Kapitel 2

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Es klingelte zur Pause und ich blieb regungslos sitzen. Mr Novak kam zurück in die Klasse um seine Sachen zu packen. Er war Ende, wenn nicht sogar noch Mitte zwanzig, hatte dunkle, glänzende Harre und sein Gesicht war glatt rasiert. Er hatte eine große und schlanke Figur, die sogar vielleicht ein wenig muskulös war, wenn ich mich nicht vertat.

Außerdem trug er ein weißes Hemd mit einer dunklen Hose, so wie die meisten Lehrer, da es eine Vorschrift für die Kleidung gab. Wie auch bei den Schülern, die Mädchen trugen blaue oder schwarze Röcke, dazu eine weiße oder auch blaue Bluse, die Jungs musste ebenfalls blauen oder schwarze Hosen tragen mit einen weißem oder blauem Hemd. Es war alles ziemlich einheitlich. Unsere Schule (Lieceo sulla riva del fiume) war ein städtisches Gymnasium Italiens, es war ein altes großes Gebäude, ich glaube früher war es ein Kloster oder so etwas.

Als ich mich wieder gefunden hatte, blickte ich nach vorne, wo Mr Novak noch eine Klausur korrigierte, langsam ging ich zu ihm nach vorne. Er blickte hoch und setzte seine Lesebrille ab, sodass ich seine hellen Augen sehen konnte. ,,Warum bist du nicht unten?", fragte er mich, in einen neutralen Ton. Ich strich mir meine blonden Haare aus dem Gesicht und setzte mich vor seinen Pult auf den Stuhl. ,,Wegen meiner Note.", ich blickte mitleidserregend zu ihm hoch. ,,Können Sie da nicht etwas ändern, weil sonst schaffe ich meine Versetzung nicht. Nur eine kleine Ausnahme." Unauffällig drückte meine Arme ein wenig aneinander, sodass meine Brüste etwas gepusht wurden und aus den, die ich eben geöffnet hatte, oberen Knöpfen schauten. Ich merkte wie sein Blick kurz von meinem Gesicht abwichen, bevor er seinen Kopf empört schüttelte. ,,Wenn du deine Note ändern möchtest, dann kannst du zum Beispiel eine Präsentation halten, oder so etwas in der Art.", sagte er und wagte es nicht von meinen Gesicht weg zu gucken. Grimmig biss ich mir auf meine Unterlippe und guckte ihn lange an. Mir waren noch nie seine hellen, strahlenden Augen aufgefallen, seine weißen Zähne und seine gepflegte Haut.
Nach einiger Zeit seufste ich auf und nickte nur. ,,Okay.", sagte ich leise bevor ich den Raum verließ.

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