12: Tanzgewühl & Schrankgeflüster

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Am Freitag lud Daisy mich auf eine Party ein. Irgendeine Cheerleaderin veranstalte eine fette Party im Strandhaus ihrer Eltern und die halbe Schule war eingeladen. Schon Stunden vorher war Daisy bei mir aufgeschlagen um sie aufzustylen. Im Schlapptau hatte sie ihre besten Freundinnen aus der Höheren Klasse. Cally eine schlanke Blondine mit blauen Augen und Sommersprossen. Summer eine mollige Blondine mit kurzem Haar. Cally und Summer waren Schwestern auch wenn sie nicht auf den ersten Blick so wirkten. Dazu stritten sie viel. Will und Xander hatten sich derweil aus dem Staub gemacht als die Mädels eingetroffen waren.

Vor dem Spiegel legte ich noch etwas Schminke auf. Mit etwas Gelb hatte ich meine Augen schattiert. Mit Rusch meine Wangen und ich trug Lippenstift. Noch etwas Wimperntusche und mein Make-up war fertig. Ich trug ein hellblaues Kleid das mir bis zu den Knien reichte. Der Rock fiel locker während ein breites Band in der gleichen Farbe wie das Kleid meine Taille umspannte. Die breiten Träger liefen im Rücken zusammen. Glitzersteinchen saßen auf dem Band zur Zierde. Dazu trug ich weiße Ballerina. Meine Haare hatte ich gelockt und zum Teil hochgesteckt. Nichts Aufwendiges, aber es gefiel mir. Noch ein paar klimpernde Armbänder und ich war fertig.

„Du siehst großartig aus. Einfach Wunderschön! Den Jungs werden die Augen ausfallen." Schwärmte Daisy begeistert. Sie trug ein Lila Cocktailkleid mit silbernem Gürtel. Cally trug einen kurzen Rock mit einer freizügigen weißen Bluse und Summer trug ein Grünes Cocktailkleid das ihre Kurven noch betonte. „Ihr seht auch klasse aus." Erwiderte ich und die drei Lächelten. „Dann los. Lasst uns gehen bevor die Party ohne uns in Schwung kommt." Grinste Cally und schnappte sich ihre Tasche. „Die Party kommt erst mit uns in Schwung." Erwiderte Summer und wir lachten. Da Xander mit Will mitgefahren war konnte ich uns zum Strandhaus fahren. Bereits während der Fahrt sangen wir lauthals mit dem Radio mit um uns in Stimmung zu bringen. 

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Schon beim Aussteigen konnten wir die laute Musik hören und die Lichter sehen. „Das wird Mega! Kinley veranstaltet die fettesten Partys mit den heißesten Jungs." Schwärmte Daisy aufgeregt als das Strandhaus in Sicht kam. Überall standen Teenies mit gefüllten Bechern. Sie lachten und quatschten. Das Strandhaus selbst war groß. Mit einem großen Vorgarten und Pool lag es direkt am Strand. Es gab einen Dj der vor dem Pool auflegte. Bunte Lichter glitten über die helle Fassade. Drinnen wie Draußen feierten sie ohne Hemmungen.

Cally und Summer stießen zu einer Gruppe Mädchen dazu während Daisy und ich rein gingen. An der Bar im offenen Wohnbereich schenkte ein Barkeeper aus. Laut dröhnte die Musik aus den Boxen während die Menge wild tanzte. Der Bass lies den Boden vibrieren und Gespräche waren bei der Lautstärke undenkbar. Nach ein zwei Bier mischte ich mich mit Daisy unter die Menge.

Ich lies alles fallen und sog die Musik in mich auf. Ich entspannte mich. Ließ Locker und genoss es. Bei den Liedern die ich kannte sang ich mit. Meine Stimmung war so ausgelassen wie seit langem nicht mehr. 

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„Chrissy!" Xander tauchte bei mir auf. „Hey. Die Party ist klasse oder?" ich grinste breit und bewegte mich zur Musik. „Hast du Will schon gesehen?" er beugte sich zu meinem Ohr vor damit er nicht brüllen musste. „Nein hab ich nicht." Erwiderte ich nahe an seinem Ohr. „Wieso suchst du nach ihm?" „Er hat den Autoschlüssel und ich glaube nicht das er noch Fahren kann. Ich wollte auf Nummer sicher gehen und ihn an mich nehmen." Erwiderte er und ich lachte beschwingt vom Alkohol.

„Sag mal hat es eigentlich einen Grund das dieser Ronan dich so anstarrt?" fragte er dann irritiert. „Ach der. Das ist nur ein Arsch aus der Schule. Der makiert gerne mal den Dicken Macker, aber is ja klar, dass er bei mir da auf Granit beißt." Erwiderte ich was Xander schmunzeln ließ. „Soll ich mir den mal vornehmen?" ich schüttelte amüsiert den Kopf. „Nicht nötig. Tanz lieber mit mir." Meinte ich worauf er meine Hände nahm. Xander drehte mich um meine eigene Achse und bewegte sich mit mir im Takt. Als dann ein langsames Lied kam gingen wir zur Bar.

Die Tanzfälle füllte sich mit Paaren während wir die nächste Runde Bier runter schütteten. Langsame Tänze habe ich noch nie leiden können was vielleicht auch daran lag, dass ich keinen passenden Tanzpartner dafür hatte.

„Chrissylein!" Daisy fiel mir angetrunken um den Hals. „Wir brauchen noch jemanden für das Wolkenspiel. Bitte bitte komm mit. Spiel mit mir Chrischen." Bettelte sie lallend. Ich musste lachen während Xander schmunzelte. „Okay ich mach eine pause vom Tanzen." Stimmte ich zu. Daisy sprang fröhlich auf. „Yay! Komm mit nach Oben. Xander du auch!" Sie griff mit breitem Grinsen nach Unseren Händen und zog uns mit sich. Leicht wankend führte sie uns nach Oben in ein großes Zimmer wo schon welche auf dem Teppichboden im Kreis saßen. Einer von ihnen war Ronan. Wir setzten uns zu den plaudernden Teenies dazu.

Das Zimmer selbst war wohl das eines Mädchens. Mit großem Himmelbett vielen Bildern an der Wand, einem Schminktisch und einem Wandschrank. Es war aufgeräumt und hübsch. „Okay das sollten genug sein. Wollen wir anfangen?" fragte eine Brünette im pinken Top im schwarzen Minirock. „Wie geht das Wolkenspiel überhaupt?" fragte eine zierliche Rothaarige zögerlich. Genervt stöhnten einige auf. Die Brünette dagegen schien das nicht im Geringsten ihre gute Laune nehmen zu können.

„Okay okay. Das Spiel ist simpel. Wir ziehen Zettel mit Nummern. Auf einem der Zettel ist eine Krone. Derjenige der die Krone zieht ist der König des Spielst und bestimmt zwei Nummer und was sie tun sollen um zu den Wolken aufzusteigen." Erklärte sie ausschweifend und gewann ein paar Lacher für ihr Wortspiel. „Aber bevor wir starten sollten wir uns noch einmal vorstellen. Also ich heiße Naomi." Sagte sie und gab das Wort weiter. Der Reihe nach nannte jeder seinen Namen und danach wurden die Nummern verteilt. Insgesamt waren wir zwölf. 

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Das Spiel begann einfach mit Bier exen oder ein Lied vorsingen. Von sonstigen Tricks die man zu zweit vorführen konnte schwenkte die Rubrik rüber zu mehr... Körperlichen Aufgaben. Ein kurzer Kuss auf die Wange. Über den Hals lecken. Ein echter Kuss. Sie wurden immer intensiver.

„Jackpot! Jetzt bin ich eure Queen!" jubelte Naomi und lachte heiter. „Mal überlegen." Sie grinste breit. „Nummer vier und elf. Fünf Minuten im Wandschrank und wenn die Zeit rum ist muss einer von euch Spuren von euren Aktivitäten haben. Das Körperteil ist dabei egal." Die Jungs johlten während Naomis grinsen nur noch breiter wurde. „Ich hab die Elf." Meldete Ronan sich zu Wort. „Ronan? Kann die Vier nicht mit mir tauschen?" jammerte eines der Mädchen und ihre Freundin neben ihr lachte. „Also wer hat die Vier?" fragte Naomi aufgedreht. „Leider hab ich die." Meldete ich mich. „Was für ein Zufall." Grinste Ronan finster und stand auf während die Jungs johlten. Die Mädchen warfen mir neidische Blicke zu.

„Chrissy du musst das nicht tun." Besorgt beugte Xander sich zu mir vor. „Ich weiß, aber ich mach sicher keinen Rückzieher damit der sich darüber auslassen kann." Erwiderte ich und folgte Ronan in den Wandschrank. Der Wandschrank an sich war ein kleines Zimmer.

„Komm mir zu nah und du wirst keine Kinder mehr bekommen können!" knurrte ich drohend kaum das die Tür zu war. „Und wie willst du denen dann beweisen das wir was getan haben?" skeptisch und amüsiert sah er mich an. „Bleib einfach wo du bist." Genervt wandte ich mich dem Spiegel zu und holte meinen Lippenstift aus der Tasche. „Wo ist eigentlich Will? Er war doch mit euch gefahren." Fragte ich dann während ich mir einen Kutschfleck auf den Hals aufmalte. „Keine Ahnung ist mit irgendeinem Mädel weg." Erwiderte er ungerührt während er gelangweilt am Regal lehnte. „War ja klar." Murmelte ich genervt während ich seinen Blick auf mir spüren konnte. Zufrieden mit meinem Werk steckte ich den Lippenstift weg und checkte mein Handy. Es waren noch drei Minuten übrig.

„War dieser Jordan wirklich so schrecklich das du niemanden mehr an dich ranlässt?" fragte er plötzlich was mich erschrocken zusammenzucken ließ. „Du..." als ich zu ihm sah stand er plötzlich direkt vor mir. Nur wenige Zentimeter trennten uns.

So nah sah ich direkt in seine dunklen Augen. Ein so dunkles Braun das es beinahe Schwarz war. Er war so nah das ich die winzigen hellen Sprenkel darin erkennen konnte. Er war so nah das ich seine wärme spüren konnte. Er war so nah das ich seinen Geruch wahrnehmen konnte. Er roch herb nach Tanne und Meer. Er roch gut. Seine Augen waren erfüllt mit Wärme, Interesse und einem verspielten funkeln. Er war mir so nah das ich für einen Moment nicht denken konnte. Nur einen Moment lang. Ich trat ihm in die Weichteile und er krümmte sich keuchend. „Ich hab dich gewarnt, Arschloch!" sagte ich kühl und verließ den Wandschrank und gleich darauf die Party. 

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Bader than BadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt