemacht hat? Ich komme dem Spiegel näher, um mein verändertes Ich genauer zu betrachten, doch plötzlich wandelt sich etwas. Mein Ich verschwindet und Omen taucht im Spiegel auf. „Omen!", kommt es aus Erleichterung aus mir herausgeplatzt, „Was ist passiert, geht es dir gut? Was ist mit deiner Schusswunde passiert und kannst du mir sagen, wo ich bin?!" „Shh, beruhige dich. Das ist dein Unterbewusstsein. Zum Glück konnte ich dich hier finden", teilt er mir mit. „Aber was meinst du mit zum Glück? Ist etwas passiert?" „Erinnerst du dich nicht mehr? Dir wurde die Flüssigkeit injiziert. Kurz darauf bist du bewusstlos umgefallen. Dann hat sich dein Körper durch das Mittel verändert und jetzt läufts du Amok und versuchst alles auszulöschen, was lebt", erklärt er mir kurz, bevor er dann fortfährt: „Mir ist etwas in den Sinn gekommen, wie ich dich zurück zu deinem Bewusstsein bringen kann." „Wie ist es dir gelungen, hierher zu kommen?", frage ich überrascht. „Das erkläre ich dir, wenn du wieder Herr deines Selbst bist." Mit diesen Worten greift er durch den Spiegel an meine Hand und zieht mich zu sich durch den Spiegel.

A Omen Lovestory [ger]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt