Teil 34

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Knapp zwei Monate waren vergangen, es war Mitte Februar und die Oscars rückten näher. Ava hatte ihr Versprechen gehalten und gründlich über alles nachgedacht. Sie hatte mit ihrem Bruder und ihren Freunden gesprochen oder telefoniert und sich ihre Meinungen eingeholt. Außerdem hatten sie und Chris noch einige, stundenlange Gespräche geführt und sich schlussendlich gemeinsam dazu entschieden, dass sie es wagen wollten. In vier Tagen würden die beiden also nach LA fliegen, um sich dort vorzubereiten. Besser gesagt, um Ava auf alles vorzubereiten, was sie erwarten würde. Aber erstmal hieß es, noch ein paar schöne Tage im verschneiten Massachusetts zu verbringen. Den ganzen Januar über hatte Ava in New York gearbeitet und Chris war sie nur einmal besuchen gekommen, weshalb sie die Zeit jetzt umso mehr genossen. In diesem Monat hatte Ava alle ihre Buchungen abgesagt und obwohl für Chris langsam die Vorbereitungen für Civil War anstanden, verbrachten sie eine wundervolle Zeit.

Vor zwei Tagen waren sie für eine Wanderung in die Natur gefahren, weit ab vom Schuss, wo sie in der Tat niemandem begegneten. Die kalte Luft, die wunderschöne Landschaft und die absolute Ruhe waren eine willkommene Abwechslung zum Stadtleben. Sie waren stundenlang durch den verschneiten Wald gelaufen und hatten sich ein wenig Essen und heißen Tee mitgenommen, um an einem kleinen See eine Pause einzulegen. Sie hatten sogar über den See laufen können, da er zugefroren war.

Beim Herumalbern im Schnee war Avas Handy aus der Jackentasche gefallen, was sie jedoch zunächst nicht bemerkt hatte. Erst, als sie wieder am Auto eintrafen, war es ihr aufgefallen und bis sie es wiedergefunden hatten, hatte das Telefon schon den Geist aufgegeben. Nachdem sie wieder bei Chris zuhause angekommen waren, hatten sie es zwar sofort in Reis gelegt, aber wahrscheinlich lag es weniger an der Flüssigkeit - schließlich hatte es nur in Schnee und nicht in Wasser gelegen - als vielmehr an der eisigen Kälte, dass der Akku kaputt gegangen war. Deswegen hatte sie sich online ein neues Handy bestellen müssen.

Gerade war Ava also ohne Handy auf dem Weg zum Einkaufen. Ein ungewohntes Gefühl, nicht ständig und überall Nachrichten zu erhalten oder angerufen zu werden, aber irgendwie hatte es auch etwas an sich, mal nicht permanent erreichbar zu sein.

Was sie allerdings nicht wusste, war, dass man sie an diesem Morgen schon einige Male zu erreichen versucht hatte, doch natürlich war keiner der Anrufe durchgekommen.

So fuhr sie nun zur Mittagszeit auf den Parkplatz des Supermarktes, nicht ahnend, dass es zur selben Zeit stürmisch an Chris' Haustür klingelte. Er war zuhause geblieben, um eine Runde Sport zu machen, denn Weihnachten und Neujahr waren auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen. Außerdem war in etwas mehr als zwei Monaten Drehbeginn und dafür musste er fit sein. Als er nun das aufdringliche Klingeln wahrnahm, dachte er zunächst Ava hätte etwas vergessen und da sie ihn nicht anrufen konnte, war sie umgekehrt. Er lief also zur Tür und öffnete sie, doch dort stand niemand, weshalb das Klingeln nur vom Tor der Einfahrt kommen konnte. Genervt betätigte er die Gegensprechanlage.

„Wie oft soll ich dir das noch sagen, die Fernbedienung für das Tor liegt im Handschuhfach." Als er keine Antwort erhielt, vermutete er, sie würde nach dem kleinen schwarzen Drücker suchen, mit dessen Hilfe sich das Tor öffnen ließ, und er wollte schon wieder gehen, als er doch eine Stimme am anderen Ende der Leitung vernahm. Wider Erwarten war diese Stimme männlich. „Hi Chris, hier ist Arik... tut mir leid, wenn ich störe, aber ich kann Ava nicht erreichen und ich muss dringend mit ihr reden." Überrascht drückte Chris einen Knopf, um Avas bestem Freund die Einfahrt zu ermöglichen und eilte dann schnell ins Schlafzimmer, wo er sich ein T-Shirt holte, denn er wollte seinem unerwarteten Gast nicht halb nackt gegenübertreten. Als er ihm schließlich die Tür öffnete, stieg Arik gerade aus seinem silbernen Audi und eilte mit langen Schritten auf Chris zu. Dieser wollte den blonden Lockenkopf schon freudig begrüßen, denn bei ihrem ersten und bisher einzigen Treffen an Chanukka hatten die beiden sich richtig gut verstanden.

You would smile and that would be enough (Chris Evans ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt