Kapitel 18

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Als ich nach einer Weile zuhause angekommen war, setzte ich mich, zu meiner eigenen Überraschung, an meinen Laptop um meine Präsentation zu Ende zu bringen.
Keine Ahnung warum ich das tat, vielleicht um Asher etwas zu beweisen oder viel eher um ihn stolz zu machen. Als ich um halb drei vor Erschöpfung und Müdigkeit fast am Computer einschlieft, beschloss ich mich in mein Bett zu legen.

Am nächsten Morgen wachte von alleine auf und stellte unter Schock fest, dass es schon 9:37 war und ich ziemlich verschlafen hatte. Hektisch versuchte ich mich gleichzeitig zu schminken und meine Zähne zu putzen, doch es endete damit, dass ich mir meine Mascara fast ins Auge stach.

Außer Atem und mit Seitenstechen blieb ich nach 15 Minuten vor der Schule stehen, ich fasste mir an meine stechende Taille und versuchte mein Puls wieder unter Kontrolle zu bekommen. Völlig fertig stützte ich mich am Metallgeländer ab, ich hoffte, dass mich niemand in diesen Zustand sah; doch auf einmal stand Asher neben mir und begrüßte mich mit meinem freundlichen "Hey Daphne, Entschuldigung nochmal für gestern. Ich wusste nicht, dass sie schon wieder kommt, es war viel früher als erwartet..." ,,Hey, es ist alles gut.", antworte ich und lächelte, wobei ich versuchte zu verheimlichen, dass ich ganz außer Atem war.
Schließlich verabschieden wir uns und ich ging in meinen Unterricht.

Der Unterricht verging, zu meiner Überraschung schnell, vielleicht lag es aber auch daran, dass ich nur weniger als die Hälfte mitbekommen hatte oder weil ich nicht bei der Sache war, ich musste die ganze Zeit an Asher denken.
Ich überlegte wie er wirklich fühlte, empfand er etwas für mich?
Und empfand ich überhaupt etwas für ihn?
War das eine einmalige Sache gewesen und er hatte gar nicht weiter daran gedacht?
Oder war ich nur die Flucht vor seiner Frau? War ihre Ehe vorbei oder war es nur eine Tiefe, eine gewaltige Tiefe...ich könnte es nicht vertragen, wenn es nur eine Pause wäre.

Das alles beschäftigte mich während des Unterrichts, was dazu führte, dass ich kein Stück aufpasst. Bis es meinem Professor nach einiger Zeit reichte und mit der flachen Hand auf meinen Tisch schlug, so wie es einige Lehrer bei mir pflegten zu tun.
Wie jedes Mal schreckte ich hoch und guckte den alten Griesgram erschrocken an und für einige Sekunden hatte er meine Aufmerksamkeit, bis ich wieder in meinen Gedanken verschwand.

In der Pause ging ich in die Cafeteria, um mir einen Salat essen, als mich ein Mädchen aus meiner Stufe ansprach:,,Hey, willst du vielleicht
am Wochenende zu meiner Party kommen?", sie hatte einen hohen Zopf und dunkles Haar, ich hatte ihren Namen vergessen, doch wir waren in einem Sportkurs. Gerade wollte ich was sagen, als mich Lou überfiel und von ihr weg zog.

Als ich Zuhause war, guckte ich auf mein Handy und hatte, zu meiner großen Freude, eine neue Nachricht von Asher. Mit Herzklopfen öffnete ich diese:

Hey Daphne, ich hoffe du hattest einen schönen Tag. Außerdem wollte ich dich fragen, ob du am Wochenende vorbei kommen möchtest.
-Asher

Mein Herz machte ein kleinen Satz und ich stieß einen Freudenschrei aus. Es war so wunderschön, dass er mich eingeladen hatte, vielleicht konnte ich mir dann über unsere Gefühle klar werden... Glücklich schrieb ich ihm zurück, dass ich gerne kommen würde.

Die Woche verging ziemlich langsam, bis es endlich Freitag wurde.
Am Nachmittag hatte ich beschlossen Mr Novak zu besuchen, die ganze Woche hatte ich mich schon darauf gefreut. Umgezogen hatte ich mich bereits auch schon; meine Wahl war ein etwas kürzeres, schwarzes Kleid, welches in der Abenddämmerung schön glänzte. Der leichte Stoff war eng geschnitten und die Trägen waren mit glitzernden Steinen geschmückt, der Ausschnitt war etwas tiefer und betonte mein Dekolleté. Meine blonden Haare hatte ich zur Abwechslung hoch zu einem Dutt gesteckt, auf meine plumpen Lippen lag ein dunkelroter Lippenstift und auf mein Schlüsselbein hatte ich ein Spritzer meines Lieblingsparfums aufgetragen.
Gerade wollte ich los gehen, als ich noch eine Nachricht von Asher bekam:

Schlechte Nachrichten: Sie hat sich spontan entschlossen doch nicht weg zu fahren... wir müssen das verschieben.

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