No more Badboys

Kapitel 35

Charly P.O.V:

Das Wochenende verbringe ich mit Ella, Emma und Lisa und mit der Zeit verschwindet auch meine Enttäuschung gegenüber Domi. Soll er doch mit seinem Leben machen was er will. Was muss mich das interessieren.

Doch meine Meinung ändert sich schlagartig als es am Dienstag Nachmittag an der Tür klingelt.
Als ich öffne steht nur eine Packung Ben & Jerrys Eis mit einem Zettel davor.

>>Liebe Charly,
es tut mir wirklich Leid unter welchen Umständen du von meiner Vergangenheit erfahren musstest. Ich glaube allerdings das noch ein paar Details fehlen und hoffe dass du mir die Chance gibst sie dir zu erklären.
~Domi<<

Nachdem ich den Zettel gelesen habe fühle ich mich sogar fast ein bisschen schlecht. Ich hätte ihn echt die Chance geben sollen dass er mir seine Sicht erklärt. Aber ich war so stur und wollte nichts von ihm hören.
Andererseits, wieso sollte Antonio nicht alles erzählt haben? Er hat ja keinen Grund mich anzulügen. Und wieso ist es Domi nicht egal was ich von ihn denke?

Nach längerem überlegen hole ich dann aber doch mein Handy Raus und schreibe ihm eine Nachricht.

>>Wenn du willst kannst du vorbeikommen und mir deine Sichtweise erzählen. Antonio ist in der Uni.<<

Und wenige Minuten nachdem ich die Nachricht abgeschickt habe, klingelt es schon an der Tür. Es ist, wie erwartet Domi.
Als ich die Tür öffne, lächelt er mich unsicher an.
Er hängt seine Jacke auf einen freien Hacken und folgt mir dann in mein Zimmer.
Wir setzen uns mit etwas Abstand auf mein Bett und er fängt an.

Er erzählt mir von der Wette und auch davon, wie es seine damalige Freundin herausgefunden hat. Doch dann erzählt er, das seine Gang ihn vollgefüllt hat, und ihn dazu provoziert hat sie fertig zu machen. Er konnte nichts machen. Sie redeten so lange auf ihn ein bis er keine andere Wahl mehr hatte seine Exfreundin zusammenschlagen oder von der Gang für immer gehasst zu werden. Und er erklärt mir, was es bedeuten würde der Feind der Gang zu werden. Sie würden ihn fertig machen. Schlimmer als man sich vorstellen kann.

Und nachdem er das Mädchen bis ins Koma geprügelt hat, hat er sich wohl so schlecht gefühlt das er aus der Gang aussteigen wollte.

Bei dem Thema ändert sich Domis Mimik. Er wird traurig und seine Stimme wird leiser.
Doch er fährt weiter fort das Antonio nicht zugelassen hat, das er die Gang verlässt und alles dafür getan hat das er bleibt. Er hat Domis Erzählungen nach sogar einen Laden mit den anderen Gang Mitgliedern ausgeraubt und hat zur Polizei gesagt das Domi das war. Und das ist noch eine der nicht so krassen sachen. Dann ist er hierher nach L.A gezogen und seitdem hat er nichts mehr von Ihnen gehört. Bis zu dem Augenblick wo er Antonio wiedergetroffen hat.

Als er fertig ist muss ich das ganze erstmal verarbeiten.

Ich bin hin und hergerissen zwischen dem was Domi erzählt hat und dem was Antonio behauptet. Wem soll ich nur glauben.

"Du musst mir glauben, es war wirklich so" er schaut auf den Boden und ich merke das er ein bisschen verzweifelt ist.

"Ich brauche Zeit" ich schaue ihn an und er steht auf.
"Klar"

Nachdem er gegangen ist sitze ich auf meinem Bett. Ich weiß einfach nicht was ich von der ganzen Sache halten soll. Es scheint so unwirklich, aber trotzdem ist es passiert.
Aber das schlimmste ist, das ich mich für eine der beiden Geschichten entscheiden muss.

Domi P.O.V:

Nachdem ich das Haus von Charly verlassen habe setze ich mich in mein Auto und atme erstmal tief ein und aus.
Ich habe diese Geschichte noch nie jemandem erzählt. Zumindest nie so ins Detail.
Ich habe immer die schlimmen Sachen ausgelassen und probiert alles so gut es geht zu verdrängen.

Ich fühle mich schlecht. Wie konnte ich sowas überhaupt nur machen. Was war los mit mir das ich mir von anderen sagen lassen hab was ich tun soll.
Aber ich kann es nicht mehr ändern.

Ich starte den Motor und fahre auf direktem Weg zum Club. Ich muss mich ablenken, und da helfen ein paar Drinks und heiße Mädels ja am besten.

Als ich die Treppen nach unten zum Club heruntersteige, dröhnt mir schon die laute Musik entgegen.
Ich bahne mir einen Weg durch die Menge und setzte mich auf einen freien Hocker an der Bar.

"Einen kalten Wodka bitte" rufe ich dem Barkeeper zu und sehe mich dann in der Menge um.
Die Stimmung ist super, aber trotzdem kann ich niemanden finden der für heute in Frage kommt.

"Hier bitte, dein Drink" der Barkeeper stellt ein Glas vor mir ab und ich reiche ihn das Geld.

"Ganz alleine hier?" Ich drehe mich um und vor mir steht ein blondes Mädchen mit Minikleid.
Ohne auch nur irgendwelche Zeit zu verschwenden lege ich meinen Arm um ihre Hüfte. "Lust zu tanzen?"

Kurz Zeit später finden wir uns knutschend in einer Sofa Ecke wieder.
Da uns aber die Leute um uns herum die ganze Zeit anschauen nenne ich das Mädchen an die Hand und ziehe sie in ein leeres Zimmer in einem der Gänge.
Ich lege die rücklings auf das Bett das in einer Ecke steht und wir machen da weiter, wo wir aufgehört haben.