Kapitel 33

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Pov: Paluten S__Salza

Durch lauteres Gezanke wurde ich aufgeweckt. Verschlafen richtete ich mich auf und konnte die Quelle der Geräusche ausmachen. Michael, welcher neben mir lag, schien ebenfalls durch den Lärm wach geworden zu sein. Manuel rastete richtig aus und hatte Maurice, der sich die Ohren zuhielt, an eine Wand gedränkt. Aufgrund des Traumes schrillten bei mir alle Alarmglocken. So schnell ich konnte zog ich Manuel weg. Maurice setzte sich an die Wand und weinte. Michael half mir dabei, Manuel in Schach zu halten. „Ich habe dich gestern gewarnt, dass er ihn bald versucht umzubringen!“ „Warum hast du ihn angegriffen?“ „Ich hatte einen seltsamen Traum und als ich wach wurde, war der auch wach! Ich vermute, er hat etwas damit zu tun und habe ihn deshalb zur Rede gestellt! Er streitet jedoch alles ab!“ „Ich habe ebenfalls Seltsames geträumt, aber das bedeutet noch lange nicht, dass Maurice dafür verantwortlich ist!“ Manuel wurde ruhig und sah nicht interessiert an. „Ihr auch?“ „Ja“, stimmte Michael zu. Daraufhin holte er den Verängstigten zu uns. Mir fiel auf, dass er überhaupt nicht mehr krank aussah. „Am besten erzählt jeder von seinem Traum.“

Nacheinander erzählten wir uns alles. Was die anderen erlebt hatten, fand ich äußerst interessant. „Er hat mich geheilt, aber wegen den Angriffen habe ich Kopf- als auch Knieschmerzen, obwohl es nur ein Traum war. Vermutlich haben diese Träume irgendeine Bedeutung…“, endete Maurice. Ich besaß das leichte Gefühl, dass er und auch Manuel etwas verschwiegen. „Aber warum sind einigen von uns dem Spielemeister nicht begegnet?“ „Vielleicht irgendwann doch…“ Michael bewegte sich zielstrebig auf eine der Säulen zu. „Ich wusste es!“, schrie er plötzlich, „Hier ist das Muster!“ Er rannte zum Podest. Was er mit diesem anstellte, konnte ich von meinem Platz nicht erkennen. Es klickte und das Podest fuhr zur Seite. „Kommt mit und vergesst eine Fackel nicht!“ Ich schnappte eine und ging voran.

In einem dunklen Raum steckte ich die Fackel in eine Halterung. „Was soll sich hier befinden?“ „Weiß ich nicht, wir können mal nachsehen…“ Genervt fing ich mit der Sucherei an, obwohl ich wusste, dass er nichts dafür konnte, dass sein Traum nicht alles gezeigt hatte. Wenigstens wissen wir jetzt von diesem Raum, dachte ich mir. Sonst hätten wir den Tempel vermutlich ohne Lösung verlassen. „Ich hab was!“, ertönte es von Manuel nach gefühlten Ewigkeiten. Wir kehrten in den Hauptraum zurück, um besseres Licht auf seinen Fund zu haben. Es war eine neue Karte. Sie sah neuer aus und ein vollständiger Weg war eingezeichnet. „Wofür brauchen wir die Karte?“ „Ich weiß nicht. Für mich lautet die Frage eher, ob sie das war, was wir finden sollten.“ „Da wir nichts anderes gefunden haben, würde ich „Ja“ sagen.“ „Wohin wird sie uns führen?“ „Werden wir sehen. Vielleicht zum endgültigen Kampf? Auf geht’s Freedomsquad!“ Ich stieg auf Edgar, nahm die Karte an mich und ritt voran, gefolgt von Manuel, Michael und Maurice, welcher das Schlusslicht bildete. Ich entschied an diesem Tag keine weitere Pause einzulegen, um die verlorene Zeit einzuholen. Erst nachts legten wir eine ein. „Ich halte als erstes Wache“, schlug Maurice vor. Ich machte es, so gut es eben gibt, mir gemütlich und schlief sofort ein.

Es war immer noch dunkel, als ich aufwachte. Maurice saß, wie Stunden zuvor, am selben Platz und blickte ins Feuer, welches er immer wieder erneut entfachte. „Hast du die ganze bisherige Nacht Wache gehalten? Du hättest mich wecken können.“ Er antwortete nicht. Leise, um die anderen nicht zu wecken, setzte ich mich neben ihn. „Halten dich Gedanken oder deine Schmerzen wach? Wie stark sind sie eigentlich noch?“ Endlich ging ein Ruck durch seinen Körper. „Oh, guten Morgen! Danke der Nachfrage. Die Schmerzen sind stark, aber vermutlich schwächer, als man erwartet, wenn einem die Knie und der Schädel zerschmettert werden. Ich habe kein Problem damit, wach zu sein, bin nicht müde, aber ich denke nach, da hast du recht.“ Ich erkannte seine Lüge. Seine Augenringe und sein restlich müde aussehendes Gesicht verrieten ihn, aber ich sprach ihn nicht darauf an. „Was beschäftigt dich?“ Er schien mit sich selbst zu hadern. „Mir kam es nicht wirklich wie ein Traum vor, sondern wie eine andere Welt. Ich hätte den Spielemeister sicherlich berühren können. Außerdem wirkte er so vertraut.“ „Warum sollte er dies? Keiner von uns hat ihn je vorher mal gesehen, oder?“ „Nein! Ich weiß es doch auch nicht und…“, er sah mich an, „ich habe euch etwas verschwiegen, aber bitte, verrate es ihnen nicht!“ Ich nickte. „Als er versuchte mich auf seine Seite zu holen, sprach mein Vater, euer Gott, kurz zu mir, aber es war so kurz. Es wirkte, als sei ihm egal, was passiere vor allem mit mir. Ich weiß nicht… Ich habe die Theorie, dass er den Spielemeister besser kennt, als er zugibt, und dieser vielleicht jemand aus meiner göttlichen Verwandtschaft ist. Diese kenne ich nicht, falls überhaupt eine existiert. Und es würde die Vertrautheit und das Wohlsein erklären. Vermutlich steigere ich mich einfach nur rein.“ Maurice beobachtete erneut die Flammen. „Du wirst sicher einer Erklärung finden. Leg dich hin und versuch etwas zu schlafen. Es geht bereits die Sonne auf. Ich werde Wache halten.“ Kaum hatte sein Kopf den Boden berührt, war er eingeschlafen. Nun war ich derjenige, der nachdachte.

-Legends- [Fsq FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt