Als Kiara neben Fynn aus dem Eingangsportal trat, war der gesamte Hof bereits in heller Aufregung. Ein altmodischer, großer Planwagen stand auf dem Weg, vor dem Stall wurden ungefähr ein Dutzend Pferde gesattelt. Asterion führte gerade neben einer älteren Frau, die ihm recht ähnlich sah, zwei weitere Tiere zum Wagen, den sie vermutlich ziehen sollten. General Ostrowski rief immer wieder Anweisungen und bedeutete umhereilenden Ordensmitgliedern, mehr auf die Ladefläche zu räumen.
Fynn neben ihr atmete tief durch und straffte die Schultern. Es schien ihm ganz und gar nicht wohl dabei zu sein, die Befehle, die ihm eben erst gegeben worden waren, zu missachten. »Warte hier. Und um Himmels Willen, stell nichts an.«
Kiara verdrehte die Augen und trat an den Rand der Treppe, um einer weiteren Gruppe Ordensmitgliedern Platz zu machen. Selten hatte sie sich derartig herablassend behandelt gefühlt. Als könne sie nicht auf sich selbst aufpassen. Während sie Fynn mit den Augen folgte, schweiften ihre Gedanken in die Ferne ab.
Wie es wohl war, hier aufzuwachsen? Auf einer Insel, die bedroht war von ihrem eigenen Herrscher, die abgeschirmt vom Rest der Welt existierte, auf der Magie Wirklichkeit war? Wäre sie ein anderer Mensch geworden, wenn sie sich an die Zeit, die sie hier verbracht hatte, erinnern könnte? Sie seufzte leise und schüttelte sich. Für gewöhnlich versuchte Kiara, solche Überlegungen zu verdrängen. Sie brachten nichts, denn sie konnte nicht mehr ändern, was geschehen war. Nie würde sie alles erfahren können.
Doch die Tatsache, dass es so etwas wie eine Prophetin gab, hatte etwas in Kiara ausgelöst. Sie fragte sich, wie das funktionierte. Ob man einfach zu dieser Frau gehen und alles von ihr erfahren konnte? Oder musste man eine bestimmte Frage stellen? Mit sowas kannte sie sich zu wenig aus, um es vollständig zu kapieren.
Was Kiara jedoch kapierte, war die Tatsache, dass eine Frau mit solchen Kräften ihr in einigem weiterhelfen könnte. Sie würde ihr bestimmt sagen können, was mit ihren Eltern passiert war. Wo sie waren, wieso sie nicht bei ihnen leben konnte, warum ihre Großmutter sie so ungern erwähnte. Sie musste daran denken, was Fynn gesagt hatte, als er Panna beschrieben hatte.
Wenn du mehr wissen willst, frag Iskra. Sie kennt sich mit sowas aus.
Als würde Kiaras Großmutter sich mich derartigem Firlefanz beschäftigen. Früher hatte sie Kiara zwar Märchen vorgelesen und Geistergeschichten erzählt, doch recht schnell hatte sich herauskristallisiert, dass sie derartigen Spuk nur für Hirngespinste und Erfindungen hielt, die kleine Kinder abschrecken sollten. Was sollte sie nun also mit einer Frau zu schaffen haben, die angeblich in die Zukunft sehen konnte?
In Momenten wie diesen griff wohl das Sprichwort, »Wenn man vom Teufel spricht«, denn just in diesem Augenblick öffnete sich die Tür zum Haupthaus ein weiteres Mal. Das war nichts Neues, in den letzten paar Minuten, die Kiara hier gestanden hatte, war das einige Male passiert. Der Unterschied lag darin, dass nun ihre Großmutter durch die Tür trat.
Iskra Wilk sah kein bisschen mehr so aus, als wäre sie erst am vorherigen Morgen in einem Boot angegriffen worden und danach zusammengebrochen. Ihr Kleid war gewaschen, gebügelt und schimmerte weißer denn je, ihre Haare ordentlich hochgesteckt und ihre Haltung so gerade, als hätte sie einen Besen verschluckt. Sie bewegte sich so fließend als würde sie von Lichtfleck zu Lichtfleck gleiten.
Trotz der Wolken, die die Sonne größtenteils verdeckten, glänzten ihre Haare. Nicht zum ersten Mal dachte Kiara, dass ihre Nachbarn nicht unrecht gehabt hatten, als sie gesagt hatten, ihre Großmutter könnte auch eine Zauberin sein. Dass sie nun tatsächlich Magie beherrschte, machte es noch absurder.
Unter anderen Umständen wäre Kiara auf der Stelle zu ihr gelaufen. Sie spürte, wie sich die Fragen, die sich in ihr angesammelt hatten und ihr wie ein rumorender Knoten im Magen lagen, an die Oberfläche drängen wollten. Mit Mühe schluckte sie sie hinunter. Die Miene ihrer Großmutter war so denkbar grimmig wie der Zeitpunkt schlecht gewählt. Sie würde sich wohl oder übel in ihrer schlechtesten Tugend üben müssen: Geduld.
Als sie über den Hof schritt, sahen die Angestellten auf und warfen sich besorgte Blicke zu. Sie wurde von einer dunkelhaarigen Frau in einem weißen Kleid begleitet, von der Kiara glaubte, sie schon im Krankenzelt gesehen zu haben. Die Arme hatte Probleme, Schritt mit der großen Dame zu halten und schnappte bereits sichtlich erschöpft nach Luft.
»General!«, herrschte Kiaras Großmutter den Mann, der sie kaum überragte, an, kaum, dass sie neben ihm angekommen war. Fynn, noch immer im Inbegriff, seinen Satz zu beenden, verstummte und runzelte die Stirn, wie Kiara selbst aus dieser Entfernung beobachten konnte. Er schien ähnlich irritiert wie der Großteil der Umstehenden.
General Ostrowski hingegen neigte den Kopf und rückte seinen Umhang zurecht. Er wirkte kein bisschen überrascht. »Iskra. Ich hatte gehofft, in naher Zukunft ein Gespräch mit dir führen zu dürfen. Wie ich sehe, hast du dich wieder ein wenig erholt. Hattest du eine angenehme Nacht?«
Obwohl sie ihr das Gesicht nicht zugewandt hatte, ahnte Kiara, wie sich das Gesicht ihrer Großmutter verhärtete. Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie ihre Lippen zu einem schmalen Strich wurden und ihre Augen bedrohlich aufglommen. »Ich höre, ihr brecht auf, um die Flüchtigen aus Panna zu unterstützen«, sagte sie ohne Umschweife oder auf die Frage einzugehen,
»Das tun wir. Die Menschen brauchen Schutz vor den Schatten und wir müssen sicherstellen, dass es der Prophetin gut geht.«
»Nun, ich werde euch begleiten.«
Der General öffnete den Mund, doch Kiaras Großmutter ließ ihn nicht zu Wort kommen.
»Ich bin soweit genesen, um einen Ritt auf mich nehmen zu können. Es wird euch nicht schaden, jemanden bei euch zu haben, der sich nicht nur vor Schatten verteidigen, sondern sie auch zu einem gewissen Maße erspüren kann. Zudem solltet Ihr um die Fähigkeiten einer ehemaligen Tempelhüterin wissen, General. Ich mag nicht mehr die Jüngste sein, doch meine Hilfe könnte euch durchaus den Hintern retten.«
»Iskra, ich weiß nicht, ob es die beste Idee ist, dich derartigen Strapazen auszusetzen. Außerdem möchte Kiara mit dir ...«
»Das ist mit bewusst«, schnitt ihre Großmutter ihm scharf das Wort ab. Kiara spürte einen Stich im Herzen. Vielleicht war es das. Vielleicht wollte ihre Großmutter gar nicht mehr mit ihr reden. Womöglich hatte sie nun endgültig die Geduld mit ihr verloren und würde sie an jemand anderen abschieben.
Ihre Großmutter senkte die stimme, sodass sie nur noch Fetzen verstehen konnte, doch anhand von Fynns Gesichtsausdruck schätzte Kiara, dass er nicht ganz mit dem, was ihre Großmutter da beschloss, zufrieden war. »... ohnehin bereits verwirrt ... besser so, wenn wir ihr ... Unterricht. Es würde ... alles ...«
Mit jedem Wort, das die Lippen ihrer Großmutter verließ, wurde Kiara wütender. Sie hatte gedacht, ihre Großmutter wolle ihr lediglich nichts über Velryba erzählen, vielleicht, weil es ihr so schwerfiel, sich an diese Insel zu erinnern, ohne auch daran zu denken, dass jede Form von Freunden oder Familie, die noch hier lebte, in großer Gefahr schwebte. Aber nun wusste Kiara all das. Sie wusste um die Macht der Schattenläufer. Sie wusste, dass sie von hier kam. Was war es also dieses Mal, das sie ihr verschweigen wollte?
Ihr fiel nur eine Möglichkeit ein, es herauszufinden.
Während noch alle damit beschäftigt waren, dem Gespräch zwischen ihrer Großmutter und dem General zu lauschen und weiteres Gepäck aufzuladen, konzentrierte Kiara sich so sehr, wie sie nur konnte. Sie starrte ihre Schuhe an und runzelte die Stirn. Die Adern unter ihrer Haut pochten und ihre Atemzüge wurden kontrollierter, bewusster. Sie stellte sich vor, wie sich ein dünner Schleier Düsternis aus ihrem eigenen Schatten erhob und sie einhüllte wie ein warmer Mantel. Sie stellte sich vor, wie sie mit ihrer Umgebung verschmelzen würde, sodass niemand sie bemerken würde.
Ihre Finger zitterten und sie zählte still bis zehn, ehe sie ihre Hände hob und sie kritisch betrachtete. Es sah aus, als wäre alles wie immer. Einen Moment lang war sie enttäuscht. Es hatte nicht funktioniert.
Doch dann fühlte sie, wie sich etwas auf ihre Schultern legte und sog überrascht die Luft ein. Es war, als läge mit einem Mal ein schwerer Rucksack auf ihrem Rücken. Obwohl sich rein äußerlich nichts geändert hatte, konnte Kiara spüren, dass sie mit der Macht ihrer Konzentration einen Schild aufrechthielt, der Licht und Schatten um sie herum verspiegelte. Ließ sich nur hoffen, dass die Ordensmitglieder genauso wenig hindurchsehen konnten wie Fynn es nicht gekonnt hatte.
Langsam ging Kiara los. Sie war es nicht gewöhnt, sich so lautlos zu bewegen und dabei nicht schnell zu sein, doch sie wollte ihr Glücklich nicht überstrapazieren. Die ersten paar Schritte waren die anstrengendsten ihres gesamten Lebens. Sie kam sich vor, als müsse sie ganz alleine einen Zentner Steine und Stahl schleppen, während man ihr Eisenkugeln an die Füße und Arme gebunden hatte. Obwohl sie sich kaum fortbewegte, war sie nach wenigen Sekunden schweißgebadet. Sie zitterte und musste sich zusammenreißen, um nicht laut nach Luft zu schnappen. Am liebsten hätte sie aufgegeben.
Doch sie ließ sich nicht davon abbringen, weiterzulaufen. Sie musste es einfach schaffen. Ihre Großmutter würde ihre Hilfe brauchen. Das hier war Kiaras einzige Hoffnung, endlich alles herauszufinden. Sie kannte ihre Großmutter gut genug. Wenn sie ihr jetzt noch immer nichts sagen wollte, würde sie es nie tun. Als sie die halbe Strecke überquert hatte, wurde es besser. Als würde man Stück für Stück die einzelnen Steine abnehmen.
Nach einer Weile, die sich wie eine halbe Ewigkeit anfühlte, in der Kiara auf nichts anderes achten konnte als ihren eigenen Herzschlag und wie er immer wieder kurz aussetzte, wenn jemandes Blick sie streifte, war sie endlich neben dem Planwagen angelangt. Niemand hatte sie gesehen. Geflissentlich hatte sie es vermieden, sich zwischen Leuten hindurchzuschlängeln, denn Kiara war schlau genug, um zusammenzuzählen, dass sie zwar für den Moment unsichtbar war, sie das aber nicht zu einem Geist machte. Man konnte sie immer noch hören und spüren.
Als sie vor dem Planwagen angekommen war, warf Kiara noch einen Blick über ihre Schulter. Fynn stand nicht länger neben dem General, sie entdeckte ihn einige Schritte weiter neben einem braunen Pferd. Neben dem Tier sah er winzig aus und obwohl es nicht unruhig schien, verspürte Kiara doch einen gewissen Respekt. Mit Pferden umzugehen war etwas, das sie nie gelernt hatte.
Ihre Großmutter unterhielt sich noch immer hitzig mit dem General, inzwischen hatte sich auch ein älterer Mann mit Lederschütze und eine Blondine, die einen großen Kartoffelsack in den Händen hielt, zu ihnen gesellt und beteiligten sich rege an der Unterhaltung. Das war ihre Gelegenheit. Alle waren abgelenkt.
So lautlos wie möglich krabbelte Kiara auf die Ladefläche und ließ sich flach auf den Bauch fallen. In der Düsternis des Wagens robbte sie hinter ein paar Fässer und versteckte sich zwischen fischig riechenden Decken. Erst, als sie sich ganz sicher war, dass man sie nicht mehr erkennen konnte, ließ sie den Schattenzauber um sich herum fallen. Ein Japsen entwich ihr, als das Gesicht von ihr sank und sie wieder frei atmen konnte. Sie musste sich die Hand auf den Mund schlagen, um nicht laut aufzuseufzen. Noch nie war sie so erschöpft gewesen wie gerade.
Dennoch durfte sie sich noch nicht ganz entspannen. Mit pochendem Herzen und rasendem Atem lauschte Kiara. Scheinbar hatte sich nichts geändert. Noch immer vernahm sie die Stimmen, das Poltern, wenn etwas auf die Bretter geladen wurde. Nun aber nahm sie auch den Druck wahr, spürte das Summen des Holzes unter sich und hörte das Blut in ihren Ohren rauschen wie die Wellen, wenn sie gegen den Sand ihres Heimatortes brandeten. Wobei sie sich hier unwillkürlich die Frage stellte, ob sie das kleine Städtchen in Preußen wirklich ihre Heimat nennen konnte.
Für den Moment schob Kiara diese Gedanken zur Seite. Sie hatte gerade größere Sorgen. Sobald jemand in einem falschen Winkel in den Wagen sah, würde er sie entdecken. Lautlos rollte sie sich zu einer Kugel zusammen, zog die Beine an die Brust und drückte das Kinn auf ihre Knie. Ihre Augen ließ sie geöffnet und während sie sich an die Dunkelheit gewöhnten, kroch sie tiefer in die groben Stoffe, auf denen sie Schutz gesucht hatte.
Die Wand drückte in ihren Rücken, einzelne Holzsplitter bohrten sich durch die Weste und das Hemd. Sie hatte das Gefühl, der Wagen wäre nicht so kunstfertig hergestellt worden wie es möglich wäre. Vielleicht war er nur auf die Schnelle zusammengezimmert, doch das beruhigte ihr nervöses Gemüt nicht sonderlich.
Sie hörte das Schnauben von Pferden und eine fremde Männerstimme, die erklärte, die Tiere wären zwar lange Strecken gewohnt und würden Schritt halten können, doch der Kutscher solle sie dennoch nicht zu sehr antreiben. Danach entfernte sie sich und Kiara hörte ein Ächzen, als würde die Bank, auf der der Wagenlenker sich soeben niedergelassen haben musste, protestieren wollen.
»Und denk daran, Arun«, erklang mit einem Mal die Stimme des Generals, »Wenn Iskra erschöpft ist, lass sie sich ausruhen, egal, was sie behauptet. Sie ist noch nicht genesen genug, um diese Reise ausschließlich zu Pferd auf sich zu nehmen. Zudem ist es vermutlich äußerst kompliziert für sie, ihre Macht einzusetzen. Aber sag ihr lieber nicht, dass ich dich darum gebeten habe.«
»Natürlich nicht, General! Keine Sorge, ich kümmere mich um alles. Dieser Wagen hier wird sicher in Rys und bei den Flüchtigen ankommen und wenn ich mein Leben dafür geben muss!«
Kiara hatte das Gefühl, spüren zu können, dass die beiden Männer sich genau neben ihrem Ohr unterhielten. Alles, was sie trennte, war eine dünne Schicht Holz. Als hätte der Zeitpunkt nicht schlimmer sein können, begann just in diesem Augenblick, ihre Nase zu jucken. Sie hielt sich den Mund erneut zu und versuchte, ruhiger zu amten, doch der Drang, zu niesen, wollte einfach nicht verschwinden. Vielleicht lag es am Fischgestank oder sie hatte eine Allergie gegen Pferdehaare. Was immer es war, Kiara durfte nicht zulassen, dass es sie auffliegen ließ. Sie war schon so weit gekommen.
Es gelang ihr, das Niesen zurückzuhalten, bis sich die Schritte von zumindest einer Person entfernt hatten. Dann jedoch zuckte sie zusammen, konnte das Kitzeln nicht mehr ignorieren und konnte gerade noch das Gesicht in die Armbeuge drücken, ehe das Geräusch so laut durch den Wagen klang, dass genauso gut auch ein Kanonenschuss abgefeuert werden konnte. Instinktiv kroch sie tiefer in die Decke.
Mehrstimmige Gesundheitsrufe erklangen, scheinbar hatte niemand bemerkt, dass der Nieser nicht von ihnen gekommen war. Wenigstens etwas Glück hatte Kiara an diesem Tag noch. Sie atmete noch einmal tief durch. Und ab diesem Moment hieß es Warten.Wie Kiara feststellen musste, war es noch anstrengender, in einem Wagen zu liegen und darauf zu warten, dass etwas passierte, als sich mit all seiner Kraft unsichtbar über einen Hof zu schleppen. Sie musste die Augen und Ohren offenhalten, durfte es sich nicht erlauben, sich zu entspannen oder sich in ihren Gedanken zu verlieren. Konstant blieb die Anspannung in ihrem Körper. Zu Beginn war es noch einfach gewesen. Bei jedem Geräusch war Kiara zusammengezuckt und wann immer sie spürte, dass jemand auf den Wagen sprang, rechnete sie damit, entdeckt zu werden.
Doch nach den ersten fünf Minuten begann sie damit, sich schrecklich zu langweilen. Sie versuchte immer wieder, sich bequemer hinzulegen, einen Weg zu finden, sich wachzuhalten. Sie zählte die Sekunden. Sie versuchte, zu ertasten, wie viele Maschen die Decken hatten. Sie spähte durch die Lücke zwischen den Fässern in der Hoffnung, ein bekanntes Gesicht zu entdecken. Nichts.
Kiara seufzte. Vielleicht hätte sie sich doch noch mehr Zeit lassen können. Darüber, dass sie eine ganze Weile nichts zu tun haben könnte, wenn sie hier herumsaß, hatte sie nicht nachgedacht.
Als hätte das Schicksal darauf gewartet, dass sie an seinen Fähigkeiten zweifelte, ging ein Ruck durch den Wagen. Kiara hörte ein Schnauben, das Schnalzen eines Lederriemens in der Luft und laute Rufe. Dann setzte sich das Gefährt in Bewegung und holperte über das Kopfsteinpflaster los.
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Tänzerin der Schatten
FantasyEtwas bewegte sich in der Dunkelheit. Sie holte zitternd Atem. Ihr ganzes Leben lang hatte Kiara gesehen, wie Leute die Nacht und ihre Schecken fürchteten. Sie musste zugeben, für sie war die Nacht nichts gewesen, das ihr Angst machte. Im Gegenteil...