Sanfte Wellen schlugen schlackernd gegen den Rumpf, während wir in einer stillen Bucht lagen. Die Sonne brannte auf meinem Rücken, während ich weiter in dem Buch las, dass ich gestern am Strand gelesen hatte. Silan lag neben mir auf der „Plattform" und sonnte sich. Er trug war eine Sonnenbrille und lag auf dem Rücken, während ich auf dem Bauch lag, doch er musste nicht glauben, dass ich seinen Blick nicht auf mir spürte. Noch immer verstand ich nicht, was das gestern Abend gewesen war, doch ich traute mich auch nicht zu fragen. Es war seine Sache was er mit anderen Mädchen machte. Es war seine Sache, ob er mit ihr zum Essen gehen wollte. Doch wenn ich ehrlich zu mir selbst war, hatte der Gedanke wehgetan und Wut war in mir aufgekocht. Einfach so.
Gepaart mit Eifersucht. Kein gutes Zeichen und sehr sehr unbrauchbar. Es war nicht gut eifersüchtig zu sein. Und doch war ich es gewesen. Durch ihn. Seufzend richtete ich mein Kopftuch zurecht und blätterte die Seite um. Es war verdammt heiß und die Sonne brannte auf meinem Rücken, doch das war mir egal dank der Sonnencreme darauf, die diesmal mein Vater mir aufgetragen hatte, bevor Silan überhaupt danach hatte schnappen können. Er stellte ihn weiterhin auf die Probe. Es war ein Wunder, dass er ihn neben mir liegen ließ. Dann raschelte Silans Handtuch und kurz darauf lag er auf dem Bauch und legte sein Kinn auf seine Unterarme. Er spitze auf meine Seite. »Ist das Buch süß?«, hakte er nach, ich nickte und sah zu ihm. Er grinste. »Ist der Typ auch schwer in Ordnung?«
Wieder nickte ich. »Ja, warum?« Er grinste. »Nur so.« Mit dieser Antwort überraschte er mich, weiter sagte ich aber nichts dazu, sondern las weiter, während er mich dabei beobachtete. Was daran so toll war, wusste ich nicht. Schließlich las ich nur ein Buch. »Wird sie auch schnell eifersüchtig, obwohl er ihr schon klar gemacht hat, dass er sich nur für sie interessiert?«, fragte er dann und dann verstand ich, wo das hinführen sollte. Innerlich hatte ich gehofft, dass er es nicht bemerkt hatte, doch da hatte ich wohl falsch gelegen. Natürlich hatte er es bemerkt. Razuls Reaktion hatte er ja auch gesehen und er hatte wohl eins und eins zusammengezählt. Einfach so. Unsicher sah ich zu ihm und im ersten Moment wollte ich etwas sagen, doch dann bezog ich mich lieber auf das Buch.
»Das geht ja nicht wirklich, weil sie nicht weiß, wer er ist. Also noch nicht. Ich bin ja erst auf Seite 110.« Eine Antwort auf seine Frage, die eigentlich auf gestern bezogen war. Ich antwortete falsch. Er legte den Kopf schief und hob eine Augenbraue. »Darf ich wissen, warum du dich gestern so verhalten hast?«, fragte er direkt heraus, ohne noch einmal den anderen Weg einzuschlagen über das Buch zu gehen. Seine Direktheit störte mich im ersten Moment, da ich direkte Menschen nicht gewohnt war. Jedenfalls nicht wirklich. Deswegen holte ich einmal tief Luft. »Ich weiß es nicht. Ich bin eigentlich nicht so. Ich möchte nicht so sein aber... es ist einfach passiert. Ich weiß nicht warum.« Er nahm seine Sonnenbrille ab und mir stockte der Atem, als ich in seine Augen sehen konnte.»Weißt du es nicht oder sagst du es nicht?« Seine Frage warf mich aus der Bahn und zum ersten Mal fühlte ich mich von ihm in eine Ecke gedrängt. Mein Herz schlug schneller, Schweiß bildete sich auf meiner Stirn und zum ersten Mal hatte ich etwas Angst ihm zu antworten, da ich nicht für diese Antwort bereit war. Noch nicht. Schwer schluckte ich gegen den Kloß in meinem Hals an, doch da gelang mir nicht wirklich. Überhaupt nicht, um ehrlich zu sein. Ich blinzelte. »Silan...« Meine Stimme war heiser, während ich nach den richtigen Worten suchte, sie aber nicht fand. Das hier überforderte mich, da ein Teil in mir noch immer erwartete, dass das alles nur ein Spiel für ihn war. Auf der anderen Seite hatte er gestern gezeigt, dass es ihm ernst war. Doch das verstand ich nicht. Sie war nett gewesen. Hübsch. Dünner als ich. Freundlich.
Alles, was ein Junge haben wollte. Und doch war er mit mir hier. Vielleicht... ja vielleicht wollte er mich ja nur aus Mitleid zum Lächeln bringen und sobald er das getan hatte, würde er mich fallen lassen. »Mira, ist schon gut. Du musst nicht antworten nur ich will das du weißt, dass ich es ernst meine. Sie alle können mich nach meiner Nummer oder nach meiner Zeit fragen, doch ich werde sagen, dass ich kein Interesse habe, da mein Interesse bereits zu 100% dir gilt.«
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Adriatische Meeresbrise - Herzrasen in Kroatien
RomansaNach einem schweren Schuljahr ist alles was Mira braucht die Insel ihres Herzens. Eine von vielen Inseln in Kroatien, die wie ihr Zuhause ist. Doch in diesem Jahr bleibt ihr Lächeln fern, als sie die Insel betritt. Ihre Eltern kennen keinen Rat mehr...