11: Konsequenzen

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Als ich nach der Schule auf den Parkplatz kam stockte ich. Ein Abschleppwagen stand auf dem Parkplatz. Mit Ketten wurde mein Wagen vom Abschlepper per Seilwinde angehoben. Ronan und seine Freunde standen mit einem amüsierten Grinsen daneben. Wut kochte in mir hoch. „Stopp! Lassen sie meinen Wagen sofort wieder runter!" rief ich und rannte zu dem Abschlepper rüber. Ein breiter Mittelgroßer Mann mit Wampe. „Sie können ihren Wagen also vom Gelände meiner Firma abholen. Ich kann ihnen gleich eine Karte geben." Sagte der Mann routiniert und holte eine Visitenkarte hervor während Ronan und seine Freunde fast platzten vor Lachen. „Ich will ihre Scheiß Karte nicht! Ich will mein Auto!" brüllte ich fast. Der Mann schüttelte leicht den Kopf. „Tut mir leid. Ich werde ihn erst wieder auf dem Firmengelände runterlassen." Erwiderte er schlicht.

Ich atmete tief durch während die Jungs sich die Bäuche hielten vor Lachen. Mit dem Autoschlüssel entsperrte ich das Auto und öffnete den Kofferraum. Ich holte aus der Bodenklappe Xanders Pistole. Laut knallte es als ich in die Luft schoss. Augenblicklich verstummten die Jungs. Die Schüler auf dem Parkplatz schreckten auf und flüchteten zurück ins Schulgebäude. „Setzen sie den Wagen ab!" mit der Pistole zielte ich auf den Abschlepper. Er wurde ganz Bleich und schluckte hart. „Ich wiederhole mich kein zweites mal!" kalt und völlig ruhig zielte ich mit der Waffe auf ihn. „N... natürlich." Stammelte er und tat wie befohlen. Mit zittrigen Händen betätigte er die Schaltvorrichtung um den Wagen wieder abzusetzen und anschließend von den Seilen und Gurten zu befreien. Als der Wagen wieder auf festem Boden stand senkte ich die Waffe. Ich legte sie zurück und warf meine Tasche in den Kofferraum bevor ich die Klappe zu schlug. Die Jungs zuckten erschrocken zusammen und erwachten aus ihrer Starre. „Finger weg von meinem Wagen, Pussy!" knurrte ich noch in Ronans Richtung. Sein Kiefer spannte sich merklich an. Ich stieg ein und fuhr vom Schulgelände.

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Am darauffolgenden Tag wurde ich direkt ins Büro der Direktorin bestellt und Ronan gleich mit. Unser Klassenlehrer, Mister Scump, strafte uns mit strengen Blicken während wir auf die Direktorin warteten. Die Tür schwang auf und eine Frau mittleren alters trat ein. Ihr Rot gefärbtes im Ansatz dunkles Haar war locker zurückgebunden. Ihr Blauer Hosenanzug zierte nicht eine Falte. Direktorin Greenshield setzte sich hinter ihren Schreibtisch. Akkurat faltete sie die Hände auf der Tischplatte.

„Ich leitete diese Lehranstalt seit Fünf Jahren und nie gab es auch nur einen Zwischenfall wie der gestrige." Begann sie während wir völlig ungerührt ihren strengen Blick erwiderten. „Seit gestern erhalte ich anrufe von besorgten Eltern die um die Sicherheit ihrer Kinder bangen. Vom Schulrat ganz zu schweigen." Vorwurfvoll sah sie uns abwechselnd an. „Ich dulde solch ein verhalten nicht und um das zu verdeutlich sitzen wir jetzt hier." Sie nahm eine Akte zur Hand. „Christella Leopold eine Musterschülern. Jahrgangsbeste in der Redwood west High-School. In der Middle School haben sie jeden erdenklichen akademischen Wettbewerb gewonnen. Wie kommt ein intelligentes Mädchen wie sie auf die irrsinnige Idee mit einer Waffe auf dem Schulgelände zu schießen?" sie sah von der Akte auf und ich wandte den Blick ab.

Sie legte die Akte beiseite und schlug eine andere auf. „Ronan Blake sie zeichnen sich durch ihr sportliches Potenzial aus. Stammspieler des Basketballteams, aber ihr Notendurchschnitt ist miserabel. Ihre Fehlzeiten machen sich dort deutlich bemerkbar." Sie schloss die Akte. „Werfen sie mich jetzt deswegen von der Schule?" fragte ich ungerührt worauf sie den Kopfschüttelte. „Nein. Da niemand verletzt wurde und ich denke das dies auch nicht ihre Absicht war kommen sie mit einer Verwarnung davon, aber es gibt eine Strafe." „Und die wäre?" fragte Ronan genervt. „Mister Blake sie werden das Jahr wiederholen müssen, wenn sich an ihren Noten nicht bald etwas ändert." Wandte Mister Scump ein. „Daher schlage ich vor das sie die Hilfe von Miss Leopold in Anspruch nehmen." Sagte die Direktorin. „Auf gar keinem Fall!" widersprachen wir beide direkt im Chor. Kurz sahen wir uns finster an bevor wir uns wieder zur Direktorin wandten. „Lieber flieg ich von der Schule als von der Bitch Hilfe anzunehmen!" aufgebracht stand Ronan auf. „Ich bin der selben Meinung wie der Taugenichts." Stimmte ich zu und stand ebenfalls auf. „Wie war das, Bitch?" knurrte Ronan und baute sich drohend vor mir auf. „Oh war das zu schwierig für dein Ballonhirn?" gab ich provokant zurück und erwiderte finster seinen Blick während er die Fäuste ballte.

„Ich dulde keinerlei Kraftausdrücke wie diese an meiner Schule!" donnerte die Direktorin und haute dabei ihre Flache Hand auf den Tisch. „Setzen sie sich!" befahl sie und mit einem letzten finsteren Blick setzten wir uns wieder. „Ich seh schon sie brauchen einen gewissen... Ansporn um miteinander zu arbeiten." Erkannte sie und seufzte. „Wenn sie Miss Leopold Mister Blake dabei helfen die Zwischenprüfungen in zwei Wochen gut abzuschneiden werde ich davon absehen die Polizei wegen der Waffe zu informieren und ihren Vater davon in Kenntnis zu setzen. Das gleich gilt für sie Mister Blake. Ihre Mutter wäre sicher nicht davon erfreut von ihren letzten... Aktivitäten zu erfahren." Drohte sie kühl worauf Ronan nur desinteressiert den Blick abwandte.

Ich seufzte innerlich und gab nach. Die Polizei konnte ich im Moment am wenigsten gebrauchen und mein Vater... er wusste so gut wie nichts, weil er nie da war. „In Ordnung. Ich werde Ronan beim Lernen helfen, aber mehr nicht!" zufrieden schmunzelte sie während Ronan etwas verwundert aufsah, aber nur kurz bevor er wieder desinteressiert wegsah. „Mehr verlange ich auch nicht. Sie dürfen gehen." Damit entließ sie uns zurück in den Unterricht.

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Nach der Schule saßen wir gezwungenermaßen zusammen in der Bibliothek. „Lies dir meine Notizen durch und wenn du etwas nicht verstehst lies es nochmal bevor du mich fragst." Sagte ich und legte einen Stapel Notizhefte auf dem Tisch ab. Für jedes Fach eines. „Du denkst doch nicht wirklich das ich mir dein geschmiere antue?" skeptisch hob Ronan eine Augenbraue. „Klar tust du das nicht, aber die Bibliothekarin wird Miss Greenshield mit Sicherheit berichten ob wir etwas getan haben oder nicht. Also tu wenigsten so als ob." Entgegnete ich und nahm mir meine Hausaufgaben vor. Widerwillig gab er mir recht und schlug eines der Hefte auf.

„Die sind echt gut zu verstehen." Wunderte er sich und blätterte in den anderen Heften. „Wann findest du die Zeit das alles aufzuschreiben?" „Ich bin halt nicht so planlos wie du!" erwiderte ich stumpf und er schnaubte verächtlich während er die Hefte nicht aus der Hand legte.

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Zuhause hob sich meine Laune gleich wieder als Xander mir seine berühmten Käsemakkaroni servierte. Wir guckten Filme und am Abend gesellte sich Will dazu. Ich erzählte von dem Deal mit Direktorin Greenshield und wie nervig das alles war. Als ich dann später ins Bett gehen wollte rief Daisy an. Sie redete wie ein Wasserfall ohne Punkt und Komma. Sie redete so viel das ich irgendwann einfach einschlief.

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Bader than BadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt