Teil 39

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Die Nacht war kurz und der nächste Tag begann früh. Als der Wecker um 5:30 Uhr losging, fühlte es sich für Ava und Chris aufgrund der Zeitverschiebung zur Ostküste aber eher wie 8:30 Uhr an, und das war durchaus eine angehnehme Uhrzeit, um in den Tag zu starten. Nachdem sie sich beide im Bad fertig gemacht und angezogen hatten, klingelte um Punkt sechs Uhr Chris' Handy. Es war Marcus, der die beiden abholte, um sie in ein Hotel nach Downtown LA zu fahren.

„Morgen Marcus", begrüßte Chris ihn am Auto mit einem vertrauten Handschlag.

„Guten Morgen Mr. Evans." Er wandte sich zu Ava und nickte höflich. „Ms. Di Gennaro!" Dann hielt er ihr die Tür auf und ließ sie einsteigen. Chris stieg auf der anderen Seite ein und schon ging die Fahrt los.

Wie am Vortag war der Verkehr eine ziemliche Geduldsprobe. „Ich bin so froh, dass ich das nicht jeden Tag mitmachen muss", murmelte Ava vor sich hin, als sie durch das getönte Fenster nach draußen sah. „So schlimm ist es gar nicht. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran", erwiderte Marcus und Ava erinnerte sich daran, wie er ihr gestern erzählt hatte, dass er ursprünglich aus der Nähe von San Diego stammte. „Das fällt mir schwer zu glauben", gab sie zu, worauf Chris neben ihr zu Lachen begann. „Sie sollten wissen, Marcus, dass Geduld nicht zu Avas Stärken zählt." Naserümpfend sah Ava wieder nach draußen. Sie konnte nicht einmal etwas zu ihrer Verteidigung sagen, denn leider stimme es, was Chris gesagt hatte.

Irgendwann wurde der Verkehr aber überraschenderweise besser und endlich hatte man das Gefühl, von der Stelle zu kommen und so betraten Ava und Chris um kurz vor halb zehn das Hotel durch den Hintereingang. Mit dem Aufzug fuhren sie in den siebzehnten Stock, denn dort war eine Suite für ihre Zwecke gemietet worden. Als man ihnen die Tür öffnete, wurden die beiden von einem großen Team empfangen.

Ava schüttelte an diesem Tag unzählige Hände und so viele Menschen stellten sich ihr vor, dass sie sich gar nicht alle Namen merken konnte. Doch ein Name ließ sie aufhorchen. Bei der Frau handelte es sich um Chris' Stylistin, Ilaria Urbinati.

„Urbinati? Sei italiana!", stellte Ava freudig fest. Ilarias Augen begannen zu leuchten. „Sì, sono italiana!" Sofort begannen die beiden Frauen sich angeregt auf Italienisch zu unterhalten, während Chris nur überfordert danebenstehen konnte. Er verstand kein Wort in diesem Gespräch, außer einmal als er dachte, seinen Namen herausgehört zu haben, doch selbst da war er sich nicht zu hundert Prozent sicher. Gerade überlegte er, ob es den beiden überhaupt auffallen würde, wenn er sich langsam entfernen würde, doch dann wechselten sie zurück zu Englisch. „Also gut, dann folgt mir mal ins Nebenzimmer ihr zwei. Nicht erschrecken Ava, ich habe eine große Auswahl an Kleidern mitgebracht. Mit der Größe bin ich mir sicher, dass dir soweit alles passen würde, aber ich wusste nicht, welcher Stil es sein soll. Dein Freund war mir an der Stelle keine sonderlich große Hilfe und auf dem ersten roten Teppich sollst du schließlich etwas anziehen, was dir auch gefällt."

Ilaria öffnete die Tür und Ava verschlug es die Sprache. In dem Raum standen neun Kleiderstangen mit jeweils vier oder fünf wunderschönen Abendkleidern in allen Farben und Formen, von denen jedes nicht nur so aussah, als würde es ein Vermögen kosten. „Nicht so schüchtern, immer rein mit dir", hörte Ava Ilaria sagen und erst jetzt bemerkte sie, dass sie wie angewurzelt in der Tür stehen geblieben war.

„Gibt es denn einen bestimmten Schnitt, der dir nicht gefällt oder den du nicht tragen möchtest?"

Ava überlegte kurz und sagte dann: „Ich denke ich will kein trägerloses Kleid tragen. Ich sehe mich sonst schon die ganze Zeit daran rumzupfen, weil ich denke, es würde rutschen. Sonst bin ich für alles offen." Auf die Antwort hin rauschte Ilaria einmal an allen Kleiderstangen vorbei und sortierte alle trägerlosen Kleider aus.

„Was wirst du denn eigentlich tragen?", fragte Ava an Chris gewandt, der ebenfalls durch den Raum geschlendert war und sich ein paar der Kleider angesehen hatte. „Gucci", lautete die knappe Antwort.

You would smile and that would be enough (Chris Evans ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt