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ERREN
Je länger Derek und Luis unterwegs waren, desto unruhiger wurde ich. Ein unglaublich drückendes Gefühl hatte sich in meiner Magengegend aufgebaut und es wollte auch einfach nicht mehr verschwinden, selbst meine gesamten Gedanken kreisten nur noch um Luis und die Tatsache, dass er nicht hier war. Je länger die Beiden weg blieben, desto schlechter wurde auch das Gefühl in meiner Magengegend! Selbst als ich nach mehreren Stunden wieder meinen Sohn und Luis in der Nähe spüren konnte, verbesserte sich mein Gefühl nicht. Im Gegenteil! Sobald ich die Haustüre unten im Erdgeschoss aufgeben hörte, verschlimmerte sich dieses drückende Gefühl schlagartig! Mein Sohn schrie schon beinahe panisch nach mir und sofort wusste ich, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Ich kannte ihn schon sein ganzes Leben lang und wusste genau, wenn er Angst hatte. Beunruhigt über den Tonfall meines Sohnes stürmte ich hektisch aus meinem Schlafzimmer und eilte die Treppen hinunter. Ohne es verhindern zu können, übernahm mein innerer Wolf die Kontrolle und wir stürmten direkt aus dem Haus, als wir unten ankamen. Draußen entdeckte ich direkt meinen Mate, der ziemlich übel zugerichtet an dem Wagen meines Sohnes lehnte. Wütend knurrend lief ich auf meinen Mate zu und hielt erst bei ihm an, als Star sich in Luis's Augen bemerkbar machte. Nachdem Luis mich dann etwas dichter an sich heran gelassen hatte, bemerkte auch ich schnell, dass er ziemlich stark zitterte. Er sah so aus, als würde er jede Sekunde einfach zusammenklappen. Als mein Wolf das bemerkte, hatten wir uns endgültig nicht mehr unter Kontrolle und hoben Luis einfach hoch, indem wir unsere Arme unter seinem Hintern verschränkten. Star gab ein verängstigtes Winseln von sich, als die Beiden ihre Beine um meine Hüfte schlangen und sich mit ihren Armen an meinem Hals fest klammerten. Das Winseln seines Wolfes ging uns durch Mark und Bein, selbst Derek im Hintergrund schien es gehört zu haben und zuckte leicht zusammen. Zu meiner eigenen Überraschung ließen sowohl Luis, als auch Star mich einfach machen und verharrten einfach auf meinem Arm. Trotzdem war deutlich zu spüren, dass den Beiden das gar nicht geheuer war.

Mit meinem Mate auf dem Arm lief ich einfach wieder in Richtung des Hauses und direkt an meinem Sohn vorbei, der noch immer mit einem besorgten Blick auf der Veranda stand. Ich trug meinen Mate direkt in die Küche und setzte ihn nur Sekunden später auch schon auf der Arbeitsplatte der Küchenzeile ab. Sofort entspannte Luis sich wieder etwas, als ich ihn frei gab und erstmal ein sauberes Küchentuch aus einem der Schränke herausholte. Da ich meinen Mate direkt neben der Spüle abgesetzt hatte konnte ich das Tuch auch schnell nass machen und fing dann sofort danach an seine Verletzungen zu reinigen, denn an einigen Stellen konnte man deutlich Sand und etwas Erde erkennen. Während ich also Luis's Verletzungen säuberte und mir dabei größte Mühe gab ihm nicht noch weiter weh zu tun, bekam ich mit wie mein Sohn im Hintergrund die Einkäufe aus dem Wagen holte und zu uns in die Küche brachte. Als alle Taschen ordentlich auf der anderen Seite der Küchenzeile standen, kam er zu uns herüber gelaufen und lehnte sich seufzend gegen die Kücheninsel. Natürlich fiel mir sofort der nachdenkliche Blick meines Sohnes auf, er war noch nie gut darin gewesen Dinge zu verstecken. Luis versuchte auch nicht gerade unauffällig den Blicken meines Sohnes auszuweichen. Was wohl zwischen den Beiden geschehen war? Hatte etwas mit Luis's Verletzungen zu tun? Sobald ich mich dann allerdings zu meinem Sohn herumdrehte, um den offensichtlichen rosa Elefanten im Raum anzusprechen, erschrak ich leicht. Sowohl sein Shirt, als auch der Großteil seiner Hose war voller Blut! Entgeistert starrte ich dann auch noch auf das am unteren Teil vollkommen zerschnittene Shirt meines Sohnes, doch er schien nicht in diesem Moment zu bluten. „Was zur Hölle ist passiert?!" wollte ich entgeistert wissen und sah zwischen meinem Mate und meinem Sohn hin und her. Da Luis offensichtlich nicht in der Lage war etwas zu sagen, meldete sich mein Sohn schließlich zu Wort. „Auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt hat uns jemand aufgelauert, der irre Kerl hat mir ein Messer in den Bauch gerammt und wollte dadurch an Luis ran kommen. Wie du siehst hat das ja auch irgendwie funktioniert." fing mein Sohn an zu erklären und meine Augen wurden immer größer. „Keine Sorge, Luis hat sich schon um meine Verletzung gekümmert." versuchte Derek mich dann zu beruhigen, wobei er vorsichtig den unteren Teil seines Shirts hoch schob. Darunter kam eine feine, beinahe kaum erkennbare, aber dennoch etwas längere Narbe zum Vorschein. Wenn er mich nicht darauf hin gewiesen hätte, dann wäre sie mir vielleicht nie aufgefallen.

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