Kapitel 49

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Heute war der 23. Dezember und gerade gammelte ich auf Leni's Bett während ich auf sie wartete. Während Feli mit ihr beim Arzt war wegen ihren Rippen, liess mich ihre Mum in ihrem Zimmer warten. Heute Abend würde ich zu meiner Mum fahren, da ja morgen bekanntlicherweise Weihnachten war. Wir würden morgen dann zu Shay in die Klinik fahren und den Tag mit ihr verbringen und Abends dann zu viert bei meinen Grosseltern feiern. Wir hatten alles versucht um Shayenne für das Weihnachtsfest nach Hause zu holen, aber wir hatten die Erlaubnis nicht gekriegt. Es brach mir jetzt schon fast das Herz, wenn ich dran dachte, dass wir meine Schwester zurück lassen mussten. Aber vielleicht würd ich es doch noch hinkriegen, dass wir sie nach Hause nehmen durften. Aber erst Mal war Leni nun dran und ich wollte die Zeit noch mit ihr geniessen. Wir würden uns wahrscheinlich erst nach Silvester wiedersehen. Denn eigentlich war der Plan, mit meinen Jungs etwas in die Berge zu fahren und noch mal bisschen snowboarden und dann ins neue Jahr zu rutschen. Aber irgendwie, möchte ich immer mehr bei Leni sein und mit ihr gemeinsam ins neue Jahr hüpfen. Vielleicht würde ich ja Feli dazukriegen, mit den Mädels mit zukommen, dann wäre die Chance da, dass auch Leni mit kommen dürfte. Aber ihre Rippen waren immer noch nicht gut und da sah ich eher schwarz, dass ihre Mum sie mit fahren lassen würde.

Ich sah etwas Fern, als ich hörte wie Leni nach Hause kam. Sie redete unten mit ihrer Mama und kam dann langsam die Stufen hoch. Noch immer musste sie etwas aufpassen und musste immer wieder selbst daran denken, richtig zu atmen. Durch die Schmerzen, die sie immer noch hatte, atmete sie zu oft falsch und musste deshalb auch zu einer Atemtherapie. „Winni? Du bist schon da?" sah sie mich dann überrascht an, als sie mich auf ihrem Bett liegen sah. „Überraschung." grinste ich und wollte mich aufrichten, als Leni aber bereits bei mir war und sich vorsichtig an mich kuschelte. „Ich dachte du kommst erst später." murmelte sie während sie sich an mich schmuste und ich einen Arm um sie legte. „Hi." sagte sie dann leise und sah mich an. „Hey." lächelte ich ebenso und hauchte ihr dann einen sanften Kuss auf die Lippen. „Gibt's was Neues?" fragte ich sie und sah sie neugierig an. „Nöö." nuschelte Leni und als ich ihren Blick suchte wich sie mir aus. „Bist du sicher?" fragte ich und Leni nickte leicht. „Ich glaub dir nicht." sah ich sie an. „Ich will nichts sagen, weil du danach wahrscheinlich schlechte Laune hast." sagte sie und sah mich an. Na jetzt wollte ich es erst recht wissen. „Raus mit der Sprache." sagte ich und richtete mich auf. Leni lag im Bett und ich sass da. Beide sahen wir uns an und Leni seufzte leise. „Ich muss nächsten Monat vor Gericht." sagte sie und ich nickte. „Und wieso sollte ich nun schlechte Laune kriegen? Ich freu mich wenn dieser Scheisskerl seine Strafe erhält!" antwortete ich ihr.

„Er wird wahrscheinlich nur eine Geldstrafe erhalten. Mehr nicht." murmelte Leni. „Was?!" sagte ich und starrte sie an. Ich stand vom Bett auf und drehte mich zu ihr. „Das ist ein Scherz oder?" fragte ich sie, doch sie schüttelte den Kopf. „Du musstest ins Krankenhaus und hast mehrere gebrochene Rippen!!" sagte ich sauer und starrte Leni an. „Was sollen wir denn tun Wincent?!" sagte Leni nun aufgebracht und stand auf. „Einen Anwalt einschalten?!" sagte ich und starrte meine Freundin an. „Nicht jeder kann sich einen Anwalt leisten!!!" sagte sie laut und starrte mich an. Ich sah ihr an, dass sie sichtlich Mühe hatte zu atmen und bemühte mich, Leni zu beruhigen. „Dann bezahl ich die Kosten." sagte ich und versuchte ruhig zu klingen. „Nein das geht nicht, das können wir nicht annehmen." murmelte dann Leni. „Doch könnt ihr! Schatz, der darf nicht nur mit einer Geldstrafe davon kommen. Ich werde meinen Anwalt einschalten, der soll sich diesen Fall mal ansehen." sagte ich dann und Leni nickte nur leicht. „Lass uns jetzt einfach kuscheln. Ich will mich nicht mit dir streiten." sagte ich und ging zurück zum Bett und streckte meine Hand nach Leni aus. Vorsichtig und langsam, legte sie sich zu mir und kuschelte sich wieder an. Ich strich ihr durch die Haare und wir unterhielten uns über alles und doch nichts. Irgendwann kamen wir auf ihre Abiprüfungen zu sprechen. Sie sagte mir, dass sie ihre Prüfungen Mitte/Ende April haben würde.

„Das heisst ab Januar stürzt du dich ins Lernen und wir sehen und nicht mehr?" schmunzelte ich und Leni zuckte leicht mit den Schultern. „Ich werd sicher anfangen, aber ich denke nicht, dass wir uns gar nicht mehr sehen werden." sagte sie und sah mich an. „Ich werd eh auch öfters nicht zu Hause sein. Wir proben für die Frühjahrs tour und da werd ich auch ab und an keine Zeit haben. Also kannst du dich voll und ganz auf dein Abi vorbereiten." sagte ich und richtete mich etwas auf, so dass Leni nun auf dem Rücken lag und zu mir hoch sah. „Ich kann dich vielleicht mal auf Tour besuchen kommen." sagte Leni und ich lächelte leicht. „Gerne. Schauen wir mal wenns passt." nickte ich und beugte mich dann über sie und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Du?" machte Leni dann zwischen einem unserer Küsse. „Hm?" nuschelte ich und küsste sie weiter, während ich mit den Fingerspitzen sanft über die Haut ihres Bauchs strich. „Chiara hatte am Wochenende ihr erstes Mal." sagte sie dann und da löste ich mich von ihr und sah sie an. „Okei..." sagte ich. „Und nun soll ich ihr ne Glückwunschkarte schicken oder wie?" schmunzelte ich und da schob mich Leni weg und stand auf. „Du bist doof.." murmelte sie und rollte die Augen. Ich setzte mich auf und sah zu ihr. „Ja was soll ich denn mit dieser Info." grinste ich und Leni schloss ihre Tür. Sie kam wieder zum Bett und ich musterte sie. Ihre Wangen hatten eine leichte röte angenommen und ich schmunzelte, da ihr dieses Thema irgendwie noch immer peinlich war, wenn wir drüber redeten. „Wann machen wir es endlich?" fragte sie mich dann. Ich musste mir echt ein lachen verkneifen, sie haute den Satz einfach so raus. Es war ihr echt unangenehm und sie fand es richtig doof, dass ich hier sass und vor mich hin grinste. „Mann Wincent hör auf so doof zu grinsen!!" sagte sie und wollte sich wegdrehen. Ich griff nach ihrer Hand und zog sie zu mir. Sie liess sich auf meinen Schoss sinken und sah mich an. „Wir werden ES, schon noch machen." schmunzelte ich. „Aber erst wirst du wieder richtig gesund und dann lassen wir es einfach auf uns zu kommen. Okei?" sagte ich und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. „Ja okei." brummte sie leise. „Du bist schon ein kleiner Brummbär." lachte ich und Leni streckte mir nur die Zunge raus. Wieder lachte ich und zog sie zu mir und verwickelte sie in einen zärtlichen Kuss, den Leni sofort tiefer werden liess.

Ich liebte es mit Leni so dazusitzen, während wir uns küssten und ich sie so dicht bei mir spürte. Sie schlang ihre Arme um meinen Nacken und drückte ihren Körper gegen meinen. „Ich will nicht, dass wir uns erst nächstes Jahr wieder sehen." sagte sie leise und legte ihren Kopf auf meine Schulter und vergrub ihr Gesicht an meinem Hals. Sanft strich ich ihr über den Rücken und hielt sie fest. „Ja ich finds auch doof, aber ich kann da jetzt nicht einfach absagen. Und eigentlich freu ich mich aufs Snowboarden." sagte ich und legte meinen Kopf an ihren. Leni sagte nichts mehr, sie küsste sanft meinen Hals und begann leicht dran zu saugen. Ich drehte meinen Kopf etwas weg und streckte ihr meinen Hals mehr entgegen und liess sie machen. Ich liebte solche Liebkosungen, auch wenn es hiess, dass ich ihren Stempel tragen würde. Aber gerade machte ich mir dadrüber keine Gedanken. Es standen keine Konzerte oder TV Auftritte an, wo ich sowas verstecken musste. Ich schob meine Hände etwas unter ihr Shirt und strich über ihre Haut. „Was hat eigentlich der Arzt gesagt?" fragte ich dann leise, als ich merkte, dass sie fertig war. „Nicht viel." nuschelte sie und ich schob sie etwas von mir weg. „Und die Therapie? Wie liefs da?" hakte ich nach. „Ganz gut." antwortete sie mir. Ich musterte Leni. „Geht das auch etwas ausführlicher?" fragte ich. „Er hat mich halt untersucht und er meinte es ist auf einem guten Weg der Besserung. Aber ich muss halt noch etwas vorsichtig sein." antwortete sie dann und ich sah sie immer noch an und wartete auf die Erzählung von der Therapie. „Das wars..." sagte sie dann. „Und die Therapie?!" hakte ich dann halt nochmal nach. „Sie meinte, ich atme noch nicht ganz richtig. Noch bisschen zu flach. Aber wenn ich durchatmen will tuts einfach weh." nuschelte Leni. „Das wird schon." lächelte ich sie an und strich ihr über die Wange.

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