Kapitel 91

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~nächster Tag~

Leni kriegte sich dann schnell wieder ein und war am Abend wieder so kuschelbedürftig wie eh und je. Wir verbrachten den ganzen Abend draussen auf der Terrasse unseres Bungalows und genossen unsere Zweisamkeit. Solche Momente waren einfach Gold wert und ich sog immer jede Sekunde in mich auf. Als ich ihr sagte, dass ich bald wieder für ein paar Tage nach München fahren würde, war sie nicht gerade begeistert. Aber was muss das muss und ich freute mich richtig auf Kevin, Mathi und Fabi! Einfach mal wieder Studio, rumblödeln und aufnehmen.

Gerade waren wir wieder am Strand. Leni sonnte sich und las in einem Buch. Ich lag neben ihr und hatte einfach meine Augen geschlossen und döste vor mich her. „Wincent?" hörte ich dann jemanden meinen Namen sagen und ich öffnete langsam meine Augen. Neben mir standen zwei Mädels in ihren Bikinis und sahen zu mir runter. Ich setzte mich auf und lächelte die beiden automatisch an. „Hallöchen." begrüsste ich die zwei. „Wir wissen du bist hier im Urlaub, aber dürfen wir ein Foto mit dir machen?" fragten sie mich und mein Blick schweifte zu Leni. Sie lächelte mich kurz an und widmete sich wieder ihrem Buch. „Ja klar." nickte ich, stand auf und machte dann die zwei Fotos mit den Mädels. Sie bedankten sich, wünschten uns noch einen schönen Urlaub und verschwanden dann. Gerade wollte ich mich wieder zu Leni setzen als mir jemand auf die Schulter tippte. Ich hielt in der Bewegung inne und sah erneut in ein Gesicht eines Mädels. „Dürfte ich auch ein Foto?" fragte sie lächelnd. Was war schon bei einem dritten Foto dabei? Natürlich erfüllte ich ihr den Wunsch. Aber leider war das nur der Anfang vom sich hinziehenden Ende. Keine Ahnung wie viele Menschen hier Urlaub machten die mich kannten, aber plötzlich standen da sicher 10 Leute die ein Foto mit mir haben wollten. „Okei... Ihr kriegt ein Foto, aber danach ist Schluss. Jeder der noch hinzukommt geht leer aus. Tut mir leid." sagte ich dann. Es war das erste Mal, dass ich so eine kleine Ansage machte. Aber ich wollte einfach meinen Kurzurlaub mit meiner Freundin geniessen.

Ich hatte den grössten Teil der Anstehenden durch, als eine junge Frau in einem weissen Bikini drankam. Er bedeckte nur das Nötigste und war wirklich sau knapp. Automatisch und unbewusst, liess ich meine Augen über ihren Körper gleiten und sah ihr dann in die Augen. „Gefällt dir was du siehst?!" sagte sie dann. In meinem Augenwinkel sah ich Leni und hörte wie sie ihr Buch laut zuklappte. Ich sagte nichts auf die Frage, sondern stellte mich etwas dichter zu ihr, aber stehts bedacht, sie nicht gross zu berühren. Doch sie war dreist genug und legte ihren Arm um mich, presste sich an meinen Körper und legte ihre Hand auf meinen Bauch. Sofort spannte ich mich an und schob ihre Hand weg. Doch ich sagte dazu nichts, sondern wollte einfach nur dieses Foto hinter mich bringen. Als sie weg war, verschaffte ich mir einen Überblick der Leute und war beruhigt, als nur noch 2 da standen. Mein Blick ging dann nochmal zu Leni, doch ihr Platz war leer. Suchend hob ich meinen Kopf und sah mich nach ihr um. „Deine Freundin ist zum Wasser gegangen." wurde mir gesagt und sofort sah ich dahin. Leni ging grad ins Wasser und liess sich dann hinein sinken und schwamm etwas umher. „Wir wünschen dir noch nen schönen Urlaub." hörte ich dann die Worte und sah zu den beiden Mädels die gerade noch dastanden und nun dabei waren wegzugehen.

„Hey wartet. Ich dachte ihr wollt ein Foto?" fragte ich. „Ja, aber wir sehen, dass du zu deiner Freundin möchtest. Wir wollen dich nicht länger aufhalten." lächelten die beiden mich dann an. Sichtlich überrascht sah ich den beiden hinterher. Sowas ist ja nun noch nie passiert. Aber als die Beiden weg waren, rannte ich zum Wasser und hielt nach Leni Ausschau. Ich entdeckte sie dann, wie sie etwas Abseits schwamm und machte mich auf den Weg zu ihr. „Leni?" rief ich und schwamm ebenso zu ihr. „Schatz?" rief ich nochmal und da drehte sie sich zu mir. „Komm her, bitte." sagte ich und wartete da, wo ich noch stehen konnte. Sie drehte um und schwamm direkt auf mich zu und sah mich dann an. „Alles okei?" fragte ich sie, obwohl ich die Antwort schon wusste. „Klar." murmelte sie, aber wandte ihren Blick ab. Ich wollte sie nicht unnötig quälen, ich wusste, dass sie es nicht toll fand. Aber ich wollte ja auch nicht jedes Wort und jede Reaktion auf die Goldwaage legen. Ich zog sie dann in meine Arme und küsste sie liebevoll. „Was hälst du davon, wenn wir es uns heute Nacht auf der Terrasse gemütlich machen und unter freiem Himmel schlafen?" wechselte ich dann das Thema. „Au ja." lächelte dann auch Leni wieder und sie plapperte drauf los, wie wir uns da ein Bett bauen und Kerzen aufstellen könnten. Ich hörte ihr schmunzelnd zu und genoss einfach die Zweisamkeit mit ihr.

Gerade standen wir am Kiosk und wollten uns ein Eis holen, als ich wieder meinen Namen hörte. Ich schloss kurz meine Augen und wandte mich dann der Person zu. Dieses Mal wars ein Kerl, bei dem aber auch ein paar Mädels standen. Sie verwickelten mich in ein Gespräch, während Leni neben mir stand und schwieg. „Ich hol unser Eis." sagte sie dann leise und schon war sie weg. Warum kamen heute alle zu mir? Manchmal hasste ich meine Bekanntheit, vor allem dann, wenn ich einfach mal privat irgendwo sein wollte. Und jetzt gerade mit meiner Freundin. Wir redeten etwas und plötzlich spürte ich eine vorsichtige Berührung an meinem Rücken. Leni stand neben mir und sah mich mit einem gequälten Blick an. „Können wir... können wir gehen? Bitte." sagte sie und ich nickte. „Hey es war nett mit euch zu plaudern. Aber ich möchte nun die paar wenigen freien Tage mit meiner Freundin verbringen. Nehmt es mir nicht übel." sagte ich dann zu den Anderen und verabschiedete mich von ihnen. Mit ein paar schnellen Schritten holte ich Leni auf, die mir mein Eis gab. Ich griff nach ihrer Hand, während wir genüsslich unser Eis schleckten und zurück zu unserem Platz gingen.

Wir machten es uns wieder auf den Handtüchern bequem und unterhielten uns etwas. Irgendwann merkte ich, dass Leni gar nicht richtig bei der Sache war und ich hatte das Gefühl sie begann sich zu verstecken, da sie mir auch mein Cap klaute und es sich tiefer ins Gesicht zog. „Alles okei?" fragte ich sie dann. „Jaja..." brummte sie. „Leni was ist los?" hakte ich nach und da sah sie zu mir. „Das da ist los!!" sagte sie zickig und deutete in eine Richtung. Ich hob meinen Kopf und sah 3 Mädels die uns beobachteten und alle drei sofort ihre Handys versteckten. „Die halten schon seit ner Weile ihre Handys auf uns." sagte Leni und setzte sich auf. „Du fühlst dich nicht wohl hm?" fragte ich meine Freundin und sah sie an. „Winni können wir zurück zu unserem Bungalow?" murmelte meine Freundin dann. „Ja lass uns gehen." nickte ich und stand auf. Ich zog mir mein Shirt über und packte dann alles zusammen. Mit Leni zusammen gingen wir zurück zum Bungalow und ich starrte einfach geradeaus und ignorierte alles was links und rechts von mir war. Leni war genervt von meinen ‚Fans' und ganz ehrlich? Ich war es auch, desshalb war ich Leni nicht mal böse und konnte sie irgendwie verstehen.

Zurück im Bungalow verzog sich Leni im Bad und stellte sich unter die Dusche. Währenddessen schüttelte ich die Handtücher aus und hängte sie über die Stühle. Dann ging ich in die Küche und begann die Früchte klein zu schneiden, die wir gekauft hatten und machte für mich und Leni jeweils einen leckeren Fruchtsalat. Ich spürte dann wie sich Leni an meinen Rücken kuschelte und ihre Arme um mich schlang. „Was machst du da?" fragte sie mich dann und linste unter meinem Arm durch, „Ein gesunder und erfrischender Snack." lächelte ich und zog sie dann vor mich. Leni sah mich nicht an, sondern hatte ihren Kopf gesenkt. „Hey..." sagte ich dann und hob ihren Kopf an. „Entspann dich." lächelte ich sie an. „Es tut mir leid. Ich... ich wollte nicht die Spielverderberin sein. Aber ich hab mich echt nicht mehr wohl gefühlt. Und es wurde mir einfach zu viel wie sich Gewisse an dich geschmissen und angefasst haben. Und dass wir halt keine ruhige Minute mehr hatten." sagte meine Freundin leise. „Alles okei." sagte ich und schloss meine Arme um sie und hielt sie einen Moment fest.

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