No more Badboys

Kapitel 14

Domi P.O.V:

Als mein Handy klingelt löse ich mich aus der Situation und lese die Nachricht von Marc.

>>Du kommst ja auch zum Spiel oder?<<

Mist, das habe ich total vergessen.
Das Baseballspiel. Ich stehe auf und Räume den Pizzateller noch schnell weg.
"Kommst du mit zum Spiel oder soll ich dich Zuhause absetzen?"

"Ich kommt mit. Ich muss doch meinem Bruder zuschauen wie er die Gegner fertig macht" sie zieht sich schnell ihre Schuhe an und kurz darauf sitzen wir im meinem Auto.
Auf dem Weg zum Baseball Feld reden wir kaum. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht über was ich mit ihr reden soll. Aber dieses peinliche Schweigen stört auch. Deshalb mache ich das Radio an und drehe die Musik laut auf.

Ich spüre Charlys Blick von der Seite aber als ich mein Gesicht kurz zu ihr drehe, dreht sie sich schnell weg.
Mir fällt auf wie hübsch sie Aussieht. Ihre blonden Haare wehen im Wind der durch ihr offenes Fenster kommt und ihre blauen Augen, die an die Farbe des Meers erinnern vervollständigen das Gesamtbild.
Doch ich werde aus den Gedanken gerissen als wir am Parkplatz ankommen und ich mein Auto in einer freien Lücke abstelle.

Charly P.O.V:

Als wir am Parkplatz des Baseball Felds ankommen merke ich wie sich die Blicke unserer Mitschüler zu uns drehen. Als ich neben Domi zur Tribüne laufe lächeln mich einige Mädchen an. Andere Blicken nur eifersüchtig zwischen mir und Domi hin und her.
Sollen sie doch denken was sie wollen.
Als ich Ella auf der Tribünen entdecke winkt sie mir zu und ich steige die Stufen zu ihrem Platz hoch. Als ich bei ihr mit Domi im Schlepptau ankomme sehe ich das Maxi neben ihr sitzt. Mit dem habe ich jetzt gar nicht gerechnet.
Ich muss mit Ella echt nochmal ein ernstes Wörtchen reden warum sie so viel mit Maxi macht. Immerhin dachte ich bis vor ein paar Tagen noch das sie ihn genauso hasst wie ich ihn. Aber gut.

Ich setze mich rechts neben Ella und nachdem Domi Maxi mit einem Handschlag begrüßt hat setzt er sich neben mich.
Als das Spiel gerade begonnen hat sehe ich etwas das mir die Laune um einiges verdirbt.
Alena und ihre Mitläuferinnen stöckeln die Stufen hoch und Alena bleibt genau vor Domi stehen, begrüßt ihn mit einer stürmischen Umarmung und quetscht sich dann noch neben Domi auf die Bank, der um ihr Platz zu machen näher zu mir rutscht, obwohl eigentlich kein Platz mehr für eine weitere Person vorhanden ist.
Jetzt sitzen wir ziemlich eng zusammengedrückt nebeneinander und verfolgen das Spiel.
Ihre "Freundinnen" setzen sich ein paar Reihen weiter hinten hin und Alena flirtet die ganze Zeit durchgehend mit Domi.

Darauf habe ich jetzt echt keinen Bock. Wenn sie schon miteinander flirten müssen dann doch nicht in meiner Gegenwart oder? In der Hoffnung auf andere Gedanken zu kommen drehe ich mich zu Ella um. Doch sie ist in ein Gespräch mit Maxi vertieft und ich wende mich seufzend wieder dem Spiel zu.
Das kann ja noch lustig werden.

Doch auf einmal spüre ich von rechts eine Hand auf meinem Oberschenkel. Ich erstarre und drehe mich langsam zu Domi. Er nimmt jetzt seinen Arm und legt ihn mir um meine Taille. Langsam entspannen ich mich wieder und ich bekomme eine Gänsehaut auf meinem Rücken.
Domi zieht mich noch näher zu sich ran und erst jetzt bemerke ich das Alena und Domi aufgehört haben zu reden und sie mir einen eifersüchtigen Blick von der Seite zu wirft.
Bevor sie aufsteht und verschwindet zischt sie noch, "Bild dir ja nichts ein. Domi gehört mir".

Als sie aus unserem Blickfeld verschwunden ist zieht Domi seinen Arm von meiner Taille weg und entfernt sich schnell wieder ein Stück von mir und sagt beiläufig, " Endlich ist sie weg. Sie ist ja nicht zum aushalten".

Ich bin etwas verwirrt. Wollte er mit der Kuschel Nummer jetzt nur Alena loswerden und seit wann ist er bitte genervt von ihr ? Sie ist doch diejenige mit der er sich so gerne auf der Toilette begnügt.

Als Domi meinen verwirrten Blick sieht grinst er hämisch und sagt, "Keine Sorge Babe. Du bekommst schon noch was du willst".

Was soll den dieser bescheuerte Spruch jetzt schon wieder. Da ist die Situation einmal wieder normal und schon versaut er schon wieder alles.

Die restliche Halbzeit ignoriere ich ihn völlig und gehe erst gar nicht auf seine Anspielungen ein. Soll er sich doch eine neue suchen die auf seine Spielchen steht.

Zwischendurch merke ich aber auch paar mal wie er mich von der Seite anschaut. Aber nicht mit seinem Macho Blick sondern mit einem Blick der gar nicht zu ihm passt.
Ach was, das bilde ich mir wahrscheinlich eh nur ein.

Aber ich denke nicht lange darüber nach und in der Pause gehe ich mit Ella etwas zu trinken kaufen.
Als ich noch kurz auf die Toilette gehe treffe ich auf ein paar Jungs die etwa ein Jahr älter sind als ich und wohl schon etwas zu viel getrunken haben. Sie torkeln auf mich zu aber als ich probieren zwischen ihnen und der Wand vorbei zu kommen hält mich einer von ihnen an der Hand fest. Der fremde Junge kommt auf mich zu und ich kann schon seinen Alkohol Pegel riechen. Er drückt mich gegen die Wand und seine Hand wandert zu meinem Arsch. Sein Gesicht nähert sich gefährlich meinem und seine andere Hand ist mittlerweile auch an meinem Arsch angekommen. Ich fange an zu zittern und will schreien, aber ich bekomme keine Ton heraus. Ich weiß nicht was ich machen soll und mich überkommt die Panik. Wie soll ich hier nur raus kommen? Doch kurz bevor noch mehr passieren kann schreit der Junge kurz vor Schmerz auf und eine andere Hand zieht mich aus der unangenehmen Situation heraus.
Als ich mich umdrehe steht Domi vor mir und zieht mich eine Treppe hoch. Oben angekommen setze ich mich auf die oberste Stufe und lehne mich an die Wand. Erst als ich spüre das Domi seinen Arm um mich gelegt hat und mir eine Träne von der Wange wischt merke ich dass ich weine.
Ich lehne mich an ihn und er nimmt mich in den Arm. Es ist beruhigend zu wissen das er da ist und der betrunkene Typ mich nicht nochmal betatschen kann. Zwischendurch flüstert Domi mir immer wieder beruhigende Worte ins Ohr. So sitzen wir da bis ich mich langsam wieder beruhigt habe. Ich zittere immer noch ein bisschen aber bringe ein leises "danke" heraus.

Dann steht Domi wieder auf und macht sich auf den Weg zu unseren Plätzen. "Komme sonst verpassen wir noch was" sagt er ohne sich noch einmal um zu drehen.
Ist es ihm peinliche das er mir geholfen hat und mich getröstet hat. Oder warum ist er jetzt auf einmal wieder so wie immer?
Aber immerhin hat er mir geholfen. Ich weiß echt nicht was ich ohne ihn gemacht hätte.

Den Rest des Spiels sitzen wir schweigend nebeneinander. Nur ab und zu wechsel ich ein paar Worte mit Ella die schon wieder ununterbrochen mit Maxi redet.

Als das Spiel zu Ende ist und unsere Schulmannschaft noch eine ehren Siegerrunde auf dem Platz gedreht hat steht Domi ohne ein Wort auf und verschwindet in der Menge.
Schließlich machen auch wir uns auf den Weg und verlassen den Sportplatz.