Kapitel 29

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Letztendlich, nach längeren Überlegen und einigem hin und her, entschied ich mich für ein Seidenkleid in Navyblue. Das Kleid war kurz geschnitten und hatte einen großen Ausschnitt, welcher mit Strass verziert war. Außerdem betonte es genau die richtigen Stellen; meine Haare hatte ich zu einem lockeren Dutt zusammengefasst und an meinen Füßen trug ich High-Heels, welche durch einen dünnen, langen, goldfarbenen Absatz gestürzt wurden.

Als es bereits acht Uhr abends war, sah ich wie ein dunkler Sportwagen auf meiner Auffahrt verweilte. Meine Eltern waren, so wie eigentlich immer, nicht da. Ich blickte aus dem Fenster und mein Blick schweifte über den schwarzen, in der Sonne glänzenden Porsche 911, Asher liebte dieses Auto.
Mit bedachten Schritten  kam ich auf ihn zu, er hatte mir bereits die Beifahrertür geöffnet und ich stieg mit einem Lächeln ein, im Auto roch es nach vertrauten Leder. Zur Begrüßung gab er mir ein flüchtigen Kuss auf die Wange und startete grinsend den Motor.

Wir fuhren eine Weile und unterhielten uns dabei, bis er in eine lange Alee einbog, die mit Pinienbäumen geziert war. Das Hotel war von einer Waldlandschaft umgeben und sofort fühlte ich mich, als hätten wir einen magischen Ort betreten. Die warme Luft roch nach Holz und Harz. Ich harkte mich bei ihm ein und wir betraten das große Hotel, das erste Mal hatte ich das Gefühl, dass wir ein offizielles Paar waren, immer mussten wir unsere Beziehung geheim halten, doch heute nicht. Nicht an diesem Tag und nicht in dieser Stadt.

In der Galerie waren Bilder von Sandro Bottcelli ausgestellt, doch es war, zu meiner Verwunderung, recht leer. Wir standen vor einem Selbstpotrait, als ich mich an ihn her ran schmiegte. Der Stoff seines Jackets war weich und ich atmete sein vertrauten Geruch ein, seine Wärme gab mir ein Gefühl der Geborgenheit und ich schaute ihn tief in seine hellen Augen. Ich hatte das Gefühl, dass diese Augen so viel erzählten und so viel wussten. Er strich mir über meine Wange und zog mich langsam zu sich heran, um seine perfekten Lippen auf meine zu legen. Wieder vergaß ich alles um mich herum und lebte nur in diesen Moment.
Wir tranken ein wenig und ich hatte das Gefühl, dass sich der Saal mit der Zeit immer mehr füllte, für einen Moment verschwand ich auf der Toilette und als ich zurück kam, traute ich meinen Augen nicht. Asher stand dort mit Jack. Was hatte Jack hier zu suchen? Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sich für Kunst interessierte. Langsam schlich ich heran um ein wenig vom Gespräch mitzubekommen. ,,Ich schwörs dir, Alter. Nichts geht über Kunststudentinnen." ,, Wenn du meinst.", Asher zuckte mit den Schultern und blickte sich um, wahrscheinlich um mich zu finden. ,,Ja man, aber ich werd jetzt mal weiter schauen, dir auch noch viel Erfolg. Hau rein!", rief Jack und wandte sich ohne weiteres ab. ,,Was macht er denn hier?", fragte ich, mit einem etwas besorgten Unterton. Er schüttelte nur den Kopf und nahm meine Hand um mich zum Ausgang zu führen. ,,Komm wir machen einen Spaziergang.", sagte er lächelt und wir gingen in Richtung des Waldes, an einer Lichtung blieb er stehen und blickte sich, wahrscheinlich aus Gewohnheit, um. Dann begann er mich zu küssen, ich spürte seine Leidenschaft. Als er meinen Hals liebkostest flüsterte ich leise: ,,Sollen wir vielleicht nicht lieber auf unser Zimmer gehen?" er nickte grinsend und nahm meine Hand, um mit mir zusammen zum Hotel zu rennen. Der Fahrstuhl brauchte eine Ewigkeit, ich hatte mich an Asher gelehnt und spürte deutlich eine Beule in seiner Hose. Ich biss mir auf die Unterlippe und drückte unauffällig mein Arsch noch näher an ihn, die anderen Gäste im Fahrstuhl waren in ein Gespräch vertieft.

Als wir endlich angekommen waren schubste er mich aufs Bett und fing gierig an, an meinem Hals zu saugen. Seine Hände fuhren meinen Bauch hinunter und glitten unter mein Kleid, heute lies er sich, im Gegensatz zu den anderen Tagen, nicht sonderlich viel Zeit. Ein Finger glitt in meine feuchte Öffnung und ich stöhnte leise auf, bis er grinsend einen zweiten hinein schob. Seine Bewegungen wurden immer schneller und mein Stöhnen immer lauter, weshalb wir auch nicht bemerken wie die Tür geöffnet wurde. Wir waren so auf diesen Moment fokussiert. Ich hörte nur, wie jemand sagte, und deshalb hat die Frau von der Rezeption mir dein Schlüssel gegeben. Und dieser jemand war Jack. Wir alle hielten geschockt inne und rührten uns nicht. ,,Ich wusste es.", flüsterte er, brach damit die Stille und schüttelte dabei seinen Kopf, während er zu uns hinab sah.

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