Kapitel 23

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Charly P.O.V:

"Wir sind da" Jonas parkt sein neues Auto und steigt aus. Eigentlich hätte ich mich ja mit Händen und Füßen gewertet auf diese Party zu gehen wenn heute nicht Jonas Geburtstag wäre. Sein bester Freund veranstaltet die Party nur für ihn und als seine Freundin bin ich mehr oder weniger gezwungen mitzukommen. Vor der Villa stehen schon ein paar rauchende Jugendliche aber wir beachten sie gar nicht und laufen zielstrebig ins Haus. Auch hier tummeln sich etliche Jugendliche. Die meisten kenne ich von der Schule oder über Jonas.

Die große Glasschiebetür im Wohnzimmer zum Garten ist geöffnet und es wurde eine Bar auf der Terrasse aufgebaut.
Auf die steuert Jonas auch sofort zu und zieht mich hinter sich her. Auf dem Weg wird er von vielen Leuten begrüßt die ihm auch gratulieren.
Als wir schließlich an der Bar ankommen mixt er uns erstmal zwei Getränke mit viel Wodka und Orangen zusammen.

"Du weißt das ich eigentlich keinen Alkohol trinke?" ich schaue Jonas misstrauisch an aber er drückt mir einfach ein Glas in die Hand.
"Sei nicht so geizig" er legt seinen Arm um meine Taille und wir gehen zurück ins Haus.
Im Wohnzimmer tanzen einige Mitschüler zur lauten Musik und als wir fertig getrunken haben nimmt Jonas meine Hand und zieht mich hinter sich auf die Tanzfläche.
Er legt seine Arme um meinen Oberkörper und zieht mich zu sich heran. Ich lege meine Hände um seinen Nacken und näher mich seinem Gesicht. Ich schaue in seine grün leuchtenden Augen die mein Gesicht mustern.
Er dreht seinen Kopf leicht zur Seite und küsst mich zaghaft. Als seine Lippen auf meine treffen breitet sich ein kribbeln in meinem ganzen Körper aus. Es fühlt sich genauso an wie am ersten Tag.
Aber Jonas löst sich wieder von mir und drückt meinen Körper noch enger an seinen.
So, Körper an Körper, tanzen wir eine gefühlte Ewigkeit.
Über die Schulter von Jonas sehe ich wie Ella mit einem fremden Jungen tanzt. Als sie meinen Blick bemerkt zwinkert sie mir aufmunternd zu und widmet sich dann wieder ihrem Tanzpartner.

Als das Lied zuende ist setzt sich Jonas auf einen freien Sitzsack und zieht mich auf seinen Schoß.
Ich überkreuze meine Füße hinter seinem Rücken und lehne meine Stirn an seine.
"Du bist so wunderschön" er verhakt seine Hand mit meiner. Ich spüre seinen Atem auf meinem Gesicht und habe das verlangen ihn zu küssen. Doch er kommt mir zuvor und drückt seine Lippen auf meine. Ich erwidere seinen Kuss und er zieht mich näher an sich heran.
Es fühlt sich so an als ob wir so eine Ewigkeit da sitzen bis wir durch ein Lachen neben uns gestört werden. Als ich auf blicke sehe ich Ella. "Könnt ihr euch nicht ein Zimmer nehmen?" sie lacht nochmal kurz und ist dann schon wieder verschwunden.

"Komm mit" Jonas ist mittlerweile aufgestanden und ich laufe ihm hinterher ins erste Obergeschoss.
Er öffnet eine der vielen Türen und ich trete ein.
Er schließt die Tür hinter sich und umarmt mich dann von hinten.
Ich drehe mich zu ihm um und Jonas beginnt, mich leidenschaftlich zu küssen.
Er drückt mich rückwärts auf das Doppelbett das im Zimmer steht und legt sich über mich. Seine Hand wandert meinen Rücken entlang bis er mir schließlich mein T-shirt auszieht.
Während wir uns weiter küssen zieht er sich auch sein T-shirt aus.
Meine Hand gleitet über seinen Oberkörper aber als er nun versucht meine Hose auszuziehen fühle ich mich unwohl. Ich drücke ihn von mir weg und er schaut mich komisch an.
"Jonas... Ich glaub ich, ich... bin noch nicht bereit dafür..." ich schaue ihn an und merke wie sich seine Laune schlagartig ändert.
"Wieso? Heute ist mein Geburtstag da ist das dass mindeste was du für mich machen kannst"
Er nähert sich mir wieder und streicht mit seiner Hand über meinen Oberkörper. Ich fange an zu zittern.
"Komm schon, sei nicht so ein Spielverderber" sein Gesicht nähert sich meinem und er fängt an mich leidenschaftlich zu küssen.

Ich drücke ihn ein zweites Mal weg und schlüpfe unter ihm vom Bett herunter. Ich schnappe mir mein T-shirt und ziehe es auf dem Weg aus dem Zimmer an.
Tränen laufen mir übers Gesicht. Mein Weg führt mich zum Bad und ich schließe die Tür hinter mir ab. Ich setze mich schluchzend auf den Klodeckel. Wie konnte ich nur denken das er sich geändert hat. Ein Badboy bleibt nun mal ein Badboy. Und die sind halt nur auf das eine aus.

Nachdem ich noch einige Zeit so da saß beschließe ich noch einmal mit Jonas zu reden.
Ich versuche so gut es geht mit einem nassen Stück Klopapier meine verlaufene Wimperntusche zu entfernen und öffne dann, mehr oder weniger entschlossen, die Tür.
Bevor ich das Zimmer, in dem ich Jonas vor einigen Minuten zurückgelassen habe, betrete, atme ich nochmal tief durch.
Doch als ich ins Zimmer trete gefriert mir das Blut in den Adern.

Jonas liegt immer noch im Bett, aber er ist nicht alleine. Auf ihm liebt ein halb nacktes Mädchen und die beiden scheinen sich kräftig zu amüsieren.
Ich merke wie mir die Tränen wieder in die Augen steigen und schreie, halb enttäuscht und halb sauer, "Du bist so ein verdammtes Arschloch".
Erst jetzt blickt Jonas zu mir auf, aber als er mich erkennt verändert sich sein Ausdruck kein bisschen.
"Du wolltest nicht da hab ich mir ne andere gesucht" weißt er mich ab.

Ich schmeiße die Tür hinter mir zu und lehne mich schluchzend dagegen. Und die Tränen hören einfach nicht auf mein Gesicht runter zu laufen. Er ist so ein scheiß....

"Charly, wach auf, es war nur ein Traum" ich öffne meine Augen und sehe verschwommen zwei gestalten vor mir. Ich merke das ich Tränen in den Augen habe und wische mit einer Hand über meine Augen um wieder scharf sehen zu können.
Jetzt erkenne ich das mein Bruder und Domi neben mir auf dem Bett sitzen und mich fürsorglich anschauen.

No more BadboysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt