Der restliche Sonntag verlief ohne weitere Vorkommnisse. Ich verbrachte eine spaßige Zeit mit meinen Freunden bevor ich am Abend mit dem Zug zurückfuhr. Ich saß allein in einem Abteil und hörte Musik während ich aus einer Launer heraus zeichnete. Wirklich gut war ich nicht, aber man konnte erkennen was es sein sollte. Kleine Cartoon artige Figuren sammelten sich auf meinem Block. Ein Mädchen mit Katzenohren und Schwanz das breit grinste. Ein Junge der Niedergeschlagen am Boden saß. Ein Roboter... ich zeichnete einfach was mir so in den Sinn kam.
Als es klopfte sah ich auf. Verwundert nahm ich meinen Kopfhörer ab. „Okay... ich hab grad gute Laune also frag ich einfach mal. Was zum Teufel machst du hier, Ronan?" nicht weniger überrascht als ich trat Ronan in das Abteil um den Gang für andere Fahrgäste frei zu machen. „Ich hab meinen Onkel besucht was dagegen?" gab er giftig zurück. „Und der Zug ist voll falls es dir noch nicht aufgefallen ist." Fügte er hinten an. „Nicht mein Problem. Dann steh halt im Gang." Ronan schnaubte verächtlich. „Vergiss es! Ich steh mir doch nicht zwei Stunden die Beine in den Bauch." Entgegnete er und hob seine Tasche auf die Gepäckablage. „Dann bleib gefälligst auf deiner Seite." Knurrte ich und setzte meine Kopfhörer wieder auf. Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder meiner Zeichnung die auf meinen angezogenen Beinen auflag.
Schweigen herrschte bis Ronan mir vorm Gesicht herum schnippte. Genervt sah ich auf. „Was?" gereizt legte ich mir den Kopfhörer um den Nacken. „Was malst du?" fragte er worauf ich ihn skeptisch ansah. „Ich male nicht ich zeichne das ist ein Unterschied. Und das geht dich einen feuchten Dreck an!" entgegnete ich worauf er mir kurzerhand den Block entriss. „Ronan ich schwör dir ich schlag dir die Fresse ein!" drohte ich worauf er schmunzelnd meine Zeichnung betrachtete. Kurz stutzte er. „Die sind ja gar nicht mal schlecht. Obwohl ich hätte eher gedacht das du blutige Leichen zeichnen würdest statt so welche Cartoon Figuren." Meinte er und ich riss ihm den Block aus der Hand. „Ich hab dich nicht nach deiner Meinung gefragt Arschloch!" erwiderte ich kratzig worauf er schelmisch schmunzelte. „Nein die gibt es gratis." Gab er frech zurück.
Schmerzhaft schrie er auf als ich ihm gegen das Schienbein trat. „Das tut weh verdammte Bitch!" knurrte Ronan und trat zurück. Dieses mal schrie ich auf und er grinste triumphierend. Als Antwort trat ich kraftvoll zurück. Ronan trat wieder zurück und so begannen wir uns gegenseitig ans Schienbein zu treten. Fluchend und Schimpfend bis plötzlich die Tür zu unserem Abteil geöffnet wurde. „Fahrkarten bi.." „Halts Maul!" brüllten wir gleichzeitig den unschuldigen Zugbegleiter an der darauf die biege machte.
Beide mussten wir lachen als der Zugbegleiter wie ein verschrecktes Huhn die Flucht ergriff. Leicht außer Atem und mit schmerzenden Beinen lehnten wir uns in den Sitzen zurück. „Waffenstillstand?" bot Ronan als erster an. „Meinetwegen." Erwiderte ich genervt und sah aus dem Fenster. In der Spiegelung konnte ich sehen wie Ronan schmunzelte. Mürrisch widmete ich mich lieber meiner Zeichnung.
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Als der Zug in Rockport einfuhr wartete Will bereits auf dem Bahnsteig auf mich. „Willkommen zurück." Begrüßte er mich mit einer herzlichen Umarmung. „Wie war die Fahrt?" fragte er als nächstes als wir uns lösten. „Ich hatte einen nervigen Sitznachbern, aber sonst gings." Antwortete ich und streckte mich gähnend. Ich wollte einfach nur noch in mein Bett. „Ich hoffe er hat nicht zu sehr unter dir gelitten." Verächtlich schnaubte ich. „Unter mir?" Will schmunzelte und nahm meine Tasche.
Es begann schlagartig zu regnen kaum das wir die kleine Bahnhofshalle passiert hatten. Es regnete wie aus Eimern und wurde nicht weniger. „Hast du einen Regenschirm?" fragend sah ich zu Will. „Nop. Wusste ja nicht das es regnen würde." Erwiderte er schlicht während wir unter dem Dachvorstand im Eingang standen und auf den Regen blickten. Es bildeten sich bereits große Pfützen am Straßenrand. Der Bahnhof war leer. Niemand war mehr da außer Ronan. Er stand auf der anderen Seite des Dachvorstands da ihn der Regen genauso überrascht hatte wie uns.
Als Will ihn bemerkte ging er zu ihm und begrüßte ihn freundschaftlich. Ich fragte mich nur seit wann die beiden so dicke miteinander waren. Da kam Will in Begleitung von Ronan zurück. „Ich fahr das Auto vor und dann kannst du bei uns mitfahren." Meinte Will. „Cool. Danke man." Gab Ronan knapp zurück bevor Will im Regen verschwand. Ich seufzte genervt und war einfach zu müde um mich darüber jetzt noch aufzuregen. Ich gähnte und rieb mir träge die Augen. „Ich hätte echt einen Zug früher nehmen sollen." Murmelte ich und ignorierte Ronan völlig.
Das Licht der Scheinwerfer blendete uns kurz bevor Will mit seinem Blauen Ford vor uns hielt. Ich stieg vorne ein. Ronan hinten. Die beiden begannen zu reden während ich mein Handy checkte. Wirklich konzentrieren konnte ich mich allerdings nicht mehr.
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„Hey Chrissy." Will rüttele an mir. Verpennt sah ich auf. „Wir sind zuhause." Er beugte sich über mich und löste den Gurt. Gähnend stieg ich aus und bemerkte erst da das wir wirklich bereits in der Garage vom Haus standen. Der Regen prasselte aufs Dach und Ronan war nicht mehr da. „Was ist mit deinem Kumpel?" fragte ich sicherheitshalber nach nicht das der wieder hier übernachtete. „Ronan? Ich hab ihn in seiner Straße abgesetzt." Erwiderte er und holte meine Tasche aus dem Kofferraum.
Etwas wacher folgte ich ihm ins Haus wo Lily mich freudig begrüßte. Sie folgte mir hoch in mein Zimmer wo Will meine Tasche abstellte. „Schlaf gut." Sagte er noch bevor er ging und ich auf mein Bett fiel. Ich streifte mir die Schuhe von den Füßen und kuschelte mich in meine Decke. Lily sprang zu mir aufs Bett. Sie schmiegte sich an mich und kurz darauf war ich eingeschlafen.
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Bader than Bad
Novela JuvenilNeue Stadt = Neues Leben. Das diese Gleichung nicht aufgeht muss Chrissy bald bitter feststellen als die Ereignisse an der neuen Schule sich nur so überschlagen. Ganz nach dem Motto: Badgirl trifft Badboy wird es hier sicher nicht langweilig ; ) Ach...