Kapitel 1

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pov.kenma
Ich schüttelte meinen Kopf um die unerwünschten Gedanken loszuwerden,doch es funktionierte nicht. Wie schon so oft lag ich wach in meinem Bett,starrte die Decke an und versuchte nicht daran zu denken. Versuchte nicht an ihn zu denken. Doch das war nicht so einfach,wenn sein Name die ganze Zeit durch meinen Kopf geisterte. Immer und immer wieder. Es war ermüdend,anstrengend und dennoch konnte ich nichts dagegen tun. Nichtmal mehr beim Zocken konnte ich aufhören an ihn zu denken. "Selber schuld wenn du dich auch ausgerechnet in deinen besten Freund verlieben musst",sagte ich zu mir und ich fing an zu lachen. Diese Worte klangen so lächerlich. Das alles war so lächerlich. Ich war so lächerlich. Ich warf einen Blick auf meinen Radiowecker,welcher auf meinem Nachttisch stand und stellte fest,dass es schon 05:05Uhr war. Da ich sonst nicht besseres zu tun hatte entschied ich mich einfach aufzustehen und zu duschen. Früher oder später hätte ich es eh tun müssen,denn heute war Mittwoch und ich musste zur Schule. Das Schuljahr hatte gerade mal angefangen und schon wollten alle Lehrer Arbeiten schreiben. Ich war nicht schlecht oder so in der Schule. Ganz im Gegenteil. Ich musste immer perfekte Noten mitbringen. An sich musste ich immer perfekt sein. Etwas anderes duldete meine Mutter nicht. Das schlimmste an der ganzen Sache war,dass meine Schwester so unfassbar perfekt war und meine Mum es so auch von mir erwartete. Meine Schwester war gerade mal 23Jahre und lebte in Amerika,besser gesagt in New York. Dort war sie eine hochangesehene Anwältin und darauf war meine Mum natürlich sehr stolz. Vor allem da sie selbst Anwältin war. Ich im Gegensatzt war eher eine Enttäuschung für sie. Außer meiner guten Noten gab es nichts was sie an mir nicht enttäuschend fand und auch diese fand sie des öfteren ziemlich enttäuschend. Ich war einfach nicht wie meine Schwester. Meine Schwester war ja ach so perfekt. Sie hatte es alleine ach so weit geschafft und ich würde nichts anderes machen als Videospiele spielen. Anfangs hatte ich nicht verstanden warum meine Mutter so zu mir war. Doch mittlerweile war es mir ziemlich egal und zudem wusste ich den Grund. Zumindest glaubte ich das. Nach meiner Geburt war mein Vater nämlich abgehauen und hatte sich von meiner Mum scheiden lassen. Er hat ihr alles materielle genommen und sie stand alleine da. Mit mir und meiner Schwester. Mittlerweile war meine Mum aber eine hochangesehene Anwältin und hatte ja fast schon ein perfektes Leben. Doch ich hatte das Gefühl,dass meine Mum mir bis heute die Schuld daran,dass unser Vater uns einfach so verlassen hatte.   
Als ich mit duschen fertig war ging ich wieder in mein Zimmer und zog mir meine Schuluniform an. Mittlerweile war es 05:45Uhr und es dauerte noch etwa eine Stunde bis Kuroo mich abhohlen würde. Wir waren sozusagen Nachbarn und liefen deswegen jeden Morgen zusammen zur Schule. Ich fing daraufhin an meine Tasche für die Schule zu packen. Als ich damit fertig war nahm ich mir meine Switch und setzte mich aufs Bett. Ich wollte gerade anfangen zu zocken,als meine Tür aufgerissen wurde. "Warum hast du mir nicht erzählt dass ihr diese Woche noch zwei Arbeiten schreibt?",fuhr meine Mum mich direkt an und ich würde echt Mal gerne wissen,woher sie das schon wieder wusste. "Dir auch einen guten Morgen",meinte ich daraufhin nur und widmete meine Aufmerksamkeit wieder meiner Switch. Doch dies war keine gute Idee denn kurz darauf wurde sie mir auch schon von meiner Mum aus den Hände gerissen. "Wenn du nicht willst,dass deine ach so geliebte Switch gegen die Wand fliegt antwortest du mir gefälligst",drohte sie mir und da ich wusste,dass sie ihre Drohungen immer war machte,musste ich nun antworten. "Hab's vergessen",meinte ich daraufhin nur,denn ich hätte ihr schlecht sagen können,dass ich es ihr nicht erzählt hatte,weil ich keine Lust hatte,dass sie mir wieder Druck machte und Stress machte. "Ach ja. Wie dem auch sei. Du wirst dieses blöde Volleyball spielen die restliche Woche ausfallen lassen und direkt nach der Schule nach Hause kommen,damit du lernen kannst. Ach und die hier behalte ich auch",erklärte sie und wollte gerade gehen,drehte sich dann aber nocheinmal im Türrahmen um und meinte:"Du solltest das Frühstück ausfallen lassen du hast wieder zugenommen." Daraufhin ging die dann einfach so,als wäre nichts gewesen. Auch wenn es erst 06:10Uhr war entschied ich mich zu gehen. Besser gesagt würde ich zu Kuroo gehen und dort warten bis wir zur Schule gingen,denn hier hielt ich es nicht mehr aus. Ich nahm meine Tasche,Handy und Kopfhörer,bevor ich nach unten ging. Zum Glück war meine Mum gerade im Badezimmer was bedeutete,dass ich noch weiteren Konversationen aus dem Weg gehen konnte. Ich zog mir schnell Schuhe an und verließ dann das Haus. Wenn man unser Haus so von außen betrachtete war es echt schön,fast schon niedlich. Doch wenn man wusste wie es drinne war,brachte diese schöne,süße Fassade nichts.

Auf dem Weg zu Kuroo hörte ich ausnahmsweise mal keine Musik

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Auf dem Weg zu Kuroo hörte ich ausnahmsweise mal keine Musik. Irgendwie war mir gerade nicht danach. Die Worte meiner Mum hatten mich doch mehr getroffen als gedacht. Es war nicht das erste Mal,dass sie sowas gesagt hatte,doch irgendwie hatte es mich heute mehr getroffen als sonst. Wahrscheinlich hatte sie wirklich recht gehabt und ich sollte wirklich ein bisschen abnehmen. Keine 5Minuten später stand ich auch schon vor Kuroos Haustür und hatte geklingelt. Kurz darauf wurde mir auch schon von seiner Mum die Tür geöffnet. "Guten Morgen Kenma. Was machst du denn hier? Hohlt Tetsurou dich nicht immer ab?",wollte sie wissen und umarmte mich zur Begrüßung. Im Gegensatzt zu meiner Mum war Kuroos Mum toll. Sie kümmerte sich liebevoll um Kuroo und seine Schwester. Würde wahrscheinlich nie solche Dinge sagen wie meine Mum. Aber dennoch waren unsere Mütter beste Freundinnen,so unterschiedlich sie auch waren. "Morgen. Ehm...ich war heute Morgen nur schon früher wach und hab mich etwas gelangweilt",log ich und zog meine Schuhe aus. "Komm Tetsurou sollte jeden Augenblick runterkommen",meinte sie und ich folgte ihr in die Küche. Ich mochte es wirklich sehr hier. Die Atmosphäre war so ruhig und angenhem,nicht wie bei uns. Dort war es immer angespannt und ich musste aufpassen was ich tat oder sagte,um keine Bombe explodieren zu lassen. Kuroos Mum war gerade dabei Frühstück zu machen und ich musste zugeben,dass ich schon ziemlich Hunger hatte. "Willst du auch etwas Essen?",wollte sie dann wissen und da musste ich wieder an die Worte meiner Mum denken. "Nein danke. Ich habe Zuhause schon was gegessen",lehnte ich ab,da ich wusste,dass es so besser war. Ich musste wirklich etwas abnehmen. Vielleicht mochte Kuroo mich ja deswegen nicht. Weil ich so fett war. "Hey Kenma! Was machst du denn hier?",wurde ich lächelnd von Kuroo begrüßt,welcher sich gerade neben mich auf einen der Barhocker gesetzt hatte. "Hatte langeweile",gab ich nur knapp als Antwort zurück und Kuroos Mum stellte gerade einen Teller mit Rührei vor Kuroo. "Du isst nicht?",wollte Kuroo dann wissen. "Hab Zuhause gegessen",log ich dann wieder und auch er glaubte es.
"Ey weißt du was Kenma ich muss dir unbeding was erzählen",brach Kuroo dann die Stille,als er gerade dabei war seinen Teller in die Spühle zu stellen. "Du kennst doch Yuna aus meinem Jahrgang",fing er an und sofort zog sich mein Herz zusammen. "Was ist mit ihr?",fragte ich dann und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. "Wir haben heute Abend ein Date. Also so was in der Art. Wir wollten zusammen ins Kino gehen und dann vielleicht auch noch was essen",erklärte Kuroo fröhlich. "Oh das freut mich für dich. Du...du musst mir dann alles erzählen",sagte ich dann,da ich mir nicht anmerken lassen konnte wie sehr mich seine Worte eigentlich trafen und die letzte kleine Hoffnung die ich noch hatte zerstörten. Vielleicht sollten wir einfach aufhören zu hoffen,denn im Endeffekt werden wir doch eh immer nur enttäuscht.
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So das war dann auch das wars dann auch mit den ersten Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Und ich bedanke mich jetzt schonmal bei allen,die sich dafür entscheiden haben meine Ff zu lesen😊
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