Kapitel 39

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Als wir letzte Nacht ins Hotel kamen, war ich nicht mehr ganz so nüchtern. Okei ich war richtig betrunken. Ich versuchte so leise wie möglich ins Zimmer zu gehen, doch leider klappte das nicht so ganz wie ich wollte und stiess überall wo ich nur konnte dagegen. Aber anscheinend hatte Leni einen tiefen Schlaf, denn sie beschwerte sich nicht. Als ich endlich beim Bett ankam, schaltete ich die Lampe ein und erst da bemerkte ich, dass das Bett leer war. Wo war Leni? Ich sah mich im Zimmer um und konnte auch ihren Koffer nicht finden. Ich kramte nach meinem Handy und setze mich auf mein Bett. Mit einem offenen und einem geschlossenen Auge versuchte ich mich auf die Tastatur zu konzentrieren und schrieb Leni eine Nachricht


W: so bist du?
W: so
W: wo

Alter ich war zu betrunken, ich kriegte nicht mal mehr den einfachsten Satz gebacken. Ich legte mein Handy weg und schleppte mich ins Bad wo ich mir die Zähne putzte. Dann zog ich mich auf dem Weg ins Bett aus und liess mich nur noch ins Bett fallen und schlief sofort ein.

Am anderen Morgen wachte ich mit einem leichten Kater auf. Ich streckte mich und quälte mich aus dem Bett. Ich wollte nur noch unter die Dusche und mich wieder mehr wie ein Mensch fühlen. Als ich angezogen war, warf ich einen Blick auf mein Handy und ich sah die Nachricht von Leni, die sie mir heute Morgen geschickt hatte. Sie schlief bei Feli letzte Nacht. Ich konnte mir schon denken wie ihre Laune heute Morgen sein würde und seufzte leise. Ich machte mich auf den Weg in den Frühstücksraum und sah dann meine Freunde, die bereits da sassen und Frühstückten. „Na Rausch ausgeschlafen?" schmunzelte Marco und ich kratze mich nur leicht grinsend am Kopf. „Naja." sagte ich und holte mir einen Kaffee und etwas zu Essen. Ich setzte mich an den Tisch von Leni und direkt neben sie. „Morgen." begrüsste ich die Mädels und sah dann zu Leni. „Hey." lächelte ich sie an. „Hi." sagte sie und stand auf. „Wohin gehst du?" fragte ich sie. „Mich fertig machen!" sagte sie knapp. „Ey jetzt bleib doch hier!" sagte ich zu Leni und sah ihr nach. Bereits genervt wandte ich mich meinem Frühstück zu und trank meinen Kaffee. „Wenns dich beruhig, ich hab ihr bereits gesagt dass sie etwas überreagiert." sagte Feli zu mir. „Etwas?!" sah ich sie an. „Egal was ich tue oder mache. Wenn es deiner Schwester nicht in den Kram passt, dann ist sie sofort beleidigt und lässt es mich spüren." sagte ich wirklich genervt und ass mein Brötchen.

„Na? Da herrscht wohl dicke Luft bei dir und deiner kleinen Freundin." sagte Steffen und das machte mich nun auch sauer. Bevor ich auch nur meinen Mund öffnen konnte, kam Jens dazwischen. „Steffen, halt doch einfach mal deine Klappe." sagte dieser. Ich stand auf und verliess den Raum vor den Anderen wieder. So hatte ich mir das Wochenende nicht vorgestellt. Meine Freundin war sauer, weil ich mich gestern hab gehen lassen. Und mein angeblicher Kumpel, lässt keine Gelegenheit aus um sich irgendwie lustig drüber zu machen, dass Leni und ich nen grösseren Altersunterschied hatten. Als ich auf unserem Stockwerk aus dem Aufzug kam und zum Zimmer ging, lief mir Leni direkt in die Arme. „Kommst du bitte mal mit?" fragte ich sie und schweigend folgte sie mir. „Wieso bist du zu deiner Schwester rüber?" fragte ich Leni als wir im Zimmer standen. „Einfach!" sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Leni echt! Dein Verhalten nervt mich grad etwas." sagte ich. „Mein Verhalten?! Was ist mit dir? Wir hätten endlich mal ein Wochenende quasi für uns und du schiesst dich am ersten Abend so ab?! Wir hätten endlich mal ne Nacht für uns alleine gehabt." sagte sie genervt. Ah daher wehte also der Wind. „Ist das dein Ernst?" fragte ich sie auch leicht genervt. „Was?!" fragte sie. „Geht's dir nur darum, endlich eine Nacht alleine zu haben?!" sagte ich und sah sie an.

„Was ist daran so falsch?" fragte Leni. „Nichts. Aber was mich nervt, ist einfach die Tatsache, dass du so verkrampft darauf bist endlich Sex zu kriegen, dass mir die Lust darauf langsam vergeht! Immer und überall wo wir alleine sind, endet es damit, dass ich dich von mir wegschieb. Ich versuch mich echt an diese eine Regel deiner Mutter zu halten, aber du arbeitest dagegen wo du nur kannst!" sagte ich nun sauer. Leni starrte mich an. Ich konnte ihr ansehen wie ihr Blutdruck stieg. „Weisst du was?! Dann trenn dich doch von mir!" schrie sie mich an und ging zur Tür. Aber bevor sie gehen konnte, hielt ich sie am Arm fest. „Dreh doch nicht gleich durch!" sagte ich laut. Wir verrannten uns völlig in diesem Streit und ich wusste irgendwie gar nicht mehr recht, worum es denn nun wirklich ging. Obs drum ging, weil ich mich gestern abgeschossen hab, oder weil Leni immer versuchte Sex zu kriegen. Oder vielleicht stritten wir uns weil ich sie immer korbte? „Lass mich los. Ich will dich nicht sehen!" schubste sie mich und da liess ich sie los. „Dein Ernst?! Reagier nicht gleich so...." begann ich. „Kindisch?! Willst du das sagen?!" funkelte sie mich an. Wow und wieder war sie es, die mit ihrem Alter um die Ecke kam. „Nein das wollte ich nicht sagen! Aber vielleicht hast du recht! Wir streiten uns hier über dumme Sachen! Und das wird mir eindeutig zu blöd." sah ich sie an. „Vielleicht solltest du dann nach Hause. Dann musst du dich nicht mit solche blöden Sachen auseinandersetzen." zickte sie mich an. „Weisst du was?! Du hast wahrscheinlich recht!" sagte ich und liess sie los. „Was?" sagte sie fassungslos. Bisher hatte ich ihre Launen immer über mich ergehen lassen, aber heute wars einfach zu viel. „Ich fahr heim!" sagte ich und nahm meine Tasche und begann meine Sachen reinzustopfen. „Wincent..." begann Leni. „Nein!! Jetzt im ernst!! Ich geb mir verdammt Mühe, dass unsere Beziehung irgendwie funktioniert! Es ist nicht leicht für mich, dich von der Öffentlichkeit fern zu halten! Das mit Shayenne liegt mir auch auf dem Magen und dann kommen solche Streitereien zwischen uns noch dazu? Ich konnte bei dir immer entspannen. Leni wir sind gerade mal knapp zwei Monate zusammen und müssen uns so streiten?!" sagte ich und schloss den Reissverschluss meiner Tasche.

Ich ging zur Tür und nahm die Schlüsselkarte. „Ruf mich an, wenn ihr wieder zu Hause seid. Dann sollten wir mal wieder reden!" sagte ich und wartete bis sie aus dem Zimmer trat. Ich drückte ihr dennoch nen flüchtigen Kuss auf die Wange und ging. Ich checkte aus und lief direkt in die Arme meiner Freunde. „Wohin gehst du?!" fragte mich Marco. „Nach Hause! Ich hab keinen Bock mehr." sagte ich und liess alle stehen und verliess das Hotel. „Wincent warte!!" folgte mir Marco und kam neben mir zum stehen, als ich gerade den Kofferraum schloss. „Was ist passiert?" fragte mich Marco. „Leni ist passiert." sagte ich und Marco seufzte. Er wusste Bescheid, was ab und an abging. Wie sie zwischendurch reagierte und dass sie mit alles Kraft versuchte mich rumzukriegen zu Sex. Ich erzählte ihm was gerade war. Das es damit begann, dass ich mich gestern mit ihnen abgeschossen hab. Leni dadurch keine Nacht mit mir alleine gekriegt hatte und nun echt stinkig war. Ich erzählte ihm, dass es ausgeartet ist und wir danach wieder beim altbekannten Thema waren. „Marco, ich bin zwei Monate mit ihr zusammen. Dass kann doch nicht sein, dass wir schon so weit sind und uns streiten müssen wegen so ner Kacke." seufzte ich. „Es ist ein blöder Grund ja." nickte mein bester Kumpel. „Was denkst du, wie oft hätte ich sie am liebsten gev... mit ihr geschlafen, weil sie mich mal wieder komplett heiss gemacht hat? Ich will mich wenigstens an diese eine Regel halten." seufzte ich. „Ja das versteh ich. Ihr brecht also die Anderen?" schmunzelte mein Kumpel dann. „Naja wir dürften ja eigentlich nicht alleine bei mir sein, auch am Tag mittlerweile. Ich hab sie so oft abgeholt und anstelle ins Kino oder so sind wir direkt zu mir. Aber ihrer Mum haben wir erzählt wir sind irgendwo anders. Unter der Woche dürfte ich nicht bei ihr schlafen, ich hab aber schon ab und an so getan, als wär ich völlig fertig und bin bei ihr eingeschlafen und konnte dadurch auch da bleiben." erzählte ich und sah ihn an.

„Willst du wirklich gehen?" fragte mich Marco, er hatte mich zwar gerade ziemlich beruhigt, aber mein Entscheid stand fest. „Ja. Ich fahr jetzt heim. Es würde wieder ausarten." nickte ich und verabschiedete mich bei Marco. „Bis dann." sagte er und ich winkte ihm kurz zu, als ich bereits im Auto sass und davon fuhr.

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