Kapitel 73

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Ein paar Tage später liess ich mich müde ins Bett fallen, nach einem weiteren gelungenen Konzert. Heute musste alles etwas schneller gehen und ich durfte nicht mal zu meinen Fans raus. Wir mussten direkt weiter, also hüpfte ich nur kurz unter die Dusche und ging danach sofort in den Bus. Abendessen gabs dann vorhin unten und mittlerweile waren wir bereits auf dem Weg in die nächste Stadt. Ich lag auf meinem Bett und griff nach meinem Handy und schrieb Leni.

W: Gute Nacht mein Schatz! Ich liebe dich❤️

Da ich dachte, dass Leni eh schon längst schlafen würde, da sie morgen ihre letzte Abiprüfung hatte, legte ich mein Handy wieder weg und schaltete meinen Fernseher an und durchsuchte Netflix. Verwundert sah ich auf mein Handy als es klingelte und ein Facetimeanruf von Leni einging. Sofort griff ich nach meinem Handy und nahm ihn lächelnd an. Doch mein Lächeln verflog relativ schnell, als ich eine völlig verheulte Leni vor mir sah. Sie sah komplett fertig aus und schluchzte nur. „Leni was ist passiert?" fragte ich sofort. „Ich kann nicht mehr...." schluchzte sie und liess ihren Kopf auf ihre Arme sinken. Sie hatte ihr Handy hingestellt und lag nun auf dem Bauch, mit ihrem Kopf auf den Armen. „Ich hab eh das ganze Abi verkackt!" hörte ich sie. Ich konnte sie kaum ansehen oder ihr zuhören. Mir tat es echt weh sie so fertig zu sehen.

Sie hatte sich die ganzen Wochen so unter Druck gesetzt. Und dieser fiel nun langsam von ihr ab. Ich wusste, dass sie super auf die Prüfungen vorbereitet war. Sie konnte fast alles auswendig, dennoch hatte sie das Gefühl zu wenig gelernt zu haben. Sie dachte nur daran, dass sie komplett verkackt haben könnte. Ich war echt froh, wenn sie danach durch war und entspannen konnte. „Leni du weisst genau wie ich, dass du dein Abi nicht verkackt hast. Du hast so viel gelernt, du warst perfekt drauf vorbereitet. Und ich weiss, dass du keine halben Sachen machst was die Schule angeht." sagte ich und versuchte sie aufzubauen. Ja Leni war echt ehrgeizig was die Schule anging. Deshalb war ich mir auch wirklich sicher, dass sie das Abi ganz sicher nicht verkackt hatte. „Und die Prüfung morgen schaffst du auch mit Links! Leni ich glaub an dich und ich weiss, dass du das schaffst." lächelte ich sie an. Sie schniefte laut und putzte sich dann die Nase. „Du fehlst mir." nuschelte sie dann und wischte sich die Tränen weg. „Du mir auch, Süsse. Aber nur noch zwei Mal schlafen und dann können wir uns wieder in die Arme schliessen, wenn du her kommst." sagte ich und lächelte sie an. „Das ist aber noch voll lange." murmelte Leni. „Ach was. Die beiden Tage vergehen schnell und dann bist du drei Tage bei mir." lächelte ich sie an. Leni würde von Freitag bis Sonntag mit auf Tour sein. Ich freute mich riesig drauf. Und eine Woche später würde ja dann auch schon Tourabschluss sein, wo sie eh mit den Mädels dabei sein wird, da ich Feli ja auch Tickets zum Geburtstag geschenkt hatte.

„Versuch jetzt zu schlafen. Ruf mich morgen an, wenn du die letzte Prüfung geschrieben hast." sagte ich zu meiner Freundin, welche dann nickte. „Ja okei." nuschelte sie. „Ich liebe dich und drück dir morgen die Daumen. Du schaffst das." lächelte ich sie an. Nach dem wir uns verabschiedet hatten, legte ich mein Handy wieder weg und sah mir eine Serie auf Netflix an.

~2 Tage später~

Schon als im am Morgen aufgestanden war, hatte ich blendende Laune. Ich wurde schon von meinen Kollegen komisch angeschaut, da ich morgens eigentlich eher bisschen ruhiger war. Aber nicht heute, heute würde Leni her kommen. Gerade sass sie noch im Zug, würde aber demnächst am Bahnhof ankommen. Laut Amelie durfte ich sie nicht am Bahnhof abholen, zu gross war die Gefahr, dass da Fans sein konnten und mich dann so belagerten, dass ich nie wieder zurückkommen würde. Ich konnte halt einfach nicht nein sagen und dann dauerte es halt immer mal etwas länger bis ich mich von meinen Fans lösen konnte. Leni würde in einem Taxi her kommen. Aber bis dahin musste ich mich noch etwas ablenken. Und das tat ich dann auch. Ich zog mir meine Sportklamotten an und begann mit meinem Sportprogramm. Dass es heute nicht anderthalb Stunden sein werden, war mir herzlich egal. Aber ich musste nun etwas tun um die Zeit rumzukriegen.

L: Bin am Bahnhof angekommen. Suche mir jetzt ein Taxi und komm zu dir.🥰

Erhielt ich die Nachricht meiner Freundin. Sofort brach ich meine Übung ab, holte meine frischen Klamotten und das Handtuch und rannte in den Backstage und stellte mich da unter die Dusche. Ich brachte die Dusche in Höchstgeschwindigkeit hinter mich und kam 15 Minuten später aus dem Backstage und ging zum Bus. Ich checkte mein Handy und sah, dass mir Leni vor 10 Minuten geschrieben hatte, dass sie nun im Taxi sass. „Was ist denn mit dir los?!" fragte mich Flo, als ich durch den ganzen Tourbus wuselte. „Leni ist gleich da." grinste ich und er nickte nur. Wie immer. Flo, kein Mann der grossen Worte.

L: Bin da

Erhielt ich die Nachricht und stürmte aus dem Bus und direkt in Amelies Arme. „Wohin willst du?!" fragte sie mich. „Leni holen." sagte ich und wollte weiter, doch Amelie hielt mich fest. „Ich mach das. Geh zurück in den Bus." wies mich Amelie an. Ich wollte gerade etwas sagen, als mich Amelie nur mit verschränkten Armen vor der Brust ansah. Ich klappte meinen Mund wieder zu und ging zurück in den Bus.

Ich war dann doch zu ungeduldig und sass nun in der offenen Tür des Nightliners, der direkt neben der Location stand und sah mir ein paar Beiträge bei Instagram durch. Plötzlich hörte ich Lenis Stimme die sich mit Amelie unterhielt. Ich hob meinen Kopf und sah dann wie meine Freundin auf mich zu kam. Ich stand auf und wollte auf die beiden zu, um meine Freundin nach langen zweieinhalb Wochen wieder in die Arme zu schliessen. Doch Amelie warf mir einen Blick zu, der mich Innehalten liess. „Geh rein!" wies mich Amelie an und ohne zu protestieren tat ich das was sie mir sagte. Ich ging in den Bus und als ich auf der anderen Seite aus dem Fenster sah, sah ich wie Manu von Fans total belagert wurde. Dacht ich mir doch, dass Fans hier waren, diesen Blick von Amelie kannte ich und es bedeutete immer das Gleiche. ‚Achtung! Fans!'

Nur ein Bruchteil einer Minute verging als ich hörte wie die beiden Mädels in den Bus kamen und Amelie die Tür schloss. Das war mein Zeichen und ich konnte auch nicht mehr warten. Ich ging zu den beiden und sah ihn ein strahlendes Gesicht meiner Freundin, als sie mich sah. „Wincent!" strahlte sie und ich begann zu lächeln. Ich sagte nichts, sondern zog sie direkt in meine Arme und verwickelte sie in einen langen und zärtlichen Kuss. „Endlich..." murmelte ich dann leise, als ich meine Nase in ihren Haaren vergrub und sie sich an meinen Körper schmiegte.

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