Kapitel 17

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~Felis Geburtstag~

Es war der 1. September und noch immer sau warm. Ich war wie immer schwarz angezogen, hatte meine schwarzen langen, aber dennoch dünnen Hosen an, ein schwarzes Shirt und mein Capi welches ich nach hinten gedreht hatte. Ich wusste, dass das bei den Mädels zog und auch bei Leni hatte es so seine Auswirkungen wenn ich mein Cappi so trug. Ich hoffte echt, dass es auch heute funktionieren würde. Aber eigentlich sollte ja Feli im Fokus stehen, denn es war ihr 25. Geburtstag. Da ich es irgendwie verpasste, mich beim Gruppengeschenk der Jungs zu beteiligen, liess ich meine Schwester für mich basteln. Und zwar so eine Art Gutschein für meine Frühjahrstour. Da würde ich sie und ihre Freunde zum Abschlusskonzert in Berlin einladen inklusive Tourabschlussparty. „Wo ist dein Geschenk?" grinste mich Steffen an. „Beim Gruppengeschenk hast du dich ja vergessen zu beteiligen." lachte Jens. „Scheisse wenn du nun ohne Geschenk auftauchst was?" stichelte Steffen weiter. Ich schmunzelte leicht und sah zu ihrem Korb, der gefüllt war mit Partyspielen und Alkohol. „Wer sagt denn, dass ich nichts habe?" fragte ich und zog einen Umschlag hervor. „Hast du ihr ne Zeichnung gemacht?" lachte Jens. „Nein Arschloch! Ich lade sie und ihre Freundinnen zu meinem Abschlusskonzert in Berlin ein, inklusive Abschlussparty." sagte ich dann und liess sie stehen. „Musst du uns immer überbieten?!" folgten mir dann die Jungs. „Ich kanns halt." zuckte ich mit den Schultern und Marco neben mit lachte nur leise. „Ich würd mich ja lieber an deinem Geschenk beteiligen." lachte Marco dann. „Dann tus, du kannst ihr persönlicher Backstagebetreuung sein." grinste ich. „Sofort!" lachte mein bester Kumpel und klingelte dann an der Tür.

Sophia öffnete uns die Tür und zur Begrüssung nahmen wir uns in die Arme. Alle Mädels vom Urlaub waren da, nur Leni fand ich nicht. Ich liess dann meinen Blick schweifen und sah Feli. „Wince warte!! Lass uns wenigstens unser Geschenk als erstes geben." sagte Jens. „Na dann." sagte ich und liess den Jungs den Vortritt. „Happy Birthday!!!" riefen sie als sie vor Feli standen. „Danke!" lachte sie. „Das hier ist von der Urlaubsclique. Ausser Wincent, der hat sich vergessen zu beteiligen." sagte Steffen extra. Feli sah zu mir und schmunzelte, kurz sah sie in den Korb und grinste. „Das können wir heute alles sicher noch gebrauchen." lachte sie dann.. „Dafür hab ich ein separates Geschenk." grinste ich dann und ging auf Feli zu. Ich nahm sie in meine Arme und drückte sie an mich. „Happy Birthday, Feli!" lächelte ich und reichte ihr dann den Umschlag. „Gebastelt hat meine Schwester." grinste ich und sah Feli zu wie sie den Umschlag öffnete. Sie zog den Zettel hervor und las sich alles durch und kriegte dann grosse Augen. „Echt jetzt Wincent?" fragte sie und ich nickte. „Geil!!! Danke!" strahlte sie mich an und flog mir in die Arme. „Gerne." lachte ich und als sie sich löste wandte sie sich direkt an ihre Mädels. „Ey, Leute! Wir können ans Abschlusskonzert von dem Kerl hier plus Abschlussparty!!!" rief sie und ihre Urlaubsclique rannte zu uns und freuten sich lautstark drüber. Ich wandte mich dann zu Steffen und Jens und grinste sie an. „Ich würd mal sagen, ihr habt verloren."

Wir wurden dann alle nach draussen auf die Terrasse befördert und kriegten gleich ein Bier in die Hände gedrückt. „Sind das schon alle Gäste?" fragte ich Sophia neugierig. „Nein. Wir starten hier und in ca. zwei Stunden fahren wir weiter in einen Club, wo wir nen Raum für uns haben. Da treffen wir dann die restlichen Partygäste." sagte sie und ich nickte leicht. Es brannte mir auf der Zunge zu fragen wo Leni war, aber ich liess es sein. Ich ging dann zurück zu meinen Jungs, liess dennoch immer meinen Blick schweifen. „Leni ist in der Küche." sagte Feli dann leise zu mir und lächelte mich an. „Oke, danke." sagte ich, stellte mein Bier hin und ging rein. Bei der Küche blieb ich stehen und lehnte mich an den Türrahmen. Leni hatte den Rücken gegen mich gedreht und machte irgendwas. „Hey." sagte ich dann und sie zuckte zusammen. Langsam drehte sie sich zu mir und sah mich erst einen Moment schweigend an. „Hi!" murmelte sie dann und drehte mir wieder den Rücken zu. Sie murmelte etwas vor sich her und nun sah ich, dass sie versuchte eine Weinfalsche zu öffnen. Ich ging zu ihr und nahm ihr die Flasche und den Korkenzieher wortlos ab. Relativ schnell und ohne grosse Mühe, öffnete ich die Flasche und reichte sie dann Leni. „Danke." sagte sie leise und drehte sich weg. „Leni..." sagte ich und hielt sie am Handgelenk fest. Sie blieb stehen, sah mich aber nicht an. „Können wir reden?" fragte ich sie und sah sie an. Langsam sah sie mich an und erwiderte meinen Blick, aber ich konnte ihren nicht deuten. „Nein!" sagte sie dann einfach, löste sich aus meinem Griff und liess mich alleine in der Küche zurück.

Ich seufzte und lehnte mich gegen den Schrank und strich mir durch die Haare. „Scheisse." murmelte ich. „Ist alles okei?" hörte ich dann Sophias Stimme und hob meinen Kopf. „Hm? Ja klar!" grinste ich sie an und musterte sie von oben bis unten. Sie hatte Chucks an, Hot Pants und ein schwarzes Top, welches genügend Ausschnitt hatte und auch ihren Bauch immer mal hervorblitzen liess. Sie kam langsam auf mich zu und stellte sich vor mich. „Du hast nur grad so ein Gesicht gemacht." lächelte sie mich an und legte ihre Hand auf meine Schulter. Die Versuchung war echt da, sie an mich zu ziehen, aber ich widerstand ihr und schob Sophia von mir weg. „Lust wieder eine Runde Wahrheit oder Pflicht zu spielen?" sagte sie dann und griff nach meinem Handgelenk. „Sorry kein Interesse." sagte ich, drehte mich von ihr weg und verliess die Küche als ich fast in jemanden reinprallte. Vor mir stand Leni und sah mich schweigend an. Sie sah kurz zu Sophia und wandte ihren Blick dann nochmal mir zu. Ihre Mindwinkel zuckten leicht, aber bevor ich etwas sagen konnte, liess sie mich wieder stehen und ging raus zu den Anderen.

Ich folgte ihr, stellte mich aber wo anders hin und begann mit einer der Mädels ein Gespräch. Immer wieder sah ich zu Leni und jedes Mal wenn sich unsere Blicke trafen, drehte sie ihren Rücken gegen mich. Langsam war ich genervt, eigentlich hätte ich einfach aufgeben können, sie genau so ignorieren wie sie mich ignorierte. Aber ich konnte nicht. Nach ner halben Stunde konnte ich nicht mehr und ging zu ihr. „Komm mit!" sagte ich und zog sie am Handgelenk hinter mir her. „Nein!! Lass mich los!" protestierte sie, doch gerade wars mir egal. Ich zog sie mit in die Wohnung und stellte mich vor sie hin. „Wincent lass mich in Ruhe!!!" sagte sie laut und wollte an mir vorbei. „Nein!! Jetzt hör mir endlich zu!" sagte ich genau so laut. „Ich will dir nicht zu hören! Du lügst wenn du den Mund aufmachst!" schrie sie mich an. „Leni! Hör auf zu schreien!" bat ich sie und musste mich echt beherrschen nicht auch los zu brüllen. Die Kleine war echt anstrengend. „Was ist hier los?!" kam Feli zu uns „Wieso musstest du ihn einladen!!" sagte sie dann sauer zu ihrer Schwester. „Weil ich das so wollte!" sagte Feli zu ihrer Schwester und packte sie am Arm und schob sie in die Richtung des Gästezimmers. „Wincent komm mit." sagte Feli leise zu mir und ich folgte den beiden. „Was soll das!!" protestierte Leni. „Ihr zwei redet nun endlich! Und du Leni hörst ihm einfach mal zu!!!!" sagte Feli und schloss die Tür und schloss sie von aussen ab.

Leni rannte direkt zur Tür und klopfte dagegen. „Euch beiden geht's genau gleich!!!" hörten wir Feli. Leni stand an der Tür und klopfte noch ein paar Mal dagegen. „Scheisse!!" sagte Leni und ging weg, sie setzte sich aufs Bett und verschränkte die Arme vor der Brust. Erst jetzt sah ich mich um und erkannte das Gästezimmer in dem ich bereits einmal geschlafen hatte. Nur war ich dieses Mal nicht zum schlafen hier drin. Dieses Mal war ich mit Leni hier eingeschlossen und sie signalisierte mir sehr gut, dass sie eigentlich überhaupt nicht mit mir reden wollte.

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