ERREN
Zu Beginn unseres eher unfreiwilligen Aufeinanderhockens, hatte ich um ehrlich zu sein damit gerechnet, dass Luis sich vollkommen abkapseln würde. Ich hatte nicht einmal mehr damit gerechnet, dass er mir überhaupt irgendeine meiner Fragen beantworten würde! Zu meiner Überraschung hatte er mir allerdings doch ein paar Antworten gegeben, meine Frage über die Gefängnisstrafe des Mannes schien sowohl Luis, als auch seinen Wolf ziemlich verärgert zu habe. Die Beiden schienen vehement nicht darüber reden zu wollen...das verleitete mich irgendwie dazu ein mulmiges Gefühl zu haben. Irgendetwas sagte mir, dass dieser Clark unserem Mate sehr wehgetan hatte. Ob die Narbe auf Luis's Rücken wohl von Clark stammt? Hat er ihm das angetan? überlegte mein innerer Wolf laut, was für mich auch irgendwie logisch klang. Sofort merkte ich, wie diese unbändige Wut aus der Duschen wieder langsam in mir aufbrodelte. Wenn er Luis tatsächlich so schwer verletzt hatte, dann würde ich diesen Clark bei unserer nächsten Begegnung eigenhändig umbringen! Erst ein putziges Niesen neben mir holte mich wieder aus meiner Wut heraus, es war so, als wäre meine Wut vollkommen weggeblasen. Amüsiert richtete ich meinen Blick wieder auf Luis, der noch immer neben mir in der Badewanne saß. Eindeutig kam das Niesen von ihm! "Hör auf so blöd zu glotzen, alter Mann." schnaubte Luis genervt, aber kaum hörbar. "Tut mir wirklich leid, aber dein Niesen ist nun mal das Niedlichste was ich je gehört habe." lachte ich, woraufhin Luis nur ein genervtes Schnauben von sich gab.Unauffällig rutschte ich ein kleines Stück dichter an Luis heran, ehe ich langsam meinen Arm hinter ihm auf den Rand der Badewanne ablegte. Innerhalb von Sekunden hörte ich wie sich der Herzschlag meines Mates deutlich steigerte. Luis schien richtiges Herzrasen zu haben, woraufhin mein Wolf sich wieder in den Vordergrund drängte. Wir schlangen unsere Arme um Luis's Mitte und ließen uns dann richtig herum in die Badewanne hinein rutschen, Luis zogen wir dabei direkt auf uns. Vollkommen verkrampft landete der Alpha etwas unbeholfen auf unserer Brust und sofort fing er an sich gegen uns zu wehren. Aber weder mein Wolf, noch ich wollten Luis einfach wieder loslassen, weshalb sein Widerstand mit einem verzweifelten Ächzen abebbte, als er erkannte, dass er sich aus meinem Griff nicht befreien konnte. "Es ist alles in Ordnung...dir kann überhaupt nichts passieren." sagte ich beruhigend und versuchte meinen Mate etwas zu beruhigen, doch es funktionierte nicht. Leider musste ich feststellen, dass Luis sich sogar so unwohl fühlte, dass seine Wölfin in seinen Augen erschien. Anscheinend hatte er genug Angst, dass auch sie sich ein Bild von der Situation machen wollte. Da dieses grelle weiß jedoch nicht mehr aus den Augen unseres kleinen Mates verschwinden wollte, schien Luis's Wölfin die Situation überhaupt nicht zu gefallen. Auch Luis's Körper schien deutlich klar zu machen, dass ihm diese Situation überhaupt nicht geheuer war. Er zitterte am ganzen Körper und selbst seine Atmung war ziemlich hektisch, schon beinahe panisch.
Enttäuscht über die nicht wirklich positive Reaktion meines Mates hob ich den ziemlich verstörten Alpha auf meinen Schoß, wobei Luis und seine Wölfin ein panisches und vermutlich eher unabsichtliches Winseln von sich gaben. Er hatte sogar seine Augen zusammen gekniffen, was uns seine Angst noch mehr verdeutlichte. Sein Herz schlug beinahe so schnell, dass ich Angst hatte, es würde bald einfach aussetzen. Abgesehen davon war er in meinen Armen vollkommen verkrampft und schien sich dort überhaupt nicht wohl zu fühlen. Eigentlich müsste er sich bei mir sicher und geborgen fühlen, da ich sein Mate war...normalerweise müsste ich sogar nur neben ihm stehen und sofort müsste es ihm besser gehen. Luis sollte eigentlich ein warmes Gefühl von Sicherheit und Zufriedenheit in seinem Inneren langsam aber sicher aufsteigen fühlen so, wie es damals bei meiner Mate und mir war. Ich spürte diese Wärme in Luis's Gegenwart, allerdings hatte ich auch das Gefühl ich könnte ihn zerbrechen, wenn ich einen Fehler machte. Luis schien im Gegensatz zu mir allerdings nur Unbehagen und Angst zu verspüren. Nachdem ich erkannte, dass Luis sich nicht mehr in meinen Armen beruhigen konnte, gab ich meinen Mate frei und sofort krabbelte Luis von mir herunter, direkt auf die andere Seite der Wanne. Dort kauerte er sich zusammen und so, wie es aussah schien er sich erst einmal beruhigen zu müssen. Warnend funkelte seine Wölfin mich aus Weiß glühenden Augen heraus an und gerade, als ich mich entschuldigen wollte, vernahm ich das Klicken der Badezimmertüre. Wenig später wurde diese von meinem Sohn geöffnet, welcher sich danach grinsend in dem Türrahmen lehnte. "Na?" witzelte er und grinste frech doch, als er Luis und mich genauer musterte, verging ihm das Grinsen. Sein eben noch amüsierter Gesichtsausdruck wich einem eher besorgten Ausdruck.
DU LIEST GERADE
Frozen Heart
FanfictionIn dieser Fortsetzung von meinem vorherigen Werk "Heart on Fire" geht es um die nächste Generation unserer Lieblingsfiguren und die alten Feinde, die sich einen Weg suchen das Leben der Familie zu zerstören. Der Junge Ace hat mit seiner Besonderhei...